von und nach Russland nach dem Postvertrag vom 13.11.1843

  • Hallo bayern klassisch,

    leider kann ich die preußischen Taxen von 6 3/4 und 5 1/2 Sgr. auch nicht interpretieren. Ich kann nur einen ähnlichen Brief vom 16.2.1852 zeigen. Hier war Würrtemberg bereits Mitglied im DÖPV. So reichten bis zur preußischen Ausgangsgrenze 9 Kr., die entsprechend den Ausführungsbestimmungen in 3 Sgr. reduziert wurden.

    Nachdem der neue Vertrag zwischen Preußen und Russland erst am 13.4.1852 in Kraft trat, hat Preußen weiterhin das Circular vom 24.5.1845 angewandt, wonach Russland für einfache Portobriefe aus Württemberg bis 1 Loth 11 Sgr. vergüten musste. Dies war für Preußen ein lukratives Geschäft.

    Hieraus errechnete sich für den Empfänger einschließlich des russischen Inlandportos von 10 Kopeken ein Gesamtporto von 46 Kopeken.

    Grüsse von liball

  • Hallo liball,

    ein Traumstück, das perfekt zu meinem gepasst hätte; das Problem ist halt die Berechnung der Porti bis zur preußisch-russischen Grenze. Aber da mein Brief bald dem lieben Michael gehören wird, darf er sich dann damit herum schlagen. :D

    Danke fürs zeigen und liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Michael, bayern klassisch und alle,

    ich habe zu Euren Petersburg Briefen, auch ein Exemplar beizusteuern, vielleicht hilft dieses bei der Auflösung der Probleme. Dieser Herr Hauff hatte eine große Korrespondenz und sehr interessante Mitteilungen. Ich denke das der Brief, vom 28. Oktober 1846, über Hof und Berlin nach Russland befördert wurde.
    Ich habe noch einen Brief aus dem Jahre 1842, aus Ludwigsburg nach Petersburg.
    Vielleicht kann man die Berechnungen auf der Rückseite erläutern.

    Liebe Grüße Hans

  • Hallo Hans7,

    ich versuche einmal die Taxen deiner schönen Briefe zu erläutern:

    Für den Frankobrief aus Ludwigsburg bezahlte der Absender 45 Kr. 4 Kr. für Württemberg, 8 Kr. für Bayern, 21 Kr. (=6 Sgr.) für Preußen und 12 Kr. für Russland (10 Kopeken). Die blaue Zahl auf der Vorderseite kann ich schlecht lesen. Normalerweise müssten es 9 1/4 Sgr. Weiterfranko sein, die von Bayern angeschrieben wurden für die 33 Kr. für Preußen und Russland. Preußen schrieb 3 1/4 Weiterfranko in rot für Russland.

    Portobrief aus Ludwigsburg: 6 Kr. für Württemberg, 8 Kr. für Bayern. Diese fremden Anteile rechnete Preußen in 4 Sgr. um. Von Russland beanspruchte Preußen für seinen Transit und die verauslagten Portoanteile 63 1/2 Pr. Gr. von Russland. Vom Empfänger wurden 447 Kupferkopeken eingehoben, die sich wie folgt zusammen setzen: 63 1/2 Pr. Gr. x 6 = 381 Kupferkopeken + 66 Kupferkopeken ab Polangen bis St. Petersburg.

    Grüsse von liball

  • Liebe Freunde,

    hier noch einer aus der Hauf - Korrespondenz:

    Ludwigsburg 1844 über Bayern und Preußen nach St. Petersburg. Diesmal war er frankiert und siegeleseitig sieht man schön, was der Absender gezahlt hatte:

    4+2 = 6x für Württemberg.
    8+4 = 12x für Bayerns Transit.
    48+24 = 72x = 1 Gulden 12x für Preußens Transit und
    8+4 = 12x für Russland, was mir etwas wenig vorkommt. ?(

    Wer kann helfen?

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

  • Hallo bayern klassisch,

    ich kann mir nicht vorstellen, dass der Brief aus dem Jahr 1840 ist. Denn erst im Postvertrag zwischen Preußen und Russland von 1843 wurde das russische Einheitsporto bis zu 1 Loth auf 10 Silber-Kopeken festgesetzt. Dann würden auch die 12 Kr. auf deinem Brief passen.

    Grüsse von liball

  • Hallo liball,

    ui, sorry, habe mich vertippt - der Brief datiert von 1844; ich habe es schon korrigiert. Danke fürs Aufpassen. :)

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Nachfolgend zwei Briefe aus gleicher Korrespondenz von BIALOBRZEGI nach Dresden. Während der spätere von beiden über die Bahnlinie Görlitz - Dresden befördert wurde, ist der Leitweg des früheren für mich nicht eindeutig bestimmbar.

    Neben Görlitz - Dresden denkbar (und vorkommend) ist auch die Leitung über Berlin - Jüterbog - Riese - Dresden. Vielleicht kann ein "Preuße" sagen, ob das Fehlen des Coursstempels Kohlfurt - Görlitz zwingend auf den Alternativweg schließen läßt.

    Altsax

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Altsax,

    gerade erst gesehen: 2 schöne Briefe, auf denen noch das Austauschpostamt Oppeln dokumentiert ist.

    Ob der fehlende Kursstempel zwingend den Alternativweg anzeigt, glaube ich nicht.
    Ergänzend hierzu ein Brief, bei dem auch ein Kursstempel fehlt:

    Ist der 1. Brief sicher auf 1851 datierbar?

    Viele Grüße
    Michael

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Altsax,

    aus dem gezeigten Detailscan hätte ich 1851 gelesen.


    Liebe Freunde,

    da in Potsdam diesmal die prächtige Preußen-Sammlung die Aufmerksamkeit auf sich zog, konnte ich das folgende markenlose Briefchen gegen nur geringen Widerstand erwerben:

    Im März 1852 als Portobrief in Paris auf die Reise geschickt, ging es via Preußen nach Warschau, Polen.

    Mit Beginn des Jahres 1851 war die polnische Post vollständig in die russische integriert worden, was bedeutete, dass auch der russischer Postvertrag von 1843 mit Preußen nunmehr für die polnische Korrspondenz galt. Da im April 1852 ein neuer russisch-preußischer PV in Kraft trat, umfasst diese Übergangsphase nur 15 Monate.

    Sehr schön läßt sich hier auf der Rückseite der Leitweg durch Preußen bis hin zum Ausgangspostamt belegen (was ja leider eher selten der Fall ist):
    Aufgabe in Paris am 6. März, Ankunft Aachen am Folgetag mit K2 AUS FRANKREICH PER AACHEN. Dann am 8.3. über die Bahnlinie MINDEN BERLIN und am selben Tag noch mit dem 2. Zug der Strecken BERLIN BRESLAU und BRESLAU MYSLOWITZ weiter (3 unterschiedliche Kursstempel-Typen !). Am 9.3. wurde der Brief dann im Grenzpostamt OPPELN an die polnische Post übergeben, die ihn am 10.3. abends gegen 8 Uhr in Warschau zustellte.
    Der Empfänger zahlte 55 1/2 Kopeken.

    Viele Grüße
    Michael

  • Lieber Michael,

    1851 ist sicher richtig. :)

    Dein Brief ist nicht nur selten, sondern allein schon von der Siegelseite her eine Granate. Ach hätten doch nur alle Postanstalten so gern und gut gestempelt ...

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Liebe Freunde,

    1843 war ein Staats-Dampfschifffahrtsvertrag zwischen Preußen und Russland abgeschlossen worden, mit dem die Verbindung Petersburg/Kronstadt - Stettin eingerichtet wurde. 1845 wurde der Fahrbetrieb incl. Postbeförderung aufgenommen.
    Erst ab 1856/1859 wurde die über Stettin ankommende Post so mit Herkunftsstempeln
    gekennzeichnet, dass eine eindeutige Zuordnung zu diesem Leitweg belegbar ist. In den Jahren davor erfolgte die Kennzeichnung der auf diesem Weg nach Preußen gelangenden Post in Berlin, so dass die Zuordnung, ob ein Brief über die See- oder die Landstrecke befördert worden war, nur über die handschriftlichen Leitangaben der Absender erfolgen konnte.
    Diesen Leitangaben kann man nun glauben oder auch nicht - es gibt Beispiele, in denen die Post im Interesse einer schnelleren Beförderung von diesen Absendervorgaben abwich.

    Unter diesen Voraussetzungen ist der folgende Brief, den ich mir auf der Messe Essen angeln konnte, interessant:

    1851 von Petersburg "via Stettin" nach Köln.
    Rückseitig findet sich der Kursstempel BERLIN-STETTIN I R, der die Anladung über Stettin eindeutig belegt (I R = erster Zug des Tages in Gegenrichtung Stettin nach Berlin, R=Retour).
    Der Kursstempel ist relativ selten zu finden, er ist bisher nur für das Jahr 1851 belegt. Diese Kursstempeltype (K2) scheint sich insgesamt nicht bewährt zu haben, da sie schnell von anderen Stempeltypen abgelöst wurde. Der Nachfolgestempel für die Strecke Stettin-Berlin ist lt. Bahnpoststempelkatalog der Arge Bahnpoststempel erst ab 1860 bekannt.
    Weitere Kursstempel auf der Rückseite: Berlin-Minden (in der seltenen Type "Datum in der untersten Zeile", belegt 1851-52) und Deutz-Minden (unter dem Ausgabestempel von Köln, ebenfalls nur für 1851-52 belegt).

    Der L2 AUS RUSSLAND FRANCO stammt aus Berlin.

    Viele Grüße
    Michael

  • Ihr Lieben,

    nachdem ich hier nun beeindruckende 28 (achtundzwanzig!) Seiten hochkarätige Beitrage zum Thema „Von und nach Russland über Preußen” mehr oder weniger überflogen habe, möchte ich die Expertenrunde bitten, sich das in meinem Besitz befindliche armseleige Francobrieflein einmal anzuschauen und mich freundlicherweise über die notierten Taxen aufzuklären. :S

    Aufgegeben wurde der Brief am 14/26. Dezmber 1851 in Moskau (hs. im Brieftext). Ein vorderseitiger, in rot sehr schwach abgeschlagener russ. Ortsstempel (Moskau?) zeit das Datum дек 15 * 1851 *. Siegelseitig sind 15 Kopeken(?) notiert. Vorderseitig FRANCO und P.D. in rot sowie der Transitstempel PRUSSE | VALENCIENNE 3 vom 7. Januar 1852. Vorderseitig finden sich handschriftlich in roter Tinte notiert „1 ½” (Loth?) und „21” (Sgr.?). Der siegelseitige Ankunftsstempel von Bordeaux ist leider unlesbar.

    Mit Briefen SP - RUS oder vice versa kann ich leider nicht aufwarten, möchte aber noch kurz auf einen älteren Beitrag von Michael und die Nachfragen dazu eingehen:

    Die 9 Reales bezahlten nicht das spanische Inlandsporto (das wäre wesentlich billiger gewesen), sondern nach dem Tarif von 1805/07 (Erlass vom 17.11.1804) das Porto für eingehende Briefe aus Flandern, den Niederlanden, Deutschland und Italien bis 4 Adarmes (=ca. 7,2 gr) nach z.B. Barcelona. (siehe Tariftabell im Anhang) Nach Andalusien, Cádiz, Mallorca und Afrika war's teurer. Dieser Tarif blieb bis zum Abschluss bilateraler Postverträge gültig.

    Der siegelseitige Ankunftsstempel von Barcelona liest sich B. SBE 4, also „Barcelona, Septiembre 4” und war in dieser Form von 1792 bis Anfang der 1840er Jahre in Gebrauch.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo buzones,

    dein Brief gehört noch in die Zeit des Vertrags von 1843.
    Laut Tarifübersicht vom 13.7.1845 fielen für einen einfach schweren Brief (deiner fiel bei > 1 Loth in die 2. Gewichtsstufe) nach Spanien folgende Taxe an:
    8 Sgr. preussisches Transitporto
    + 20 Sgr. fremdes Porto
    Gesamtfranko also 28 Sgr. (für den einfachen Brief)
    Franko war vorgeschrieben.
    Die Tinte der vorderseitigen "21" sieht mir nicht preußisch sondern russisch aus.
    Der rote Aufgabestempel stammt aus Moskau.

    Vielen Dank für die Taxangaben von 1805/07.
    Verstehe ich es richtig, dass in den 9 Reales das französische Transitporto enthalten war?

    Viele Grüße
    Michael

  • Auch dieser Brief wurde auf einer Auktion versteigert. Er dürfte nicht billig gewesen sein.
    Briefe vom Weltenbummler Henry Schliemann sind nicht häufig anzutreffen, besonders nicht in dieser Form.

    Der Heinrich Schliemann-Brief. 
    Nach etlichen Briefwechseln mit seinem Bruder Ludwig, der in Kalifornien ja Goldgräber war, zog Schliemann 1850 zum ersten Mal nach Amerika. Bei seinem zweiten Besuch lässt er sich 1851 in der Goldgräberstadt Sacramento nieder und gründet die Bank für Goldhandel "Henry Schliemann". Er handelt mit Goldstaub wechseln und investierte erfolgreich in amerikanische Eisenbahnprojekte. Aus ständiger Angst vor Überfällen verkauft er im April 1852 seine Bank und kehrt als gemachter Mann nach St. Petersburg zurück. Er heiratete die russische Kaufmannstochter Jekaterina Petrowna Lyshina und festigte damit seine gesellschaftliche Stellung. Durch Großlieferungen von Munitionsrohstoffen (Blei, Schwefel und Salpeter) an die zaristische Armee im Krimkrieg (1853–1856) unter geschickter Umgehung der Seeblockade über den Landweg wurde er steinreich.


    Von Ra2 St. Petersburg am 8.3.1851 mit “P.” (Paid) über K2 Aachen-Bahnhof am 23.3. und K3 London am 29.3. nach New York “franco”, storniert und geändert nach San Francisco “Das El Dorado” zur Zeit der Goldgräberzeit. In New York erreichte der Brief das “GILPINS EXCHANGE READING ROOM AND FOREIGN LETTER OFFICE“. Die Übergabe erfolgte an den Forwarding Agent: DE RAHM & MOORE in NEW YORK. Dieser beförderte den Brief nach Kalifornien und erreichte Sacramento am 7. Juli 1851.

    Vermutlich wurde das Porto aber nur bis London bezahlt worden. Desweiteren existieren auf dem Brief noch eine gestempelte rote “5” (Cents), eine eingekreiste schwarze “5” und der Stempel “COLLECT” (sammeln). Desweiteren wurden in lila Tinte eine “2” und eine “4” angeschrieben.

    Wer kann hier weitere konkrete Angaben machen !?!

    • Offizieller Beitrag

    Liebe Freunde,

    heute ein kleiner Brief aus Mitau in Kurland nach Löbau in Westpreußen.

    Die Aufgabe erfolgte am 23. Dez. 1843 (jul. entspr. dem 4. Jan. 1844 unseres Kalenders) voll bezahlt franco tout.
    Adressiert war er an die Hochwohlgeborene Frau Baronin von Heyking in Löbau, Westpreußen und sollte über Tilsit und Königsberg geleitet werden.
    Als Aufgabestempel kam ein - für den langen Zeitraum von 1836 bis 1859 belegter - Doppelkreisstempel mit bilingualer Ortsangabe zum Einsatz. Diese Stempel waren im baltischen Raum weit verbreitet, abweichend von der Mehrzahl dieser Stempel zeigt dieser Stempel hier die Monatsangabe in kyrillischer Schreibweise. Die rote Stempelfarbe war in diesen Jahren für Mitau typisch.
    Der Brief erreichte 2 Tage später Tilsit, rs. Durchgangs- und vs. Herkunftsstempel AUS RUSSLAND FRANCO-TOUT,und wurde am 8.1. postalisch zugestellt. Die Empfängerin notierte noch, dass sie den Brief dann am 10.1. erhielt.
    Die preußische Post erhielt für den Brief 4 Sgr. Weiterfranco: Entfernungsstufe 20-40 Meilen, Löbau lag 35 Meilen von Laugszargen, dem vertraglich festgelegten Taxpunkt, entfernt.
    Von den rückseitigen Notierungen kann ich mit viel gutem Willen und Phantasie links vom Siegel eine "4" erkennen. Es kann aber auch was anderes bedeuten. Unklar ist mir auch die ganz links stehende "1 / 1" Notierung.

    Am 1. November 1843 (jul.) war der neue Additionalvertrag zwischen Russland und Preußen in Kraft getreten.
    Während im Postvertrag von 1821 zunächst der Postaustausch über Immersatt-Memel festgelegt wurde, erfolgte zum 13. Juli 1833 die Verlegung nach Polangen-Tilsit.
    In dem neuen Additionalvertrag von 1843 wurde nun der Postkurs Mitau über Immersatt nach Memel reaktiviert und eine zweimal pro Woche coursirende Briefpost eingerichtet. Mitau hatte damit zwei direkte Kartenschlüsse mit Preußen, einmal über Memel und einmal über Tilsit. Die Post nach Memel ging von Mitau jeweils Montags und Freitags um 8 Uhr abends ab.
    Der Aufgabetag 23.12.1843 (jul.) war ein Donnerstag. Der Brief lief noch am Aufgabetag über den Tilsiter Kurs und kam dort am übernächsten Tag, dem 6.1., an (Über den Memel-Kurs wäre der Brief am Sonntag, dem 7.1.1848 in Preußen eingegangen. Die Geschwindigkeit war also gleich schnell.).
    Ob der Absender wusste, dass am Donnerstag der Kurs nach Tilsit abging oder ob er die Leitung über die insbesondere im Winter beschwerliche Küstenstrecke Immersatt-Memel vermeiden wollte, bleibt der Spekulation überlassen.

    Der Brief stammt aus einer relativ kleinen Tarifperiode, da bereits ab dem 13. Juli 1845 die preußische Inlandstaxe gesenkt und auf nur noch 3 Entfernungsstufen begrenzt wurde. Also bleibt ein Zeitraum von gut 1,5 Jahren, in denen die im Additionalvertrag festgelegten Taxen galten.

    Zur Sophie:
    Die Heykings waren ein ursprünglich jülisch-bergisches Adelsgeschlecht, das sich aber auch in Kurland und in verschiedenen preussischen Provinzen, u.a. Westpreußen, niederliess und ihren jeweiligen Herrscherhäusern in verantwortlichen Positionen diente. Eine Zuordnung der Adressatin zu einem konkreten Namen ist mir nicht gelungen.

    Viele Grüße
    Michael

  • Lieber Michael,

    zuerst habe ich mir den Brief von vorn und hinten angeschaut und ich dachte mir, das könnte etwas Besonderes sein.

    Nach Lesens deines Textes weiß ich es nun. Danke dafür! :P:P

    Liebe Grüsse vom Ralph

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    • Offizieller Beitrag

    Lieber Ralph,

    gerne. ;)

    Der Brief ist ja zugegebenermassen keine Schönheit, aber Briefe aus dieser Tarifperiode muss man schon etwas suchen und wenn man dann auch noch die verschiedenen Leitwegvarianten belegen will, wird es schon etwas eng.
    Habe mir für einen Brief dieser Periode (Gegenrichtung nach Russland, mit klarer Taxierung aber ebenso deutlichem Faltbug) auch schon von einem Juror den diskreten Ratschlag "bei Gelegenheit dann gegen einen hübscheren tauschen" eingehandelt. ;(

    Viele Grüße
    Michael

  • Lieber Michael,

    prinzipiell hat der Juror ja Recht - nur sollte er wissen, wie "leicht" es sein wird, genau dieses zu tun.

    Aber vermutlich hätte er dir bei der British Guyana 1 Cent das gleiche mit auf den Weg gegeben ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

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