Entfernungsstufe bis 10 Meilen

  • Lieber VorphilaBayern,

    ein hübscher Brief mit besserem Laufweg nach Österreich und Sondertype von Wunsiedel, die wie immer, hervorragend klar abgeschlagen wurde.

    Danke fürs zeigen und liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber VorphilaBayern,

    und auch der blaue µkern hat seinen Senf dazuzugeben:

    Die Marke von Platte 3 zeigt die bei Vogel/Peindl als PF VII beschriebene starke Abschrägung der rechten unteren Ecke, zusammen mit einer recht dicken oberen blauen Rahmenlinie.

    Sehr schöner Brief!

    Beste Grüsse vom
    µkern

  • Lieber VorphilaBayern,

    Wunderschöner Beleg! Herzlich Gratulation!

    Viele Grüße von maunzerle :thumbup:

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo nochmals

    Jungwirth schreibt in seinem Heft über Botenlohn: "Am 16. September wurde das Lechtal durch Postämter und amtliche Postboten erschlossen". Es heisst dass Häselgehr ab diesem Datum ein Postamt hatte.

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo und Guten Abend Bayernjäger,

    in Heft 4 der Schriftenreihe des Münchener Briefmarken-Club e.V.
    "Postbeziehungen Bayern Österreich" wird auf Seite 243 ebenfalls der 16.September 1861
    als Eröffungsdatum der Postexpedition in Heselgehr genannt.
    Dort sind auch Abbildungen von Briefen mit und ohne Botenlohnvermerk.
    Falls du den Scan der Seite brauchst bitte mich per PN anmailen.

    Grüße,
    Wilfried/SYS1849

  • Liebe Freunde,

    unter die Überschrift bzgl. Briefe aus Bayern nach Österreich bis 10 Meilen = 3x fällt auch der hier, den ich unlängst von einem Forumsmitglied erwerben konnte.

    Aber bei genauerer Betrachtung offenbart er sich als kleiner Schatz.

    Geschrieben wurde er von der Firma Johann Schubert in Wien am 20.6.1860. Empfänger war die Firma Vallaster & Leibinger in Feldkirch (Vorarlbert). Prinzipiell hätten wir also einen rein innerösterreichischen Brief vor uns, der hierfür mit 9x CM (= 11x rheinisch) zu frankieren gewesen wäre (bis 1 Loth über 20 Meilen Inland).

    Aber das war dem Absender zu teuer. Statt dessen kuvertierte er ihn nach Lindau an die bekannte Adresse Spengelin & Co, wo man auch seinen Firmenstempel siegelseitig abschlug.

    Mit Spengelin hatte man offenbar ein Abkommen, dass dieser die Wiener Briefe zuerst einmal auf seine Kosten frankierte und dann weiter schickte, immer unter der Voraussetzung, dass es von Lindau günstiger sein musste, als von Wien aus.

    Das traf hier zu - von Lindau nach Bregenz war es ein Postvereinsbrief bis 10 Meilen, für den nur 3x rheinisch zu frankieren waren. Diese hat Spengelin später sicher von seinem Wiener Spezi erstattet bekommen.

    Gebührenteilung ursprünglich: 9x CM für Österreich, abzüglich für den Transit quer durch Bayern bis Bregenz von ca. 1,5x CM = 7,5x CM für Österreich und knapp 2x rh. für Bayern.

    Gebührenaufteilung durch Verstoß gegen das österreichische Postgesetz: 3x rh. für Bayern, für Österreich nichts.

    Am 4.7.1860 wurde er in Lindau aufgegeben und am selben Tag nach Bregenz verbracht und in Feldkirch zugestellt. Diese Aktion hat den Absender nicht 11x rh. gekostet, sondern nur 3x rh., aber 14 Tage vom Schreiben bis zur Zustellung waren auch nicht jedermanns Sache - hier wird man es, typisch für Wien, auch nicht sehr eilig gehabt haben.

  • Hallo Leitwege,

    ein schmucker Brief - mir erstmals bekannt wurden diese Briefe durch eine große Sigi Deider - Auktion vor einigen Jahren, als Dutzende dieser Briefe aus dieser Korrespondenz auftauchten.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • ...dutzende? Ich bin schon froh wenn ich ein paar zusammenkriege für meinen übernächsten Artikel im Rundbrief zum Leitweg über Füssen und Reute nach Tirol und weiter. :D

    Viele Grüsse
    Christian

  • ... DU schaffst das. Hast du noch den Katalog?

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • ...a bissel was geht immer :D (nach Monaco Franze, kommt ja gerade wieder im Bayerischen Fernsehen)

    Du meinst den Deider-Katalog? Hab ich noch nie besessen, aber im Internet müsste er zu finden sein.

    Viele Grüsse
    Christian

  • Hallo Christian,

    dann suche ihn mal - du wirst dich wundern ... :P

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,

    einen netten 3 Kreuzerbrief aus Immenstadt vom 15.10.1857 an J. C. Bilgeri in Andelsbuch im Bregenzerwald kann ich heute zeigen, der über Bregenz und Egg wieder retour nach Andelsbuch gebracht wurde. Luftlinie nur 29 km und dennoch ein interessanter Laufweg dort. Ich hoffe, der Link funktioniert.

    https://www.luftlinie.org/Immenstadt-im-…n,DEU/Andelbuch

    Im Inhalt ist die Rede von einem Brief, den der Absender für den Empfänger versenden sollte:

    " ... u(nd) erst nach Versandt derselben erhielt ich Ihren Brief, weßhalb ich Ihre Inlage an L. Schuster auch erst nachträglich besorgen konnte".

    Leider kenne ich keine Firma dieses Namens, aber der Österreicher wird sich durch diesen Briefschmuggel und folgender Absendung in Immenstadt sicher einiges an Geld gespart haben.

  • Liebe Freunde,

    die meisten Briefe, eher Avise, der königlichen Güter - Expeditionen (KGE) liefen natürlich innerbayerisch, weil die Kunden, denen man den Eingang von Waren in größerem Volumen und Gewicht mitzuteilen hatte, in der unmittelbaren Umgebung zu residieren geruhten.

    Am 10.6.1862 bemerkte die KGE Hergatz im Allgäu für ihren Kunden in Dornbirn (Österreich), dass 30 Sack Salz von Kufstein kommend heute hier eingetroffen waren, wobei man nicht vergaß, die Frachtspesen i. H. v. 37 Gulden und 24 Kreuzern zu erwähnen.

    Die Abholung hatte i. d. R. innerhalb von 48 Stunden zu geschehen, weil sonst Lagergeld fällig geworden wäre, welches die Waren nur unnötig verteuert hätte.

    Die Nennung des schuldigen Betrages war ebenfalls wichtig, weil sonst vom Empfänger u. U. jemand mit Abholungsauftrag geschickt worden wäre, der zu wenig Geld dabei hätte haben können und in diesen Fällen durfte die KGE die Waren nicht aushändigen und das Ganze hätte sich unnötig in die Länge gezogen.

    KGE - Avise von Bayern nach Österreich sind mir nur von der KGE Hergatz bekann und auch dann reden wir nicht von Massenware.

    Für die Markenfreunde unter uns - eine Platte 6, wie sie viel schöner kaum sein könnte.

  • Liebe Sammlerfreunde,

    hierzu folgender Brief: Brief aus Kempten vom 2. August 1857, frankiert mit 3 Kreuzer über Füssen nach Reute in Tirol (Österreich). Von dort ging es mit dem Lechthaler Boten nach Häselgehr (Tirol - Österreich). Der Lechthaler Bote kassierte 2 Kreuzer rh. Botenlohn vom Empfänger.

    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Liebe Freunde,

    hier zeige ich einen 3x Brief aus Kempten vom 16.3.1857 nach Häselgehr an die dort bekannte Firma Lechleitner und Uelses, bei dem die Marke im Zeitpunkt des Aufklebens sich von ihrem unteren Teil durch sog. "Bayernbruch" teilweise trennte, was man auch nicht jeden Tag findet.

    Darüber hinaus stempelte man in Kempten mit dem Mühlradstempel etwas nachlässig und setzte gegen dieses Versäumnis noch einen 2. Mühlradstempelabschlag zentrisch hinzu.

    Die Beförderung fand mittels des sog. "Lechtalbotens" statt, der 2x rheinisch vom Empfänger für seine Mühewaltung einstrich und wie immer mittels Bleistift in seiner Joppe quittierte.