Bayern - Zeitungsgeldquittungen

  • Hallo zusammen,

    eröffnen möchte ich diese Thema mit 2 Quittungen aus Kitzingen. Sie dokumentieren meiner Ansicht nach sehr deutlich, wie unterschiedlich die Formulare waren, auch wenn sie in der gleichen Poststelle verwendet werden.

    Die erste stammt aus dem Jahr 1865

    Der zweite Beleg, ebenfalls aus Kitzingen stammt vom 25. Juni 1866

    Hezliche Grüße
    Christian

    2 Mal editiert, zuletzt von Christian (10. März 2011 um 02:46)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Christian

    Ein Interessantes Thema. Kenne ich leider sehr wenig.
    Hoffentlich kannst du und hier kluger machen :) :) Auf jeden Fall mich.

    Auf den zweiten Schein ist "Oberpostamt" überstrichen geworden. Ich schaffe es nicht zu deuten welcher Ersatzwort da ist. Kannst du es lesen?

    Danke fürs Zeigen :)

    Viele Grüsse
    Nils

  • und weil ich schon mal in dem Beitrag bin, und mit der Funktion Schnellantwort die Wartezeit für den nächsten Beitrag umgehen kann und nach dem Absenden mit bearbeiten ganz normal weiter schreiben kann :D , kann ich noch einen Beleg aus Kitzingen hinzufügen. Dieser stammt vom 30.6.1883. Mit ihm wird ein Betrag von 2,40 Mark erhoben.

    Grüße Christian

  • Hallo Christian,

    auch nach 5 Minuten kann ich es nicht sicher lesen. Vlt. ist ein Künstler hier, der der es ermöglich, nur das Geschriebene zu zeigen, ohne den verwirrenden Untergrund.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Dadurch, dass die Farben gleich sind, wird die Bearbeitung langwierig und mein Hunger im Moment zu groß. Ich hab's nochmal mit einem besseren scan versucht.

    Ich würde ja fast Abteilung lesen.

    Grüße Christian

    • Offizieller Beitrag

    Hallo die Runde

    Ich denke es ist irgend eine Name. Kann es aber nicht lesen. Dachte zuerst dass ganze "Königliche Oberpostamts-Zeitungs-Expedition" gestrichen war und von dem unleserliche Wort ersetzt war. Aber ich glaube eher dass hier nur "Ober-" gestrichen war. Dann ist es mir auch nicht mehr so wichtig. Danke für die Mühe :)

    Viele Grüsse
    Nils

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Freunde

    Ich weiss nicht wie ich diese Quittung postgeschichtlich beurteilen soll.
    Diese Quittung ist an Graf zu Seyboldsdorf 14. November 1789 von Landshut abgeschickt. Interessant ist es dass diese Quittungen immer im Dezember zu zahlen war, was wir auf die vorausgedrückte Setze sehen können. Hier ist es aber zu November geändert.

    Diese Quittung gehört eigentlich nicht zu Bayern postalisch, sonder zu die Kaiserliche Reichspostzeit wie es unten zu lesen ist.

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,

    diese Quittungen wurden nicht abgeschickt, sondern dem ausgehändigt, der das Abonnement bezahlt hat. Die meisten sind deshalb im Dezember ausgestellt worden, weil natürliche und juristische Personen Zeitungen abonnieren mussten und die Zeitungsexpeditionen nur dann lieferten, wenn die Gelder vorher einbezahlt worden waren.

    Man konnte aber auch quartiell bezahlen. Dann wurden die Scheine im Laufe des Jahres ausgestellt.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Hallo bayern klassisch

    Danke für die Antwort.
    War es so dass diese Scheine nur bei der grossen Postämter zu finden waren, oder war es auch so dass zB Quittungen von Postämter auch an Posthaltereien? Graf zu Seyboldsdorf hatte sein Schloss in die nähe von Vilsbiburg (liegt Heute in Vilsbiburg). Für ihn war es natürlich die Posthalterei in Vilsbiburg zu nützen. Aber war es möglich dass diese Quittung in Vilsbiburg zu unterschreiben? Ich weiss dass dieser Zeit nicht "dein Zeit" ist.

    Aber gibt es anderen hier die diese Möglichkeit beurteilen möchten, dann bitte :) :)

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,

    soweit ich weiß, konnte jede Poststelle Zeitungsabonnements annehmen. Hier ging es um die Münchner Zeitung. Üblicherweise sandte man das Geld an die Zeitungsexpedition bzw. die Poststelle am Sitz der Zeitung und bekam als Quittung dieses Schreiben mit der 1. Zeitung zurück.

    Der Abonennt hatte also keinen Vertrag mit dem Zeitungsherausgeber zur Folge, sondern mit der Post. Die Post hatte sich zwischengeschaltet, weil bei populären Zeitungen viel Geld zu verdienen war und man gleichzeitig die Zensur ausüben konnte, wenn einem die Zeitungen, die nicht gerade am Ort verblieben, übergeben werden mussten.

    Oft mussten die Artikel, die man zu schreiben gedachte, vor dem Druck den bayer. Staatsorganen vorgelegt werden und konnten erst, nachdem man dort sein Plazet gegeben hatte, in Druck gehen.

    Von Vilsbiburg nach Landshut sind/waren es nur 18 km - das konnte man mal schnell reiten und die paar Gulden auf den Tisch legen. :) Ein Abonnement bei der Augsburger Allgemeinen wäre schon etwas zeitaufwändiger gewesen. :D

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo,

    ich möchte Euch auch noch 2 Scheine aus Staffelstein zeigen. Jeweils Vorder- und Rückseite. Die Scheine dokumentieren hervorragend die Vorausbezahlung der Gebühren. Beim 1. Schein - Zeitungs = Conto - wurde am 14. Dezember 1899 der Betrag für das 1. Quartal von 1900 entrichtet. Beim 2. Schein - Zeitungs - Betsellungs - Quittung -wurde am 20. Juni 1899 die Gebühr für das 3. Quartal von 1899 bezahlt.

    Der Schein vom 14. Dezember 1899 hat links unten auch die (Formnummer) C. 22

    Beste Grüße Roda127

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Freunde

    Ein Zeitungs-Conto Formular aus Osterhofen. In Dezember 1869 gestempelt und quittiert im Königliche Post Expedition. Osterhofen war ein kleiner Ort und hatte deswegen kein eigenen Zeitungsexpedition wie der fertig gedruckten Schein zeigt.
    Ein Ziertsempel macht der Schein auch nicht schlechter.

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,

    Glückwunsch zu dem schönen Schein - vermutlich hat man die Vordrucke von der nächsten Zeitungsexpedition bekommen und aufgebraucht. Vilshofen?

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    vermutlich hat man die Vordrucke von der nächsten Zeitungsexpedition bekommen

    Hallo bayern klassisch

    Wie es in Osterhofen war, weiss ich nicht. Leider kenne ich diese Scheine sehr wenig und weiss nicht wie den Standard war. Ob Vilshofen ein Zeitungsexpedition hatte, weiss ich dann auch nicht. Das können wir mal vielleicht zu Erfahrung bringen.

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,

    sicher weiß der allwissende Erdinger einen Link, mit dem man eine vollständige Liste der bayerischen Zeitungsexpditionen sehen kann. Leider weiß ich das nicht, aber in vergleichbaren Fällen war es das vorgesetzte Oberpostamt, welches aushalf oder aushelfen ließ.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Hallo Ihr Zwei,

    da ich unseren lieben Erdinger für ein wandelndes Linklexikon halte
    weiss er es bestimmt, darauf würde ich sogar wetten :)

    Ich setzte eine bayern eins darauf, nun wer erhöht? 8o

    Viele Sammlergrüsse
    Bayern Social

    Beste Grüsse von
    Bayern Social


    "Sammler sind glückliche Menschen"