- Offizieller Beitrag
Liebe Sammlerfreunde,
den folgenden Brief konnte ich dank der Vermittlung von bayern klassisch meiner Sammlung hinzufügen. Dafür auch an dieser Stelle nochmals ein herzliches Danke schön! Solche Belege findet man nicht allzu oft ...
Aufgegeben wurde der Brief am 19. Februar 1857 in Würzburg, Bayern.
Adressiert war er an eine Gräfin Theophile Kaiserling in Sutten mit der Leitwegsangabe über Berlin, Königsberg, Mitau, Frauenburg
Rückseitig zu sehen ist ein L2-Stempel von Berlin und der Ankunftsstempel von Mitau (Stempel belegt 1842-60)
Frankiert ist er mit dem Postvereinsporto von 9 Kreuzern, daneben wurde notiert ohne Weiterfranko
Der russisch-preußische Postvertrag von 1852 führt in Art. 19 aus:
... kann die Correspondenz ... unfrankirt oder bis zum Bestimmungsorte frankirt zur Post gegeben werden. Eine theilweise Frankirung soll nicht stattfinden.
Mit den 9 Kreuzern ist das Postvereinsporto voll abgegolten. Da der Absender wußte, dass die Empfängerin im russischen Kaiserreich Portofreiheit genoß, konnt er das erwähnte ohne Weiterfranko notieren.
Zur Empfängerin: Das bekannte Geschlecht der Kaiserling (später vornehmlich Keyserling geschrieben) stammt ursprünglich aus Westfalen und siedelte sich mit dem Deutschen Orden 1492 in Kurland an. 1742 erfolgte die Erhebung in den Grafenstand. Der 1808 geborene Graf Karl, Erbherr auf Kageln usw. , heiratete die 1813 geborene Theophile v. d. Ropp.
(zitiert aus dem Neuen preussischen Adels-Lexikon)
Teilfrankobelege aus der Postvereinszeit, zumal frankiert, zählen zu den großen Seltenheiten bei dem russisch-preußischen Postverkehr.
Viele Grüße
Michael