Diskussion zur Sammlung

  • Hallo bk,

    ich muss zum post21 was fragen: 15 Kr CM Gesamtporto, davon 6 CM für Belgien, 9 Kr CM für den DÖPV mit Preussen, Hannover, Taxis, Sachsen und Bayern. Je 1 Kr rh. = 1,5 Kr CM an Hannover, Taxis, Sachsen machen 4,5 Kr CM, 2 Kr rh. für Bayern = 3 Kr CM machen dann zusammen 7,5 Kr CM, dann müssten Preussen noch 1,5 Kr CM geblieben sein. Die Logik dieser Aufteilung erschließt sich mir vor dem Hintergrund eines Postvereins irgendwie gar nicht.

    + Gruß !

    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Hallo Pälzer,

    Zitat

    ch muss zum post21 was fragen: 15 Kr CM Gesamtporto, davon 6 CM für Belgien, 9 Kr CM für den DÖPV mit Preussen, Hannover, Taxis, Sachsen und Bayern. Je 1 Kr rh. = 1,5 Kr CM an Hannover, Taxis, Sachsen machen 4,5 Kr CM, 2 Kr rh. für Bayern = 3 Kr CM machen dann zusammen 7,5 Kr CM, dann müssten Preussen noch 1,5 Kr CM geblieben sein. Die Logik dieser Aufteilung erschließt sich mir vor dem Hintergrund eines Postvereins irgendwie gar nicht.

    20 Centimes Belgien, reduziert von Preußen in 2 Sgr. = 6x CM.

    Preußen forderte 9x CM von Österreich. Diese bekam man, musste aber für die Transitleister Hannover 1x rh, TT 1x rh, Sachsen 1x rh und Bayern 2x rh bezahlen.

    Österreich kassierte für Preußen 9x CM, die ca. 11x rh. entsprachen. Zieht man von diesen 11x rh. 5x rh. für die Transitdienstleister ab, verblieben Preußen immerhin noch netto 6x rh. Da man zuvor mit Belgien bereits fast 2x rh verdient hatte, blieben netto ca. 8x rh. für Preußen übrig, also den Hauptteil des Gesamtpreises des Briefes.

    Nicht verwechseln bitte: 1x CM entsprach 1,2 bis 1,25x rh. Deine obige Rechnung "Je 1 Kr rh. = 1,5 Kr CM" ist nicht richtig.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo bk,

    wozu meinen ganzen Text zitieren, steht doch alles direkt drüber ? Meine Frage ist auch noch nicht beantwortet. Gehen wir nach dem korrekten Verhältnis des Kr rh. zum Kr CM (endlich steht das mal hier).

    Dann sehe ich beim Transit eben je 0,8 Kr. CM an Hannover, Taxis, Sachsen machen 2,4 Kr CM, dann noch 2 Kr rh. für Bayern = 1,6 Kr CM, machen dann zusammen 4 Kr CM. Dann müssten Preussen folglich noch 5 Kr CM von den von Österreich geforderten 9 Kr CM geblieben sein. In der Tat nicht schlecht für Preussen.

    Damit stellt sich die bereits gestellte Frage nach dem/einen Grund dieser ungleichen Verteilung zwischen den Transitländern aber umso mehr. Ich sehe nebenbei gefragt auch nicht wo Preussen von Belgien diese 2 Kr rh. an der Reduktion verdient hat. Was waren denn bspw. belgische 10 Dec im Verhältnis zum Sgr ?


    + Gruß !

    vom Pälzer

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  • Hallo Pälzer,

    Preußen war KEIN Transitland. Preußen war hier AUFGABEPOST mit Aachen im Postverein. Nur Hannover, TT, Sachsen und Bayern waren im Postverein Transitdienstleister; Österreich fungierte als ABGABEPOST.

    Im Postverein stand immer der Aufgabepost das gesamte Porto/Franko für den Postverein zu. Briefe aus den NL, Belgien, GB oder den USA über Preußen in den Postverein oder darüber hinaus brachten also, wenn sie über Aachen instradierten, immer Preußen in den Genuß der Postvereinsgebühr. Verblieb der Brief dann in Preußen, war das einfach; lief der Brief in ein anderes Postgebiet, z. B. Hannover, war das auch einfach, weil man Hannover gar nichts gab (war ja Abgabepost, nicht Aufgabepost).

    Nur wenn Briefe über Preußen UND ein oder mehrere Postgebiet(e) transitierte(n), musste Preußen nach Maßgabe der festgesetzten Transitlinien Kosten ersetzen.

    Real war 1 Sgr. ca 1,2 Decimes wert, bzw. 1 Dec. ca. 0,85 Sgr.. Preußen gab also 20% weniger Geld an Belgien weiter, als es von Österreich dafür vergütet bekam.
    Wären die Briefe von Belgien über Preußen nach Bayern gelaufen, hätte Preußen nur rheinische Kreuzer von Bayern bekommen und der Währungsgewinn wäre gleich Null gewesen.

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Ok,

    bleibt nur noch die Frage warum von den "echten" Transitländern Bayern am besten weg gekommen ist. Längste Transitlinie ?

    + Gruß !

    vom Pälzer

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  • Hallo Pälzer,

    so ist es - schau dir mal auf der Karte an, wie der Brief lief; da hatte Bayern (Hof - Lindau) eine Strecke von fast 350 km. Da das Maximum im Postverein mit 7/12 Sgr. für Transite festgesetzt wurde, lief er also die weiteste Transtistrecke über Bayern, so dass Bayern eben diese 7/12 Sgr. = fast 2x rheinisch bekam und die anderen wegen kürzerer Strecken eben entsprechend weniger.

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Hallo bk,

    nächste Frage, hier zum post 24. Hier meine ich einen Taxstempel franz. Art in der Stempelfarbe des belgischen Rayonabschlages zu erkennen. Wurde das was an Porto österreichischerseites einzutreiben war - hier 9 Kr CM - etwa auf diese Weise schon in Belgien zum Ausdruck gebacht ?

    + Gruß !

    vom Pälzer

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  • Hallo Pälzer,

    ich habe mir erlaubt, die betreffende Seite hier noch einmal anzuhägen.

    Belgien konnte nur sein Porto durch Stempel ausdrücken. Hier 2 Decimes. Dieser Betrag war von Preußen zu vergüten und hatte mit dem Postvereinsporto nichts zu tun.

    Bilder

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Hallo bk,

    das ist aber nicht die von mir angesprochene Seite. ;) Für mich stellt sich nach wie vor die Frage wer - auch immer - diese stempelartige 9 angebracht hat.

    + Gruß

    vom Pälzer

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  • Hallo Pälzer,

    bei der abgebildeten Seite ist der "2" Dec. Stempel unten links auch zu sehen. Einen Stempel mit einer 9 gab es nicht, das ist die belgisch - französische Schreibweise für "2".

    Angebracht hat ihn immer die Aufgabepost von Antwerpen, da sie für die korrekte Berechnung des belgischen Portos verantwortlich war.

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Hallo bk,

    nächste Frage: Woran läßt sich denn bei diesem mit 6 Tagen zu lange gelaufenen Beleg von Belgien nach Österreich erkennen, dass - so wie beschrieben - Preussen jemandem ein Transitkostenanteil zu vergüten hatte ?

    + Gruß !

    vom Pälzer

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  • Hallo Pälzer,

    über Preußen kam er in den Postverein. Danach irgendwie nach Dornbirn. Wie immer er dahin gekommen ist, kann keiner sagen, aber Preußen reicht nicht bis an Österreich heran, so dass es dazwischen liegende Postgebiete gab. Wer immer diese waren, hatten sie von Preußen etwas zu bekommen.

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Hallo bk,

    ich deswegen etwas irritiert, weil für den Portobelelg davor (Muster ohne Wert), der auch für 25 NKr und fast zur selben Zeit von Belgien nach Österreich lief, lt. Beschreibung kein Transitporto angefallen sein soll.

    + Gruß !

    vom Pälzer

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  • Hallo bayern klassisch,

    "aber Preußen reicht nicht bis an Österreich heran"

    das stimmt so nicht, Preußen und Österreich hatten eine sehr lange gemeinsame Grenze - zwischen Schlesien und Böhmen. Und wenn ein Brief erst einmal in Berlin war, so war seine Beförderung über Oderberg - Wien zumindest theoretisch möglich.

    Mit besten Grüßen
    Jürgen

  • Hallo Pälzer,

    für Briefe mit anhängenden Mustern fielen keine inneren Vereinstransitgebühren an. Für gewöhnliche Briefe aber immer.

    Hallo Italienfreund,

    sicher hatte Preußen mit Österreich eine gemeinsame Grenze - aber über diese hätte man Briefe nach Vorarlbert halt nicht geleitet (so wenig wie man Briefe aus München nach Speyer über Berlin geleitet hätte). Zwar blieben, wie gezeigt wird, mehrere Möglichkeiten zu allen Zeiten offen, aber über Schlesien fand der Austausch von belgischen Briefen in den westlichsten Zipfel Österreichs nicht statt. Ich hätte mich da genauer ausdrücken müssen, da hast du Recht.

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Hallo Leitwege,

    aus 1851 sind Bodenbach - Transite handverlesen. Ich bin sehr froh und dankbar, einen aus Spanien nach Osten und den neuen aus Österreich nach Westen zeigen zu können aus diesem Jahr - immerhin das Jahr der Aufnahme dieses Leitweges.

    Ob es Briefe aus der CH über Bodenbach nach Böhmen oder Ungarn gibt, wage ich zu bezweifeln, auch wenn ich nicht viel mehr als ein paar Dutzend gesehen habe; meistens laufen die via Baden und Bayern Richtung Wien - man sieht also in der von mir höchst geschätzten vergleichenden PO immer wieder, dass hin nicht gleich her bedeutete, auch wenn das unweigerlich Ungleichgewichte der Korrespondenzabrechnungen nach sich gezogen hat.

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Hallo bayern klassisch,

    Glückwunsch zu dieser Seite. :thumbup:

    Ja diese unscheinbaren österreichischen 9x-Briefe können es manchmal in sich haben.

    Hast Du die gesucht, oder bist Du zufällig auf sie gestoßen?

    Viele Grüsse
    Christian

  • Hallo Leitwege,

    speziell danach gesucht, weil ich wußte/ahnte, dass es so etwas geben sollte und auf 2 österr. Auktionen dann gegen starke Gebote erfolgreich gewesen. Der "normale" 9x Österreich - Inland - Brief kostet ja nur um die 20 Euro - hier hat man einen zweistelligen Faktor, aber es wird auch nur jeder 5.000 oder 10.000 Brief damals von Ö. nach Ö. Bayern transitiert haben; von daher sind ein paar Hundert Euro m. E. gut angelegtes Geld (und eine Spezialsammlung kommt ohne dergleichen nicht aus).

    Liebe Grüsse vom Ralph

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