- Offizieller Beitrag
Liebe Freunde,
der folgende Paketbegleitbrief wurde am 4. August 1851 in Leipzig von der Firma Hötte & Söhne aufgegeben und ist nach Braunschweig adressiert.
Da Braunschweig erst zum 1.1.1852 dem DÖPV beitrat, haben wir es hier mit einem Brief zu tun, der zunächst innerhalb des DÖPV lief und dann das Vereinsgebiet verliess. Involviert waren Sachsen, Preußen als Transitgeber und Braunschweig.
Der Paketbegleitbrief für ein Packet in Leinwand enth(alten)d Rauchwaaren wog anscheinend 6 Pfd. (man könnte auch anderes aus der roten Notierung heraus lesen, aber ich habe mit dieser Zahl mal gerechnet).
Preußen hinterließ auf dem Brief keine Stempel, aus Braunschweig stammt das vorderseitige A (aus der Braunschweiger Packkammer stammend für Anlagenprüfung oder auch Auslieferung, genau weiß man es anscheinend noch nicht) und der nette kleine Ausgabestempel rückseitig (mit der No. 1, lt. Bade sind 1-7 bekannt).
Bei der Taxierung bin ich folgendermassen vorgegangen:
für Sachsen: lt. Postvereinsvertrag 2 Meilen bis zur Grenze, Progressionsstufe 1, also 1 x 2 Pfg. x 6 Pfd. = 12 Pfg.
für Preußen: lt. Postvereinsvertrag 18 Meilen Transitleistung, Progressionsstufe 4, also 4 x 2 Pfg. x 6 Pfd. = 48 Pfg.
für Braunschweig: lt. preuß. Tax-Handbuch von 1832 bei Leitung über Halberstadt 5 Pfg. x 6 Pfd. = 30 Pfg. (die hälftig zwischen Preußen und Braunschweig geteilt wurden)
Macht in Summe 12 + 48 + 30 = 90 Pfg. oder 7 1/2 Sgr., in Braunschweiger gute Groschen reduziert ergeben sich 6 gGr.
Notiert wurden 5 11/12 gGr., der Unterschied von 1 Pfg. mag sich dadurch ergeben, dass die Postler nicht (wie ich) mit dem groben Umrechnungsfaktor 1 Sgr. = 4/5 gGr. rechneten, sondern ihre Reduktionstabelle benutzten.
Kommentare & Korrekturen sind willkommen.
Gruß
Michael