Preussen-Österreich

  • Lieber Ralph,

    es gab zumindest direkte Kartenschlüsse Köln-Frankfurt via Dampfschiff. Ich kenne Briefe aus dieser Zeit mit Aufgabe im Bereich dieser Rheinschiene, die je nach Destination Übergabestempel von Mainz oder Frankfurt zeigen.

    Das ist jetzt Beweis für diesen Leitweg. Für die Alternative mit dem Zug, müsste man mal suchen, ob solche Briefe aus Köln, kartiert auf Frankfurt, tatsächlich keinen preußischen Bahnpoststempel aufweisen. Das würde m.M.n. voraussetzen, dass die Kölner Post schon fertige Briefpakete über den Rhein nach Deutz brachte.

    Vermutlich musst Du mit der Möglichkeit beider Leitwege leben ...

    Viele Grüße

    Michael

    Mitglied im DASV - Internationale Vereinigung für Postgeschichte

  • Vermutlich musst Du mit der Möglichkeit beider Leitwege leben ...

    Lieber Michael,

    damit lebe ich doch gerne - wenn wir heute schon alles wüßten und belegen könnten, wären wir doch schon am Ende ... 8o

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Spricht die No. 574 (erstes Bild) nicht nur Richtung Preußen? Natürlich macht es Sinn wenn beidseitig gefahren wurde. Falls die der Fall ist müssten sie von Mainz aus noch den Main nach Frankfurt passieren. Der Frankfurter Stempel ist Vormittags.

    Liebe Grüße

    Liebe Grüße

    Harald

    Wein- und Sektstadt Hochheim am Main


  • Hallo Harald,

    in der No. 430 (drittes Bild) wird der regelmäßige Abgang eines Schiffes um 11 Uhr abends aus Köln Richtung Mannheim erwähnt. Das hat sicherlich auch in Mainz angelegt. Dann ging es über den Main und per Zug nach Frankfurt.

    Viele Grüße

    Michael

    Mitglied im DASV - Internationale Vereinigung für Postgeschichte

    Einmal editiert, zuletzt von Michael (1. August 2023 um 20:13)

  • Hallo Ralph,

    auf deinem Brief kann ich keinen württembergischen Bahnpoststempel erkennen. Es handelt sich vielmehr um den Stempel von Friedrichshafen. Der Brief lief demzufolge mit der württembergischen Bahnpost von Stuttgart über Ulm nach Friedrichshafen.

    Da es erst ab 1855 eine Schiffspost zwischen Friedrichshafen und Bregenz gab, dürfte der Brief auf dem Landweg über Lindau nach Bregenz gelangt sein.

    Grüße

    Karl

  • Hallo Karl,

    du hast Recht - es ist der Stempel von Friedrichshafen, demnach ist die Leitung nach dorthin klar.

    Aber wenn du schreibst, dass es 1855 die Leitung per Dampfer von Friedrichshafen nach Bregenz gab und mein Brief ist vom Juni 1856, dann lief er vermutlich nicht über Lindau auf dem Landweg, sondern eben mit Dampfschiff nach Bregenz, oder steht dem etwas entgegen?

    Das wäre ja mal eine ganz neue Route, die ich bisher noch gar nicht kannte.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Karl,

    danke - dann also von Friedrichshafen mit der Kutsche via Lindau und wieder mit der Kutsche nach Bregenz.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,

    hier ein einfacher Brief aus dem schlesischen Wohlau nach Bad Gastein in Oberösterreich.

    Benutzt wurde eine 3 Sgr. Ganzsache von 1855 oder später (der Klappenstempel ist vom Siegel verdeckt).

    Adressiert an

    Ihre Hochwohlgeboren Frau Oberhofgerichtsrath von Nitzschwitz Bad Gastein poste restante Oberösterreich

    Der Brief lief über Salzburg und kam am 24.6. in Bad Gastein an, wo er dann zur Abholung bereit lag.

    Nach guten 2 Wochen wunderte man sich anscheinend auf der Post, dass der Brief nicht abgeholt wurde. Also sah man die Liste der Kurgäste ein und wurde fündig:

    laut Kurliste #4 in Hofgastein

    Daraufhin wurde der Brief in das benachbarte Hofgastein weitergeleitet, immer noch poste restante. Dort wurde er offensichtlich dann abgeholt.

    Viele Grüße

    Michael

    Mitglied im DASV - Internationale Vereinigung für Postgeschichte

    2 Mal editiert, zuletzt von Michael (29. August 2023 um 12:18)

  • Lieber Michael,

    Sachen gibts ... ob die Post das einfach so machen durfte, weiß ich nicht, aber offenbar haben sie das auf ihre Kappe genommen - und es hat geklappt. Tolles Stück.

    Man sieht hier wieder, dass ein relativ einfacher Postdienst viele Facetten in sich bergen kann und wir sind sicher noch weit davon entfernt, alles zeigen zu können, was es mal gab.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,

    danke.
    "ob die Post das einfach so machen durfte" weiß ich auch nicht.

    Aber da kein Kläger (Datenschutzbeauftragter) ...

    Viele Grüße

    Michael

    Mitglied im DASV - Internationale Vereinigung für Postgeschichte