Aktion Sammlung Briefe mit Poststempel Würzburg Bahnhof

  • ich würde auch die Bezeichnung Doppelkreisstempel vorziehen. beste Grüße Dieter

    Hallo Dieter,

    schön, dass du deine Meinung sagst, sonst traut sich wohl keiner ?(

    Eine Auktion bietet das abgebildete Stück an, mit dem 1. Doppelkreisstempel aus 1867. Diesem Typ geben wir also die Nr. 1a!

    Beste Grüße
    Luitpold


  • 1. Doppelkreisstempel aus 1867. Diesem Typ geben wir also die Nr. 1a!

    Nachdem es nur einen Widerspruch gibt, dass es 2 Typen des Doppelkreisstempels mit eng geschriebenen Bahnh. gibt, mache ich das mal mit Type 1a I (Frühform 1867/1. Quartal 1868 - schmales hohes H) und Type 1a II (Spätorm ca. Mai 1868 - Schrift wirkt kleiner, H breiter), wobei es für mich aber ein eigener (neuer) Stempel ist. Im 2 Bild sieht man trotz stark eingefärbten Stempel doch Unterschiede in der Buchstabengröße. Ich bräuchte hat mehr Vergleichsmaterial um das eindeutig festzustellen.

    Luitpold

    Briefe Bild 1 - Dez. 1867 - Jan. 1868 - Juni 1868

  • Hallo Luitpold,

    wenn es 2 Typen des Doppelkreisstempels mit eng zusammenstehenden Buchstaben von "BAHNH." gibt,

    und Type 1aII Deiner Ansicht nach ein eigener (neuer) Stempel ist, dann müsste es von diesem Stempel auch klare, saubere Abschläge geben.

    Die bisher gezeigten Abschläge sind unklar. Es könnte sich auch um späte Abschläge vom schon abgenutzten Stempel handeln.

    Zum Nachweis einer Type 1aII sollten schon mindestens 3 klare Abschläge mit kleinerer Schrift und breitem "H" vorliegen.

    Gruss kilke

    Wer um Einzelmarken einen Bogen macht hat sich verlaufen.

  • Zum Nachweis einer Type 1aII sollten schon mindestens 3 klare Abschläge mit kleinerer Schrift und breitem "H" vorliegen. Gruss kilke

    Das ist eben das Problem, diese habe ich bisher noch nicht gefunden. Aber, das gibt doch zu denken: im April 1868 wird der Typ 1b (Bahnh. weit) verwendet. Also noch vor "Verschwinden" des Bahnh. eng taucht dieser Stempel auf, der dann bis März 1869 verwendet wurde.

    Könnte es sein, dass der Type 1aI überarbeitet wurde? In der Zwischenzeite der Typ 1b (Bahnh. weit) "getestet" wurde und man dann wieder auf den Bahnh. eng zurückgriff?

    Leider kann das nach 150 Jahren nicht mehr geklärt werden (was die Aktenlage angeht). Deshalb würde es nur helfen, wenn mehr Vergleichsmaterial gezeigt würde.

    Im übrigen bin ich auch vorsichtig und möchte hier nicht Behauptungen aufstellen, die nicht beweisbar sind. Aber nochmal zum Typ 1aII - es ist doch augenfällig, dass die Schrift anders ausschaut oder bin ich hier blind ?(

    Als nächstes werde ich den Typ 1b - Frühverwendung April 1868 zeigen, also in der Zeit der Verwendung des Typ 1aI. Ob beide Stempel gleichzeit verwendet wurden würde nur Belege vom gleichen Tag eindeutig beweisen.
    Wie man sieht, auch das Sammeln von Poststempeln ist nicht so einfach, auch wenn am Ende nur eine "Schrottsammlung" zustande kommt :D

    Luitpold

    "Heimat ist da, wo ich verstehe und wo ich verstanden werde." (Karl Jaspers. dt. Philosoph).

    Einmal editiert, zuletzt von Luitpold (16. September 2016 um 09:19)

  • Als nächstes werde ich den Typ 1b - Frühverwendung April 1868 zeigen ...

    Also hier mal ein Versuch der Abbildung dieses Typs.

    von maunzerle stammt der Bildausschnitt 2. Hier ist die linke Marke gestempelt im Februar. Das ist offenbar der Typ 1aI. Jedenfalls sind diese Marken alle 1868 gestempelt, wenn man die bisherigen Erkenntnisse zugrunde legt. Immer wieder schön anzuschauen :thumbup:

    Luitpold

  • Als nächstes werde ich den Typ 1b I - Frühverwendung April 1868

    Die Besonderheit dieses Stempels ist die Tageszeit-Ziffern: arabische statt römische Ziffern und ohne Zusatz Vm./Nm.. Die Type 1b II (Tageszeit-Ziffern römisch mit Vm./Nm.) folgt als letzter Doppelkreisstempel.

    Luitpold

  • Mir fällt gerade ein, dass einmal über den "dokumentarischer Stempel" geschrieben wurde. Von den Handelsfirmen wurde von der Post verlangt, dass man die Aufgabezeit mit dem Poststempel dokumentiert werden konnte und da war die Jahreszahl nicht so wichtig, nur der Tag, die Stunde.
    Deshalb ist der hier vorgestellte Würzburger mit Zusatz Bahnhof eigentlich ein ungenauer Stempel. Warum? Nun, die Stundenangabe war nur 1stellig. Ohne Vm. und Nm. (wie vorgekommen) war die Aufgabezeit noch ungenauer. Welcher Briefstempler konnt exakt um 9 Uhr Hunderte von Briefen stempeln? Da war 8-9 wohl ehrlicher!
    Warum wich man von der Doppelstunde ab (siehe Zweikreis-Abbildung). OK. Kein Platz dafür im Stempel. Nach gut 2 Jahren war dann auch erstmal Schluss in Würzburg, in Bamberg wurde der Typ aber weiterverwendet (siehe Anhang).
    Noch eine Beobachtung. Die Hauptbriefpostexpeditionen am Sitze eines Oberpostamtes hatten die Öffnungszeiten von 8 Uhr früh durchgehend bis 8 Uhr abends. Es fällt auf, dass bei den Stempeln Wü-Bahnh. die früheste Stunden-Angabe Vm. IX (also 9) und die späteste Nm. X (10) ist (falls ihr nicht andere Std.-Angaben habt). Briefe aus der ersten Leerung der Briefkästen bekamen also offensichtlich nur die 9er-Std.-Angabe und die späte Einlieferung per Briefkasten die X-Angabe?
    Das ist zwar nur eine "Spielerei", aber doch schaut der eine oder andere auf die Lauzeit der Briefe. Da ist Frankfurt ein schönes Beispiel mit 1/2-Std. Einteilung. Da Ffm.-Wü eine viel befahrende Bahnstrecke ist, sind Briefe sehr schnell nach Würzburg gekommen. So Nachmittag 1 1/2 angekommen abends 7-8.
    In Würzburg gab es ab 1870 einen total neuen Versuchsstempel: Einkreis mit PA-Bezeichnung I + II und wieder die Stunden 2-stellig von bis.

    Luitpold

    Bildnachweis: E-Auktion (nicht im eigenen Besitz)

  • Plattenfehler

    Lieber Plattenfehler,

    wenn das der einzige wäre. Da hat bei Deider wohl einer eingeliefert, der von Würzburg genug hatte oder nur Zufall der Menge an schönen Stücken? Auch von anderen Städten is genug da. Wohl große Sammlungsauflösung ?(
    Hier noch ein Beispiel mit dem Stempel aus Febr. 1869, wobei Frau Brettl in ihrem Attest es einfach hatte mit der Datierung. Der Umschlag kam erst zu diesem Zeitpunkt an die Schalter.

    Die Abb. ist aus dem Online-Katalog von Deider.

    Freundlichen Gruß von Luitpold

  • Hallo Luitpold,

    auf der Ganzsache wurde der Dppelkreisstempel Typ 1a am 4.Februar 1869 abgeschlagen.

    Los 492 der Deider-Auktion zeigt den Stempeltyp 1a als Einkreisstempel vom 23.März 1969.

    Beide Stempelabschläge sind meiner Ansicht nach vom selben abgenutzten Stempelgerät. Wegen nicht erfolgter Reinigung ist der Abschlag vom März 1869 ein fetter Einzeiler.

    Los 499 der kommenden Deider-Auktion mit Doppelkreisstempel Typ 1b (breite Buchstaben, weiter Abstand zwischen "N" und "H") mit klaren Abschlägen.

    Das Datum vom 15.7.1868 ist ganz schwach auf dem Brief rechts unten vermerkt.

    Gruss kilke


  • Hier noch für morgen ein DEIDER-Los: http://www.philasearch.com/de/i_9260_4684…2985&row_nr=119

    3 Kr. rosa GA-Umschlag mit oMR "#598#" #WÜRZBURG BAHNH.# in tadelloser Gebrauchserhaltung, selten, da die MR nur noch kurzzeitig in Gebrauch waren, Fotobefund Brettl.
    Hier ist die Datierung auf 1869 sehr einfach und mit dem nachfolgenden Stempel vergleichbar.
    Wer ihn haben möchte, morgen am Samstag 21.10.16 bei DEIDER - wenn's nichts wird, gibt es wenigstens Weißwurscht?

    Luitpold

    Quelle Deider 59. Briefmarken und Münzauktion - Bayern

  • Hier noch für morgen ein DEIDER-Los: http://www.philasearch.com/de/i_9260_3928….9229&row_nr=56

    6 Kr. braun, waager. Paar, voll- bis breitrandig mit oMR "#598#" #WÜRZBURG BAHNH.# auf Prachtbrief nach Paris, Fotobefund Brettl BPP.
    Im Befund steht: unten voll- ...randig. Na ja, es ist aber kein Kabinettstück und der MR ist - gelinde gesagt - nicht optimal abgeschlagen.
    Für 200,- ein Schnäppchen ?(
    Der "Wü-Bahnh." ist zeitlich einzuordnen in 1869 vor Einzug der MR. Das Stempelbild ist typisch für diese Verwendungszeit.

    Luitpold

  • Lieber Luitpold,

    200 Ruf sind sicher kein Schnäppchen - der Brief ist m. E. unattraktiv, alle Stempel kennen wir besser. Da hat der Sigi auf seiner Auktion viel schöneres Material zu bieten, als das Briefchen.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • wenn's nichts wird, gibt es wenigstens Weißwurscht

    Hallo Luitpold,

    Zum Thema kann ich leider nichts beitragen. Doch zur soviel kann ich sagen:
    Das Weißwurschtzeitalter bei Deider ist leider seit dem Umzug vom Nockherberg in das Haus der Bayerischen Wirtschaft vorbei. Aber die angebotenen Butterbrezen und Kanapees sind auch von guter Qualität.

    Viele Grüße von maunzerle :thumbup:

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)