Tschechoslowakei - Ausland

  • Bratislava - Speyer 12.03.1920

    Hallo Sammlerfreunde,

    aufgrund der zum 28.10.1918 erfolgten Proklamation der Ersten Tschechoslowakischen Republik besteht für dem IM-Bayern-Sammler ein recht enges Zeitfenster, wenn man berücksichtigt, dass das bayerische Postregal per Staatsvertrag gegen eine Entschädigung von 620 Millionen RM zum 01.04.1920 auf das der Deutschen Reichspost übergegangen war (Anm.: Gültigkeit der bayerischen Marken bestand noch bis 30.06.1920).

    Als Auftakt für dieses Zeitfenster anbei ein Reco-Beleg zu 75 Heller (?), wobei ich zugeben muss, keinerlei Ahnung von den seinerzeit gültigen Postgebühren / Gebührenstufen zu haben, gleiches gilt für die Währung. Natürlich interessiere ich mich dann auch noch für das, was auf dem schönen Briefkopf des Absenders aufgedruckt steht. Vielleicht kann jemand helfen ?

    + Gruß

    vom Pälzer

  • Hallo Pälzer,
    Seifert Jozsef, Unternehmer: Seifert Karly (Karl)
    Halaszkapu Strasse 4
    Pressburg
    Waffen und militärische Ausrüstung, Jagt, Herrenmode...Firma

    Kühmayer Ferenc und Tarsa, Aktienleseschaft, Kleidung Fabrik

    LG F

    "Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben."
    W. v Humboldt

  • Hallo Filigrana,

    herzlichen Dank schon mal für die Übersetzung des Briefkopfes, dann kann ich das so in der Beschreibung bei der Sammlung mit aufnehmen.

    + Gruß !

    vom Pälzer :thumbup:

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Hallo MisterTP,

    besten Dank zunächst für die Mühewaltung mit den Gebührentabellen, das war ein Einstand wie man sich ihn nun wirklich nicht besser wünschen kann. :thumbup:

    Auch das mit dem aptierten Stempel von Prag wußte ich bis gestern nicht und kann jenen anbei sogar noch in besserer Qualität auf einem weiteren Reco-Beleg zu 1 KC vorzeigen.

    An die admins: Der thread hier kann gerne in den Oberordner CSR 1918-1938 verschoben und in CSR - Ausland umbenannt werden, damit auch Destinationen von der CSR in andere Länder dort Platz haben.

    + Gruß !

    vom Pälzer
    http://www.altpostgeschichte.com/index.php?page=Board&boardID=261

  • Hallo MisterTP,

    der andere dann auch aptiert, richtig ?

    Ebenfalls einen guten Rutsch + Gruß !

    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Hallo Pfälzer
    ja, beide aptiert. Das heist aber nicht, das zu dieser Zeit alle Pragstempel noch aptiert waren. Im Bild siehst du einen neuen tschechischen Stempel vom Oktober 1919. Aber bis alle Postämter die alten österreichischen Stempel in neue tschechische umgetauscht hatten, hat Jahre gedauert. nicht alle wurden verändert/aptiert, manche wurden einfach normal weiterverwendet bis zum Umtausch.

  • Hallo MisterTP,

    das ist so ziemlich der hübscheste Rollen-Tagesstempel, denn ich je sah. :P Eine weitere Frage sei noch gestattet: War das mit den aptierten österreichischen Stempeln eigentlich nur bei Prager Geräten der Fall, oder gab es das auch noch von anderen tschechischen Orten ?

    + Gruß !

    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Hallo Pfälzer,
    nein, die Aptierungen gab es im ganzen Land. Müsste ich mal nachlesen, ob es darüber eine offizielle Anweisung gab. Aber ich habe alles gesehen, aptierte, nicht aptierte ungarische Stempel(siehe Bild1) alte Österreichische Stempel (siehe dritter Beitrag im Thema die ersten Portostufen) Bild2 zeigt noch ein schöner aptierter, man sieht noch teilweise Reste des deutschen Namens
    Grüße
    MisterTP

  • Hallo MisterTP,

    vielen Dank für die wertvollen Hintergrundinformationen, ich hoffe dann auch einmal auf meinen ersten Auslands-Normalbrief....oder vielleicht ein Expressbrief... 8o ...in meine kleine Sammelprovinz...was aber bestimmt noch ein Weilchen dauern wird.

    Schönen Gruß !

    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Liebe Freunde,

    Dieser Beleg gefällt mir so gut und er passt so gut in den neuen Thread.

    Einschreiben aus Prag vom 1.4.1925 nach Ettelbrück in Luxemburg. Absender ist die Böhmische Union Bank. Der Empfänger ein Grenzbeamte. Ankunft/Abgang in Luxembourg-Ville am 3.4. – Ankunft in Ettelbrück am gleichen Tag. Das Porto  von 6.25 (?) kann ich natürlich nicht erklären, nicht mein Gebiet.

    Vielleicht kann ja jemand mir auf die Sprünge helfen.

  • Hallo Zockerpeppi

    eine kurze Info zu deinem Brief. Porto beträgt 6,25 Kc(tschechoslowakische Kronen) und setzt sich zusammen aus der Gebühr für einen Auslandsbrief der 2. Gewichtsstufe 20-40g von 3,75Kc plus Einschreibgebühr 2,50Kc.
    Sehr schöner Brief!
    Viele Grüße
    MisterTP

  • Eine Frage hätte ich dann doch, jetzt wo ich mir die Portotabellen ausgedruckt habe :

    Die Tabelle fürs Ausland ( 1.1.1922) besagt Brief <40g = 4kronen. Fehlen denn bei meinem Brief nicht 25 Heller oder interpretiere ich da etwas falsch ?


    Phila-Gruß

    Lulu

  • Und hier noch ein schöner Auslandsbrief. Gelaufen als Einschreiben von Beregsas nach Lenox USA, portorichtig mit 5,00Kc frankiert. Beregsas liegt in der sogenannten Karpatenukraine, ein Gebiet, das 1918 der neugebildeten CSR zugeschlagen wurde und eine sehr wechselvolle Geschichte hatte. Erkennbar auch an den zweisprachigen Stempel--tschechisch und kyrillische Inschrift. Die Stempel gab es nur während der Zeit der tschechischen Zugehörigkeit.
    Viele Grüße
    MisterTP

  • Mal sehen ob ich die Porto-Tabellen von MisterTP richtig anwende und ob sich seine Mühe gelohnt hat. Ich bin voll zufrieden   :)  :

    Beleg 1: von der Zivnostenska Banka v. Praze an die Darmstädter Bank in Berlin mit rotem Freistempler Praha 1 datiert vom 7.12.1927. Der Beleg ist mit 2Kc taxiert gemäß dem ermäßigten Tarif (DE) vom 1.1.1922 bis 20gr

    Beleg 2: Die Bank für Handel und Industrie Prag an die Deutsche Bank u. Disconto Gesellschaft in Berlin. Wieder ein roter Freistempler diesmal L.B datiert vom 2.1.33. Taxiert à 6Kc. Der Portosatz gemäß dem ermäßigten Tarif für u.a DE vom 1.1.1922 3.50 Kc bis 40gr + 2.50 fürs Einschreiben. Auf dem Verso die schöne Siegelmarke der Bank, Ankunft in Berlin am 3.1. Den Kastenstempel auf de Verso kann ich nicht erklären.


    Phila-Gruß

    Lulu

  • Hallo Zockerpeppi
    Der Stempel auf der Rückseite lautet folgendermaßen:

    Auf Grund des Paragrafen 21 der Verordnung Nr. 46 vom 29. 2. 1931 und vom 3. 10. 1931 Nr.152 ... und Verordnung.

    Am Ende war es etwas unleserlich. Auf jeden Fall gehtb es um Gesetzesverordnungen
    Grüße
    MisterTP