Grossbritannien - Spanien und vv

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    Hallo Freunde

    Die postalische Verbindungen zwischen Spanien und Grossbritannien ist ein interessantes Gebiet. Ich glaube dass es schwer wird in die Materie sehr tief zu gehen. Daher habe ich ein Thread für hin und her gemacht, was ich sonst weniger übersichtlich finde.

    Spanien und England waren selten Freunde, aber nach der Revolution standen alle Königreich gegen Frankreich, so auch Spanien und England. Es dauerte aber nur bis Frankreich die Spanier gezwungen hatte die Seite zu wechseln. Das war in 1795. Wenn aber Frankreich Spanien in 1808 angegriffen und auch okkupiert hatte, kam es neue Tönen aus Spanien. Frankreich hatte aber den macht ausser einige Gebiete wie um Cadiz. Cadiz war deswegen ein wichtiger Ort für die spanische Kampf gegen Frankreich und die Kontakte mit dem Umwelt.

    Ich fange zuerst an mit der frühe Zeit.

    Hier zeige ich einen Brief der ich nicht ganz verstehe.
    Der Brief war in London 7. Februar 1792 geschieben und landete in Madrid 21. Februar. Laufzeit also 14 Tage. Der Empfänger musste 9 Reales (4 Adarmes) bezahlen was auch gebühmessig stimmt bei Briefe aus England. Was auch stimmt ist der Stempel "Inglaterra" der in Irun abgeschlagen ist.
    Aber wie konnte man in spanien wissen dass der Brief aus England kam? Man konnte denken dass es eine blöde Frage ist. Aber wenn man sonst keine Spuren von England sehen kann, keine englische Taxierungen. Dazu kommt der Stempel 61 Calais was schwach oben rechts zu sehen ist.

    Ist der Calais Stempel hier als ein Art Transitstempel benutzt geworden? Der Brief war wohl in ein geschlossene Packet gelegt und nach Irun geschickt wo man festgestellt hatte dass der Brief wohl wie die anderen Briefe aus England stammten und nicht aus Calais wie der Stempel sagt.

    Viele Grüsse
    Nils

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Freunde


    Jetzt einen Brief der nach Tenerife lief. Die Kanarischen Inseln waren die ganze zeit unkoppupiert geblieben, war aber von die Briten kontrolliert. Unter den französischen Okkupation von Festland-Spanien war die Kanarischen Inseln fast als selbständig zu rechnen. Die Zugehörigkeit war aber niemals bezweifelt in Wien 1815.


    Wie oben gennant war die politische Verhältnisse zwischen Spanien und Grossbritannien sehr schwierig. So auch postalisch da die Verbindungen abgebrochen waren. Aber wie dieser Brief zeigt war die Kontakte nicht völlig abgeschlossen.
    Den 24. Juli 1798 war dieser Brief in London geschrieben und lief über Spanien nach Ortova, Tenerife. Der Absender hat der Brief über Corunna und Lisboa nach Tenerife gewünscht. Wie man sieht trägt der Stempel ein Inglaterra Stempel der laut van der Linden ab 1800 in Irun benutzt war. Hier glaube ich eher dass der Stempel in Corunna benutzt war, ist aber der Iruner Stempel gleich. Der Absender hat 1 Shilling 8 Pence (rückseitig vermerkt) bezahlt was eine Sendung über Falmouth heissen soll/kann. Ob der Brief in Portugal war weiss ich nicht, aber es war möglich. Hier gab es ganz einfach mehrere Möglichkeiten die ich nicht mit mein Wissen bestimmen kann.


    Der Brief hat auf jeden Fall das Festland verlassen und ist nach Tenerife geschickt. In Santa Cruz de Tenerife kam der Stempel "Espana" auf der Brief. Hier war der Brief auch mit 9 Reales de Velon (Rvn) taxiert geworden. Wie man hier taxiert hat habe ich noch nicht festgestellt.


    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils. Wunderbare Briefe. Da kann ich leider nicht mithalten. Habe nur wenige Briefe aus England nach Spanien. Die meisten in meiner Sammlung laufen umgekehrt an die Firma Huth. Ich will Dich nur auf die spanische Zeitschrift ACADEMUS aufmerksam machen, in der bereits einige interessante Artikel zur Vorphilatelie erschienen sind. Herausgeber ist die REAl Academia Hispanica de Filatelia.
    Auch so im Internet zu finden.
    Liebe Grüße Achim

    Noch eine Anmerkung: Die POstgebühr für Briefe von Spanien nach London via frankreich wurde im Juli 1812 auf 2 sh 2 d für den einfachen festgesetzt und blieb so bis 20.7. 1836. Insgesamt kam der BRief dann auf 8 sh 8 d. Dazu gibt es dann auch den Stempel Oz at 8/8 per Oz

    Einmal editiert, zuletzt von johelbig (10. Dezember 2014 um 14:57)

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    Hallo Achim

    Danke für den Hinweis zu Academia. Kannte ich nicht. Und Mail ist schon abgeschickt geworden :)

    Dank der Huth Korrespondenz haben wir eine gute Übersicht über die Post von Spanien nach England. Einige habe ich auch, die meisten aber erst nach 1813 abgeschickt. Die ersten Jahre nach sein "Flucht" aus Spanien in 1809 sind schwerer zu finden.
    Zu die genannte Postgebühre waren diese englische Gebühre die erste feste Gebühre in England die Distanzunabhängig waren. Briefe mit 8/8 Gebühre sind seltener zu finden, aber 6/6 findet man ja ganz häufig (4/4 aber selten).

    Wenn Huth hier ein Thema ist, zeige ich auch sofort einen Brief (der schon mal anderswo gezeigt ist, aber passt hier wunderschön).


    Dieser Brief aus 1810 ist aber aus Cadiz und ist an Huth i London geschickt. Huth musste für dieser Brief 4 Shilllinge bezahlen, was eine doppelten Brief aus Spanien kostete. 3. September geschrieben und 2. Oktober angekommen. Es ist mein vorläufig frühesten Brief an Huth.

    Viele Grüsse
    Nils

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    Hallo Freunde

    Dieser Brief ist kein schöner Brief, aber ich fand der Brief interessant so ich denke dass es trotzdem ein guter Kauf ist (auch nicht sehr günstig).

    Der Brief war 30. Dezember 1803 geschrieben, also nach Friedensvertrag von Amiens gebrochen war. Der Laufweg von England aus war dann seltener über Frankreich zu sehen. So bei diesem Brief war eine andere Route gewählt. Aber welcher Weg kann ich nicht fest behaupten.
    Der Brief hat ein Ynglaterra Stempel. Van der Linden und Tizon meint dass der Stempel von Vigo an der Westküste stammt. Geoffrey Louis meint dass der Stempel von Badajoz stammen soll. Das heisst dass der Brief dann über Portugal laufen sollte.
    Was wir sicher wissen ist das der Falmouth Packet sehr häufige Verbindungen mit Lisboa hatte, wenn ich mich nicht irre war es ein mal der Woche Abfahrt aus Falmouth.

    Die englische Gebühren ist hier so schwach zu sehen, dass ich nicht wage sicher zu sagen was der Absender bezahlt hat. Was man aber sehen kann ist dass der Brief falsch taxiert war und zu Kontrolle gebracht war. Hier man die Gebühre geändert und mit ein Sternenstempel die Änderung bestätigt (sieht man oberhalb RRA in Ynglaterra).

    Die spanische Gebühren ist auch selten hoch gesetzt. Wäre es nicht für den R konnte es auch eine andere Währung sein als Reales. Was vermerkt ist, ist aber 39 Reales. Und dass soll dann 17 Adarmes sein, und das ist gleich 30,4 Gram.

    Wenn wir dann zurück zu die englische Gebühre gehen, heisst ein Brief mit 1 Ounze ist gleich 6 Shilling 8 Pence. So schwere Briefe sieht man eher selten.

    Nicht schön aber vielfaltig :)

    Viele Grüsse
    Nils

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    Hallo Freunde

    Briefe aus Grossbritannien die über Hamburg nach Spanien geschickt waren sind nicht sehr selten, solche Briefe wird so dann und wann angeboten. Die meisten sind dann privat nach Hamburg befördert an ein Vermittler. Und der Vermittler hat der Brief dann weiter spediert.
    Es gab mehrere Grunde für diesen Laufweg. Ein ist dass den Inhalt auch für den Vermittler interessant ist wenn es um Geschäfte geht wie hier bei diesem Brief.

    Dieser Brief ist in London 24.12.1805 geschrieben und also nach Hamburg geschickt. Wenn der Brief weitergeschickt war weiss ich nicht. Aber irgendwo auf den Weg ist der Brief etwas zurückgehalten geworden. Vielleicht in London, in Hamburg oder ja, wo? Der Brief landete in Jerez dela Frontera erst 16. Februar 1806, also nach 7 Wochen.

    Der Empfänger hat 10 Reales bezahlt, was 1. Gewichtsstufe (4 Adarmes) in Ferner Spanien heisst bei Briefe aus Deutschland (1805 Tariffe). Auf den Brief finden wir auch ein "Olanda" Stempel, hier wahrscheinlich in Madrid abgeschlagen. Olanda heisst Holland, aber war hier nur benutzt um richtigen Tarif zu deuten. Dieser Art Stempel richtet sich weniger nach Herkunft als Tarifgebiet. Mehr dazu später in einer anderer Zusammenhang.

    Rückseitig gibt es ein Rötelvermerk welcher ich nicht deuten kann.

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,

    feines Stück - hinten sollte es eine 7 sein; habe ich schon mehrfach gesehen bei Briefe von/über Hamburg.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


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    Hallo bayern klassisch

    Danke für die Antwort.

    Ja, vielleicht war der Brief bir irgendwo frankiert geworden (obwohl es nichts darüber vermerkt ist), oder vielleicht eine Auslage? Ich habe sehr wenig Literatur aber mehr ist auf den Weg, so ich hoffe das ich bald etwas kluger wird. Was ich bis jetzt habe hat weniger interesse an die Rückseite !!! - kaum zu glauben.

    Viele Grüsse
    Nils

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Freunde

    Ja, vielleicht war der Brief bir irgendwo frankiert geworden (obwohl es nichts darüber vermerkt ist), oder vielleicht eine Auslage?


    Hier muss ich mich selbst etwas korrigieren. Ich bin ganz sicher dass der Brief bis irgendwo nicht frankiert war. Eher denke ich dass es rückseitig ein Taxisscher Portoanteil ist für Briefe aus Hamburg nach/über Frankreich. Sicher bin ich nicht. Wenn man die Taxis-französische Verabredung wegen englische Briefe berücksichtigt, kann es wohl sein dass man hier 7 SkLb für Hamburg vermerkt hat für den Weg nach Frankreich.


    Jetzt aber ein anderen Brief der in London 26. Juni 1812 geschrieben war und in Cadiz 23. Juli landete. Ab 1808/09 war der Weg über den hohen See das normale bei Briefverkehr zwischen Grossbritannien und Spanien. Und dann besonders zwischen Falmouth und Cadiz. Cadiz war so zu sagen ein "englischer Gebiet" mit dem Junta/Cadizer Cortes der wegen die Briten den macht halten konnten. Der hier benutzte (sehr undeutliche) Inglaterra Stempel ist auch in Cadiz benutzt geworden

    Der englischer Absender hat für der Brief 2 Shilling bezahlen müssen und der Empfänger hat 11 Reales bezahlt. Also beiderseitig als einfacher Brief gerechnet.

    Viele Grüsse
    Nils

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Freunde

    Ich zeige hier eine grobe Übersicht über die postalische Verhältnisse zwischen England/Grossbritannien und Spanien vom Französische Revolution bis nach Napoleons endgültige "Rücktritt" in 1815. Die Daten gegeben sind auch grob gesetzt weil es selten eine 100 % sichere Datum schwer zu setzen ist. Und es ist wert zu nennen dass es hier mehr eine postalische Übersicht ist als eine politische. Aber allgemein folgen die postalische Änderung etwas verzögert die politischen.
    Diese Übersicht ist fast zu 100 % von das Arbeit von Carlos Celles Anibarro. Ihn muss ich auch danken für sein Hilfe und Kommentare zu meine Briefe.
    Ich muss auch nennen das es noch viele Rätsel gibt zu diesem Sammelgebiet. So ich habe zuerst mir an die Laufwegsmöglichkeiten konzentriert, die aber auch nicht Rätselfrei sind.

    VG Nils


    0. Periode: Vorkriegszeit bis 31.1.1792
    Friedenszeit zwischen England und Spanien. Die Post
    liefen immer über Frankreich und Calais-Dover. Der französische Revolution ist
    ohne Einwirkung auf die Verbindung.


    1. Periode 1. Februar bis Juni 1793
    England und Frankreich in Krieg. Kein Post über
    Frankreich mehr. Noch keine directe Verbindung zwischen England und Spanien.
    Die Post geht über Portugal mit Packet-Post.


    2. Periode Juni 1793 til Oktober 1796
    Die Französische Grenze wird Mai/Juni 1793
    geschlossen.
    Ab Juni 1793 kommt es ein direkten Packet-Post
    zwischen Falmouth und Corunna.
    Frankreich schliessen den Grenzverkehr zwischen
    Frankreich und Spanien und damit muss auch die europäische Post von Spanien
    anderen Wege finden. Die Post nach Nord- und West-Europa gehen zum grössten
    Teil über England bis Juli 1795.


    3. Periode Oktober 1796 til Mars 1802
    England und Spanien ist jetzt auch in Krieg da
    Spanien von Frankreich gezwungen war Seite zu wählen. Der direkten Weg
    Falmouth-Corunna gibt es jetzt nicht mehr. Die Post zwischen England und
    Spanien wird jetzt wieder über Portugal geschickt.


    4. Periode Mars 1802 til Desember 1804
    Friedenszeit. Den Frieden von Amiens öffnet wieder
    die Möglichkeit Briefe über Frankreich zu schicken. Aber auch die alte Packet
    Route über Falmouth-Lisboa wird immer noch fleissig benutzt (ob nicht am
    häufigsten?).


    5. Periode Desember 1804 til Oktober 1805
    Wieder Krieg mit Spanien und Frankreich gegen England
    vereint. Mehrere Seeschlachten und endete mit den Schlacht bei Trafalgar
    ausserhalb Süd-Spanien. Kaum Briefe aus diese Periode bekannt (nur ein?).


    6. Periode Oktober 1805 til Juli 1808
    Immer noch Kriegszeit zwischen England und
    Spanien/Frankreich aber England beherschen jetzt die Atlantik. Die Post gehen
    jetzt via Portugal oder auch Hamburg oder die Niederlanden


    7. Periode Juli 1808 til April 1814
    Spanien wird von Frankreich besetzt und spanische
    Behörden wird zur Seite gesetzt. Spanien kommen jetzt in Krieg gegen Frankreich
    und wird auch mit Grossbritannien aliiert. Cadiz wird nie von die Franzosen
    besetzt und wird ein Zufluchtsort für die Regierung. Grossbritannien richtet
    hierein Packet ein so dass die postalische Verbindungen zwischen
    Grossbritannien und Spanien gesichert wird.

    Auch Coruna ist auch länger Zeit von der Franzosen
    befreit so dass es von hier aus auch Briefe gehen, dann aber nicht als direkten
    Packet-Post. Sonst wird auch Portugal häufig benutzt.


    8. Periode April 1814 bis April 1815
    Allgemeine Frieden wenn Napoleon geschlagen ist und
    die Franzosen sich von Spanien zurückziehen.

    Den Postverkehr zwischen Calais und Dover ist wieder
    geöffnet und der normalen Postweg zwischen Spanien und Grossbritannien geht
    wieder über Frankreich.


    9. Periode April 1815 bis Juli 1815
    Während Napoleons neue 100 Tage wird wieder die
    normale postalische Verhältnisse gebrochen. Wie zwischen 1793 und 1795 gehen
    auch Briefe zwischen Nord- und West-Europa meist über England.

    Briefe gehen auch zum Teil wia Portugal nach England
    und Grossbritannien.


    10. Periode August 1815 til 1836
    Friedenszeit bis die Carlist-Kriege in Nordöstlichen
    Spanien. Alle Postbriefe gehen jetzt über Frankreich.


  • Hallo Nils,
    nachdem ich dein Beitrag gelesen hab – danke schön an dich und auch Carlos von mir. Nicht unbedingt zur diesen Sammelgebiet oder Postalische...wenn ich zur Themen über Fernhandel oder Banken 18 Jahrhundert lese, welche mit Fernhandel viel zu tun hatten, ist es ein tolle Übersicht auf welchen ich jetzt greifen darf.
    LG A

    "Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben."
    W. v Humboldt

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Adriana

    Eben wenn es um Fernhandel geht ist diese Übersicht meinungstragend weil es auch eine Übersicht über welche Möglichkeiten und Probleme bei Fernhandel ist. Warenverkehr folgen wo es Postverkehr gibt und umgekehrt. Es ist auch so dass man Briefe unterpostalisch schicken kann und genau wie die Briefe gehen auch die Waren diese Wege. Deswegen sind auch diese unterpostalische Briefe wichtig wenn man den Fernhandel verstehen will.

    8. Periode April 1814 bis April 1815
    Allgemeine Frieden wenn Napoleon geschlagen ist und
    die Franzosen sich von Spanien zurückziehen.

    Den Postverkehr zwischen Calais und Dover ist wieder
    geöffnet und der normalen Postweg zwischen Spanien und Grossbritannien geht
    wieder über Frankreich.

    Ich zeige Heute auch zwei Briefe die beiden in der 8. Periode laufen.

    Der erste Brief
    - lief ganz ein ganz normalen Weg von Barcelona nach Guernsey. Der Brief war 25. Februar 1815 geschrieben und ist den Weg über Perpignan-Paris-Calais-Dover-London-Weymouth nach gelaufen. Zu sehen ist die englische Taxierung mit 2 Shilling 2 Pence Normalgebühr für alle Briefe aus Spanien die mit der Post über Frankreich gelaufen war. Aber weil der Brief weiter nach Guernsey laufen sollte, Guernsey war postalisch wenn es um die Gebühre geht nicht zu Grossbritannien gehörig, musste der Empfänger 10 Pence für den Weg London-Weymouth bezahlen, 3 Pence Weymouth Packet nach Guernsey. Abgezogen ist 2 Pence bei Fernbriefe so dass der Empfänger zusammen 3 Shilling 1 Pence bezahlen muss.

    Der zweite Brief
    - ist unterpostalisch von Coruna abgeschickt. 21. November 1814 geschrieben und vom Absender an ein Schiff gebracht. Dieser Brief landete in Falmouth wo der Brief einen Falmouth-Shipletter Stempel bekommen hat. Es heisst dann dass nicht alle Briefe die nach Falmouth gebracht waren als Packet gerechnet waren. Packet Briefe waren immer mit eigenen Schiffe gebracht geworden. Die Post in England hat vom Empfänger 1 Shilling 6 Pence verlangt. Es setzt sich so zusammen: 10 Pence Falmouth-London, 6 Pence Ship-Fee und 2 Pence für den Kapitän.

    Viele Grüsse
    Nils

    • Offizieller Beitrag

    4. Periode Mars 1802 til Desember 1804
    Friedenszeit. Den Frieden von Amiens öffnet wieder
    die Möglichkeit Briefe über Frankreich zu schicken. Aber auch die alte Packet
    Route über Falmouth-Lisboa wird immer noch fleissig benutzt (ob nicht am
    häufigsten?).

    Hallo Freunde

    Zuerst: Zu Literatur muss ich einen Heft nennen der meine Hauptquelle ist:
    Carlos Celles Anibarro: El correo entre Espana y Gran Bretana 1579-1858, Discursos Academicos XXXI


    Ich gehe etwas hin und zurück so periodisch. Hoffentlich kann man das Überleben. :)

    Schon in Post 5 habe ich einen Brief aus diese 4. Periode gezeigt: Grosbritannien - Spanien und vv
    Und wie in der Übersicht geschrieben waren Briefe aus Grossbritannien häufig über Portugal geschickt geworden. Es ist auch meist wegen der Ynglaterra Stempel aus Badajoz. Aber ab und zu gibt es auch dazu einen Lisboa Stempel von portugisischen Empfangsbüro.

    Brief 1 hier zeigt eben dieser Stempel mit dem Ynglaterra Stempel. Hier sollte es kein Zweifel geben. Der Brief war in Liverpool 3. August 1802 geschrieben und kostete der Absender 2 Shilling 3 Pence wovon 11 Pence Gebühr für die Strecke Liverpool-Falmouth ist. Der Empfänger in San Sebastian hat 9 Reales für den 4 Adarmes schweren Brief bezahlt. Der Empfang ist 31. August vermerkt, also nur 28 Tage trotz den Laufweg.

    Brief 2 hier ist etwas komplizierter, und auch die Post in London war etwas unsicher so dass der Brief zu Kontrolle geschickt war - sehe ein roten Stern. Der Brief war 13. Dezember 1803 abgeschickt geworden und kostete der Absender 4 Shilling 2 Pence. Es heisst einen 2 Sheet Brief zu je 1 Shilling 8 Pence pluss ein 4 Pence Zuschlag per Sheet. Ob dieses Gebühr richtig ist weiss ich nicht. Der Empfänger in Jerez de la Frontera (Sherry) hat 17 1/2 Adarmes bezahlt was 7 Adarmes heisst. Der Empfang ist 22. Januar vermerkt.

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,
    was für Briefe! :)
    Entschuldige, mit Gewicht Angebe komme ich nicht mit. Wie viel Gramm wahr ein Adarme?
    Danke A.

    "Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben."
    W. v Humboldt

    • Offizieller Beitrag


    Hallo Adriana

    Eine sehr gute Frage

    1 spanischen Marco = 8 Onzas = 128 Adarmes = 230 Gram gerundet
    Das macht den Adarme 1,73 Gram gerundet

    Postalisch war der die Gebührstrukturen um den Onza gebaut. Wie man sieht ist ein Onza = 16 Adarmes

    Die Gebühre sind ab 4 Adarmes gerechnet so das kleinste Briefgebühr ein Grundlage für die Ausrechnung anderen Gewichtsstufen ist. Es ist aber ab 4 Adarmes für jeden Adarme eine neue Gewichtsstufe so dass es gebühre bei 4 - 5 - 6 - 7 - 8 - 9 - 10 - 11 - 12 - 13 - 14 - 15 - 16 gibt.
    Taxperioden die hier wirksam sind ist die von 1779 und 1805 und Spanien waren gebührenmässig und geografisch in zwei Geteilt. Andalucia/Balearen und Hauptspanien (finde kein besseren Wort dafür).

    Es gibt unterschiedlichen Herkunftstabellen je nach geografisches Gebiet wo der Brief herstammt. Deswegen sehen wir auch öfters den Ynglaterra-/Inglaterra-stempel.

    Für Briefe aus England/Grossbritannien war es folgende Gebühre:

    1779 Andalucia/Balearen
    4 Ad - 10 Reales
    5 Ad - 12 1/2 Reales
    6 Ad - 15 Reales
    Und weiter 2 1/2 Reales per neue Adarme

    1779 Hauptspanien
    Geht es ab 4 Adarmes so: 9 - 12 - 14 - 16 - 18 - 21 - 23 - 25 .....

    1805 Andalucia/Balearen
    Ab 4 Adarmes: 11 - 13 1/2 - 16 - 18 1/2 - 21 .......

    1805 Hauptspanien
    Ab 4 Adarmes: 10 - 13 - 15 - 17 - 19 - 22 - 24 .......

    Hoffentlich ist es etwas verständlich geworden. Schwer alles kurz und übersichtlich zu machen.

    Viele grüsse
    Nils

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Freunde

    Es geht hier etwas langsam, so es ist jetzt wieder Zeit etwas zu zeigen.

    Die Grenze zwischen Spanien und Frankreich ist Juni 1793 geschlossen geworden (Kriegserklärung 7. März). Es heisst dass alle Briefe von Spanien nach England und nördlichen Europa über den Seeweg nach England laufen musste. Da es offenbar nicht gewünscht war Briefe über Frankreich nach England zu schicken hat England mit Vereinbarung von alten Feind Spanien eine Packet zwischen Falmouth und Coruna geöffnet, 25. Mai in Aranjuez unterschrieben.

    Wie genannt galt die Sperrung also für alle Briefe die vorher von Spanien aus über Frankreich gelaufen war. Daher kann man auch einige Briefe nach Gent in heutigen Belgien zeigen. Briefe die für viele Sammler bekannt sein sollen. Und alle Briefe sind gebührenmässig nicht einfach zu erklären.

    Ich zeige hier zuerst zwei Briefe die nach Gent geschickt waren als Gent immer noch einen Teil von Österreichische Niederlande war.

    Der erste Brief ist in Malaga 14. August 1793 geschrieben und ist wie es auch auf den Brief vermerkt ist über Coruna geschickt. Weiter lief der Brief über London, Dover und Ostende(?) nach Gent. Dafür hat der Empfänger 25 Solls bezahlen müssen, wovon England 19 Solls bezahlt war. Diese Taxbaum sieht man nur eine kurze Zeit.

    Der zweite Brief ist in Cadiz geschrieben, hier 15. April 1794. Den Taxbaum ist jetzt weg, aber die Gebühre sind die gleiche - 25 Solls. Es war zuerst 22 Solls vermerkt, aber ich denke dass es nur eine falsche Taxierung war der später korrigiert geworden ist.
    Auch bei dem zweiten Brief ist es einen Coruna Leitwegsvermerk. Sonst ist es keine Spuren von eine Leitung über England. Aber weil es nicht viele andere Möglichkeiten gab und die Endtaxierung wie vor die gleiche ist, kann man eine Leitung über England vermuten.

    Viele Grüsse
    Nils

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Freunde

    2 Briefe Cadiz-London-Gent

    Ich zeige heute zwei sehr interessante Briefe, fast ein Pärchen wenn man es wegen einen Stempel sagen kann. Beide Briefe sind in London 28. Juli abgeschlagen geworden. Und die Briefe sollten dann auch gleichen Tag ankommen. Leider ist es kein Ankunftsvermerk zu sehen.

    Beide Briefe sind 1794 in Cadiz geschrieben und über Coruna, Falmouth und London nach Gent geschickt. Gent ist ist von die Franzosen okkupiert geworden (26. Juni endgültig).

    Der erste Brief ist 10. Juni geschrieben und ist mit 3 Shillings taxiert geworden. Es wundert mich sehr dass der Brief in eine englische Währung taxiert ist. Eine Möglichkeit ist dass die englische Behörden die 3 Shillinge verlangt hatten vor den Brief von England abgeschickt war. Aber warum eigentlich? Der Brief sieht aus wie alle andere Briefe - die anderen Briefe hat auch keine Spuren ausser der spanischer Stempel und der Leitwegsvermerk.

    Der zweite Brief ist 4. Juli geschrieben und ist mit 16 Solls taxiert geworden. Also wieder die alte Währung. Wie man zu 16 Solls gekommen ist, ist auch etwas rätselhaft. Die 16 Solls ist ja viel weniger als die 25 Solls wenige Monate vorher. Dieser Brief hat übrigens kein Leitwegsvermerk "Coruna" was man sonst sieht.

    Änderung 7.2.2016: Ich sehe jetzt dass ich die Beschreibung etwas ändern muss. Der zweite Brief ist nicht mit 16 Solls Porto vermerkt, sondern 1 Shilling 6 Pence wie die Engländer es oft geschrieben haben. Es heisst dass die beiden Briefe hier gezeigt mit englische Währung taxiert sind. Dann taucht neue Beschreibungsmöglichkeiten auf. ZB ist es hier möglich dass die Briefe vereinzelt in Gent nicht taxiert oder ausgeliefert ist sondern in einem Bündel. Ich halte das für wahrscheinlich da die beiden Briefe gleiche Datum von England zeigen.
    Ein einfachen Brief Spanien-London kostet 1 shilling 6 Pence und ein 2 Sheet Brief kostet 3 Shilling. Somit ist de vermerkte Taxierungen erklärt geworden.

    Es freut mich immer solche Briefe zu finden, und hoffentlich kann ich auch mal mehr Information hinzufügen.

    Viele Grüsse
    Nils

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Freunde

    Wie oben geschrieben liefen keine Briefe ab Juni 1793 über die spanisch-französische Grenze wenn nach Nord- und Mittel-Europa. Und dass diese Briefe über England spediert waren. So war es bis Juli 1795 wenn diese Grenze wieder geöffnet war.

    Es heisst aber nicht dass alle Briefe nach Nord- und Mittel-Europa über Frankreich spediert waren. Die Grenze zu Deutschland war immer noch ganz oder teilweise gesperrt. Diese Briefe waren immer noch über England geschickt. Wert zu nennen ist auch dass die Route von England ab 24. Januar über Cuxhaven ging.

    Ich kann hier zwei Briefe zeigen die eben diese Route gelaufen sind, beide nach Nürnberg (und auch schon mal gezeigt). Wenn es um die Taxierungen geht gibt es immer noch einige Unsicherheiten, so ich komme hier nicht mit einige sicher Aussagen wenn es um die Taxierung geht.

    Der erste Brief lief von Sevilla über Coruna, Falmouth, London, Cuxhaven nach Frankfurt und Nürberg. Geschrieben war der Brief 12. Dezember 1795 und kam 22. Januar 1796 Nürnberg an. Ausser der Stempel S, in London abgeschlagen, gibt es sonst keine Hinweise zu dem Laufweg.

    Der zweite Brief lief von Cartagena und weiter wie den ersten Brief hier. Geschrieben war der Brief 7. Mai 1796 und kam Nürnberg 7. Juni gut an. Hier ist der Bishopstempel aus Foreign Office in London einzige Hinweis zu die Leitung über England.

    Wie man sieht sind diese Briefe ganz unterschiedlich behandelt geworden, aber ohne Hinweise von guten Primärquellen kann man wenig sicheres sagen. Es gibt auch ähnliche Briefe nach Nürnberg die nur etwas unterschiedlich taxiert waren - schafft leider nur Verwirrung statt Klarheit.
    Aber damit kann ich wohl gut leben :)

    Viele Grüsse
    Nils

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Freunde

    Ich will gern diese zwei Briefe zeigen. Ein bisschen Rätselhaft sind die beiden.

    Ein Brief ist in Santander 22. Dezember 1795 geschrieben und der zweite ist in Lugo 15. Januar 1796 geschrieben. Also in der Zeit wo die Packet Corunna-Falmouth noch wirksam sein sollte.
    Beiden sind postalisch gelaufen, aber ganz nach London?

    Es gibt hier keine Spuren von englische postalische Vermerke. Was ist passiert?
    Leider ist es auch so dass der Empfänger nicht immer Empfängervermerke schreiben, was hier auch den Fall ist.
    Sind die Briefe nicht England angekommen? Oder vielleicht hat jemand die Briefe privat nach vorne gebracht?
    Interessant finde ich dass die Briefe innerhalb eine kurze Zeit geschrieben sind so dass es vielleicht kein Zufall ist dass die sind wie die sind.

    Die Rückseiten sind ganz leer.

    Viele Grüsse
    Nils