Aktion Sammlung Briefe mit Poststempel Würzburg Bahnhof

  • Hallo Luitpold,

    bei Typ 1c (lt. Schraut) sind die Buchstaben von "BAHNH." kleiner als bei Typ 1a abgedruckt.
    Bei Typ 1c sehe ich magere Buchstaben mit wenig Stempelschwärze, während bei Typ 1a die Buchstaben mit mehr Stempelschwärze fett, und deshalb grösser abgedruckt sind. Das charakteristische Merkmal, nämlich der weite Abstand zwischen dem ersten "H" und N", ist aber bei beiden Abschlägen gleich. Deshalb gehe ich von Abschlägen von demselben Stempelgerät aus.

    Gruss kilke

    Wer um Einzelmarken einen Bogen macht hat sich verlaufen.

  • Deshalb gehe ich von Abschlägen von demselben Stempelgerät aus.

    Gruss kilke

    Hallo kilke,

    Danke für Deine Antwort, die mir allerdings "Kopfschmerzen" macht, weil ich dann zum Optiker gehen muss.
    Ich habe hier mal was Spezielles gescannt. Leider sind die beiden Briefe nicht datierbar, aber aufgrund der Optik sehen die Abschläge so aus, wie sie in 1867 zustande kamen.

    Beide Abschläge sind vom 4.11. einmal vor- und einmal nachmittag abgeschlagen. Man sieht, wie unterschiedlich schon an einem Tag die Abschläge ausfielen.

    Degegen stelle ich den 1c-Typ (wobei hier evtl. noch eine 4. kleiner Type geben kann - muss noch geklärt werden), der als Formularstempel verwendet wurde.

    Aufruf an Alle hier lesenden Freunde: Bitte gebt Eure Meinung ab - alle Abschläge vom gleichen Stempel oder gibt es doch zwei - hier vor allem das 1. H von BAHNH. vergleichen. Vielen Dank.

    Luitpold

    PS
    Kann es sein, dass der auf Formular vorliegende Stempel "ausgemustert" wurde, allerdings der Abschlag vom 2.12.67 sieht denen vom 4.11. sehr ähnlich (deshalb von 1867 - gleicher Stempel).

    Und nochmal die Frage: Wieviele Stempelgeräte hatte man in einer Hauptbriefpostexpedition?

  • Hallo Luitpold,

    eine sehr gute Zusammenstellung.

    Alle Stempelabdrucke sind Handarbeit. Kein Stempelabdruck ist zu 100% gleich. Jeder Stempelabdruck ist gewissermassen ein Unikat.

    Ich muss mich wiederholen: Nur weil beim 3.Abdruck speziell das "H" etwas kleiner abgedruckt ist, kann nicht von einer anderen Type gesprochen werden.

    Für mich entscheident ist der weite Abstand zwischen dem ersten "H" und "N" bei allen 4 Abdrucken. Das scheint mir das characteristische Merkmal dieser Stempeltype zu sein.

    Gruss kilke

    Wer um Einzelmarken einen Bogen macht hat sich verlaufen.

  • Ich muss mich wiederholen: Nur weil beim 3.Abdruck speziell das "H" etwas kleiner abgedruckt ist, kann nicht von einer anderen Type gesprochen werden.

    Gruss kilke

    Hallo kike,

    und wie kommen dann diese Unterschiede zustande - Abnutzung, schlecht eingefärbt, verschmutzt?
    Leider habe ich kein Meßgerät um die mm-Abstände festzustellen.
    Seis wie es ist, dann ist es eben 1 Type, wobei es aber doch die kleine Type 1c geben muss.

    Zitat

    Für
    mich entscheident ist der weite Abstand zwischen dem ersten "H" und "N"
    bei allen 4 Abdrucken. Das scheint mir das characteristische Merkmal
    dieser Stempeltype zu sein.

    Gruss kilke

    Nun, hier mal die Zusammenstellung von 1867, 68 + Rossbrunn-AK (68?)
    Luitpold

  • Lieber Luitpold,

    es wird sich kaum ermitteln lassen, wie viele Stempel eine Hauptbriefpostexpediton führte. Das wäre nur über das Inventar - Verzeichnis der Jahre 1867 - 1869 heraus zu finden, das mir nicht vorliegt und selbst wenn es mir vorläge, würde man dort nicht auf verschiedene Typen usw. eingegangen sein, sondern ein so grobe Beschreibung gewählt haben, dass wir da auch nicht viel schlauer wären (ein Verzeichnis vom 1.4.1868 könnte 5 Stempel aufweisen, 2 Nummernstempel und 3 Ortsdatumsstempeln und wir wären nicht viel weiter, weil von den 3 Ortsdatumstempel auch einer für den Innendienst reserviert gewesen sein könnte (interner Eingangsstempel), den es nie auf einem Brief gegeben hatte.

    Aber du bist als Würzburger vor Ort - kannst du mal fragen, ob es noch solche Verzeichnisse gibt? Vlt. wurden sie archiviert, oder nach München transportiert, oder liegen, was ein Glücksfall wäre, noch in irgendeiner Asservatenkiste herum. Ich würde da nichts ausschließen.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Aber du bist als Würzburger vor Ort - kannst du mal fragen, ob es noch solche Verzeichnisse gibt? Vlt. wurden sie archiviert, oder nach München transportiert, oder liegen, was ein Glücksfall wäre, noch in irgendeiner Asservatenkiste herum. Ich würde da nichts ausschließen.

    Lieber bayern klassisch,

    ja wenn ich in München wohnen würde, wäre ich schon längst im Bayerischen Staatsarchiv vorstellig geworden. Dort liegen die Postakten, vermutlich auch aus Würzburg. Im hiesigen Staatsarchiv findet sich nur Aufzeichnungen zu Postuniformen (sehr dünne Akte) und im Stadtarchiv könnte man höchstens noch Baupläne zu Postgebäuden finden.
    Man muss bedenken, dass 1945 vieles vernichtet wurde als Würzburg "zum Grab am Main" gebomt wurde.

    Wenn wir aber davon ausgehen, dass es mehr als 1 Ortstempel gab (was wäre gewesen, wenn dieser unbrauchbar geworden wäre?), dann könnte sich kleine Unterschiede schon ergeben.

    Oder warum wechselte die Hauptbriefpostexpedition am Bahnhof auf einen neuen Stempel, den Typ 2 - Doppelringstempel mit weiter Schrift von B A H N H.? Ich kann das ab März belegen (Schraut Beleg vom 20.2.68).
    Um dann ab Mai wieder den Typ 1 zu verwenden!

    Luitpold

  • Hallo bayern-kreuzer,

    vielen Dank für Deine Belege. Die Stempel passen exakt in die Zeit der Type 1b - hohe weite Schrift von BAHNH.
    Sie sichern die Verwendungszeit, weil im August die Type 1a bzw. 1c (ist meiner MEINUNG nach nicht geklärt) verwendet wurde. Bin gespannt, ob sich weitere Teilnehmer finden werden.

    Bis dahin möchte ich auch die von bayern klassisch gewünsche Beobachtung des Entwertungsstempels 598 beginnen.
    Hier zwei lose Stücke, die aber auch für den Stempel-Datensammler interessant sind.

    Zum einen ein Paar mit Entwerter 598 + den von Dir gezeigten 2b-Stempel. Somit ist die größere Type des 598 eindeutig der Bahnhofexpedition zuzuorden. Während der kleinere 598 dem Stadtpostamt zuzuschreiben ist (hier liegen natürlich auch jede Menge Briefe vor). Aber die beiden Briefstücke sind doch auch mal schön anzuschauen - oder?

    Luitpold

  • Hallo Luitpold,

    wunderschöne Briefstücke! Bier, Weisswurst, 60 München und Mühlradstempel gehören unbedingt zur bayerischen Hochkultur.

    Die ganz kleine Mühlradtype habe ich ab 12.Februar 1867 registriert. Kennst Du ein früheres Datum?

    Gruss kilke

    Wer um Einzelmarken einen Bogen macht hat sich verlaufen.

  • wunderschöne Briefstücke! Bier, Weisswurst, 60 München und Mühlradstempel gehören unbedingt zur bayerischen Hochkultur.

    Ach kilke,

    Weißt nicht, wie gut ich Dir bin!!

    Liebe Grüße von maunzerle :thumbup:

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

  • Die ganz kleine Mühlradtype habe ich ab 12.Februar 1867 registriert. Kennst Du ein früheres Datum?

    Gruss kilke

    Hallo kilke,

    10.-11-13.2.67 . Aber das war noch zur Zeit, wo es nur die Hauptbrief-Postexpedition am Alten Bahnhof gab.
    Der neue Bahnhof war zwar schon in Betrieb, aber die Post eröffnete erst im November 1867.
    Offensichtlich wurde für die neue Hauptbriefexpedition der Entwertungsstempel neu angeschafft.

    Da der Abschlag vom 11.2.67 sehr schwach ausgefallen ist, würde mich interessieren, wie Dein Abschlag vom 12. aussieht, nachdem am 13. offenbar wieder Stempelschwärze nachgefüllt wurde!

    Übrigens, auf "Qualität" kann hier keine Rücksicht genommen werden, sonst kommt man in der "Forschung" nicht sehr weit. Deshalb erspare ich mir hier auch die nicht sehr schönen Briefe abzubilden (tun ja nichts zur Sache). Bei dem Paar geht leider ein Bug durch die linke Marke.

    Luitpold

  • Hallo Luitpold,

    meine registrierten Daten vom kleinen off.598 sind alle aus Katalog-Abbildungen gewonnen, und das liegt schon einige Jahre zurück.
    Das Datum vom 12.Februar 1867 fand ich im Katalog der 47.Kirstein Larisch Auktion, Los 299. Den Katalog besitze ich leider nicht mehr, deshalb kann ich keine Abbildung zeigen.
    Ich gehe davon aus, dass der ganz kleine off.MR "598" bis Ende der Mühlradzeit zum Einsatz kam. Das früheste bisher bekannte Verwendungsdatum würde mich interessieren.

    Gruss kilke

    Wer um Einzelmarken einen Bogen macht hat sich verlaufen.

  • Ich gehe davon aus, dass der ganz kleine off.MR "598" bis Ende der Mühlradzeit zum Einsatz kam. Das früheste bisher bekannte Verwendungsdatum würde mich interessieren.

    Gruss kilke

    Lieber kilke,

    mich auch! Nachdem es so viele Mühlradstempelsammler gibt, müsste das eigentlich festzustellen sein (wenn sich die Herren hier melden ?( ).
    Nach der Aufzeichnung von Herrn Schraut ist es der 8.1.67.
    Inzwischen fand ich einen Abschlag vom 1.1.67, der eventuell der kleine Stempel sein könnte. Wie Du ja bereits sagtest sind die Abschläge "Unikate", so dass sie immer ein wenig anders ausfallen. Leider sind die Abschläge auf der Nr. 10 fast nicht erkennbar, weshalb Briefe mit dieser Marke für die Betrachtung so gut wie ausfallen. Ich werde später einmal einen vom 1.8.66 als Vergleich zeigen, wo die Ziffer 5 (gerade noch erkennbar) sehr breit ausgefallen ist (untere Schlaufe). Ach ja, auch der Zweikreis ist nicht deutlich, aber der Ankunftstempel auf der Rückseite des Briefumschlags zeigt das Datum 5.8. Mir scheint, als gebe es 2 kleine Stempel, bzw. im Laufe der Zeit verändert der kleine 598er sein Aussehen. Stelle später noch Abbildungen ein, was ich jetzt nicht kann. Aber das Thema läuft ja nicht davon und ist nicht so spannend, dass wir uns beeilen müssten.

    Einen guten Abend wünscht Luitpold

    "Heimat ist da, wo ich verstehe und wo ich verstanden werde." (Karl Jaspers. dt. Philosoph).

  • hallo liebe Freunde, hallo Luitpold,

    leider kann ich wohl zu diesem Thema nicht so viel beitragen, da meine Sammlung zwar ganz schön in "die Breite" geht, aber von Würzburg ist leider nicht so viel vorhanden - das Vorhandene habe ich mal eingescannt, wenn etwas "Brauchbares" dabei sein sollte und ein Detailscan benötigt wird, bitte kurze Info.
    Hier die Scans.

    Schöne Grüße
    Bayern-Nerv Volker

  • wenn etwas "Brauchbares" dabei sein sollte ...

    Schöne Grüße
    Bayern-Nerv Volker

    Hallo Bayern-Nerv,

    vielen Dank, ja, es ist gleich der 2. Brief. Ein sehr deutlicher oMR 598 (große Type). Die Frage ist ja, wann der Wechsel auf den kleinen 598 erfolgte. Stelle hier mal Deinen Abschlag mit meinen frühen aus 1867 zusammen, wobei der ganz kleine schon augenfällig ist.

    Zu Deinem 2. Teil sage ich auch gerne noch was.

    Luitpold

  • Hallo Bayern-Nerv und @ALLE:

    Der Abschlag auf den Einzelmarken der 7 + 9 Kr. Wappenausgabe unterscheidet sich deutlich von den anderen. ILiegt das Aussehen des Abschlages wieder am Stempler oder am Stempel? Zeige hier nochmal verschiedene 598er, wobei der auf der 1 Kr. nur als Größenvergleich dient (war der 1. 598er).

    Freundliche Grüße
    Luitpold

  • Hallo Luitpold,

    der 12.Dezember 1866 ist die mir bisher späteste bekannte Verwendung des off.MR "598", Type b mit höherstehender Ziffer "8". Ist eine noch spätere Verwendung bekannt ?

    Ich unterscheide 4 Typen (wie in post 7 abgebildet): Type a mit grossen gleichmässigen Ziffern, Type b mit höherstehender Ziffer "8", Type c mit ganz kleinen Ziffern und

    Type d vom Bahnhof mit gleichmässigen kleinen Ziffern.

    Auf der 7 Kr.Wappen und der 9 Kr. Wappen ist die ganz kleine Type c jeweils nicht sauber abgedruckt.

    Für den Abdruck war selbstverständlich der Stempler verantwortlich. Der Stempel musste lt. Verordnung jeden Tag sorgfältig gereinigt, und die benutzende Schwärze

    stets rein und tauglich erhalten werden. Unterblieb die Reinigung für längere Zeit, dann konnte sich verhärtete Schwärze ansetzen.

    Bis zur nächsten Reinigung blieb der Abdruck dann unklar. Wurde viel- oder wenig Stempelschwärze aufgenommen, dann war der Abdruck fett oder mager.

    Ein Abdruck auf harten oder weichen Briefpapier konnte unterschiedlich ausfallen. Mit zittriger Hand abgeschlagen fiel ein Abdruck selten klar aus.

    Es gibt mannigfaltige Gründe, warum sich Abdrucke vom selben Stempelgerät unterscheiden. Das characteristische Merkmal aber bleibt z.B. ganz kleine Ziffern.

    Theoretisch könnte es auch zwei oder mehrere Stempelgeräte mit ganz kleinen Ziffern gegeben haben. Es müssten dann mehrer klare Abdrucke vorliegen mit unterschiedlichen

    Stempelmerkmalen. Nur so kann es bewiesen werden. Das sehe ich bei der ganz kleinen Type c nicht.

    Gruss kilke

    Wer um Einzelmarken einen Bogen macht hat sich verlaufen.

  • Hallo Ihr werten Sammler!
    Auch aus meinerSeite einige Briefe mit dem Würzburges Bahnhofstempel. Da ich zur Zeit Bayern als Sammelgebiet zugunsten meiner ( Süd ) Tirol vorphila Sammlung zurück-
    gesteckt habe verfolge ich trotzdem die Beiträge zu Bayern hier im Forum. Ich glaube ich habe eine Steckkartevoll Mühlradstempel 598, die ich aber erst suchen muss. Werde Sie nach erfolgreicher Suche mal anhängen. Mit der Zuteilung können sich die Fachleute beschäftigen. Es sind nicht Rosinen,hoffe doch,dass man sie anschauen kann. Hoffe auf eine sichere Beurteilung
    Noch einen schönen Sonntag und viele Grüsse: Planke

  • unterscheide 4 Typen (wie in
    post 7 abgebildet):

    Zitat


    Das sehe ich bei der ganz kleinen Type c nicht.

    Hallo kilke,

    ob es ein späteres Datum gibt, da habe ich noch nicht danach gesucht.

    Deine Einteilung ist etwas anders als die bei Herrn Schraut.
    Ich stelle Deine Einteilung hier nochmal ein und zeige die Abschläge, die für Dich nur "verunglückte" Abschläge sind. Die Würzburger Poststempler hinterließen leider sehr selten deutliche klare Abschläge.
    Doch zumindest der letzte Typ sollte zeitlich einzugrenzen sein, ist sein Aussehen doch eindeutig anders als der anderen Typen.
    Was auch augenfällig ist, ist das "Fähnchen" am Kopf der Ziffer 5, die spätere Abdrucke nicht mehr zeigen (zu schwach abgeschlagen, zuwenig Farbe?). Da es hier nicht um das Thema oMr 598 gehen soll, zeige ich nicht die Abschlage vom Stadtpostamt, wo der 598 wieder deutlicher ist (1869!).

    Ich überlasse gerne Dir die Einordnung des oMR 598. Sollte mir aber das Glück widerfahren, einmal einen deutlichen Stempelabdruck zu bekommen, dann melde ich mich gerne.

    Luitpold

    PS Der Abschlag auf der 1. 3 Kr. Marke ist vom Brief von Bayern Nerv vom 12.12.66. Der Abschlag auf der mittleren 6 Kr. ist vom 1.8.66 (vermutlich) und der letzte Abschlag ist auch von Bayern Nerv Brief 23.4.67. Damals gab es noch keine Stempel mit Zusatz "Bahnh."!