• Liebe Freunde,

    durch ein finanziell völlig unverantwortlich hohes Gebot gelang es mir in der Bucht, diese DS an Land zu ziehen. Sie war von der Firma Gutleben & Weidert in München am 8.5.1874 nach Ried in Österreich aufgegeben worden. Ab 1.1.1872 (Reichspost) kosteten DS bis 40g nur noch 1 Kr. und durften mehr Geschriebenes enthalten, als in den vielen Jahren zuvor (in diesem Zusammenhang verweise ich auf die zahlreichen Änderungen der Beschaffenheiten von DS im Laufe der Jahre).

    Die Münchner Firma kaufte wohl, ganz im Stile der Zeit, leere Fässer (früher: Emballagen) auf, um sie mit neuem Inhalt weiter zu verkaufen. Wir lernen auch, dass blaue Fässer teurer waren, als nicht blaue und rafffiniertes Petroleum leichter weg zu bekommen war, als fette Öle.

    Auch war das Angebot befristet, was manuell eingetragen werden konnte, ohne den Drucksachencharakter zu schädigen.

    Dass man als Adress - Angabe für Briefe zwar den Firmennamen und den Handelsbereich angab, aber keinen Ort und keine Straße, noch dazu im großen München, verwundert dann doch etwas. Aber die Münchner Post kannte wohl ihre Speditionspappenheimer.