Briefe vom 1.7.1849 bis zum 30.6.1850

  • Liebe Freunde,

    vor vielen Jahren wettete ich mit einem großen Sammler, dass es nicht möglich sein würde, alle normalen Frankaturen (bar) und Portobriefe des Reglements vom 1.7.1849 bis zum 30.6.1850 auch nur annäherungsweise zusammen zu tragen. Hierbei blieben die Postsonderdienste (Express, Poste restante, Einschreiben, Retourrecepisse usw.) sogar noch ausgeklammert.

    Nun, da die meisten Briefe, damals wie heute, nur mit einstelligen Eurobeträgen bezahlt wurden/werden, dachte er die Wette leicht gewinnen zu können. Heute ist er schlauer ...

    Die Wichtigkeit dieses Reglements ist allein schon dadurch gegeben, dass zu diesem Zeitpunkt eigentlich die ersten bayerischen Marken in Coinzidenz erscheinen sollten. Wie wir alle wissen, war dieser Termin aber nicht einhaltbar, so dass wir uns auf den 1.11.1849 freuen durften.

    Ich beginne mal mit einem einfachen Frankobrief über 12 Meilen, der siegelseitig mit 6 Kr. frankiert wurde, von München 11.7.1849 nach Reichenhall (dort ohne Ankunftsstempel). Auch am 11. Tage des neuen Reglements wusste man, wie zu verfahren war. Es wäre schön, noch frühere zu sehen. Noch mehr werden es hoffentlich sowieso.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

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    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Nils,

    gib bitte zu, dass du meinen auf den Kopierer gelegt hast. :D:P

    Die gleichen sich wie ein Brüderchen dem anderen. Klasse!

    Mal sehen, wie viele wir noch zusammen bekommen. ;)

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo zusammen,

    so schöne Frankobriefe wir ihr beide habe ich nicht, aber einen Portobrief aus dieser Zeit. Auch nicht häufig. Der Brief vom 21. Juni 1850 von München nach Bamberg kostete in der 1. Gewichtsstufe 6 Kreuzer. Bis zum Ablauf des 30.06.1850 gab es keinen Unterschied zwischen FRANKO und PORTO. Der nächste Brief ist vom 12. Juli 1850 Von Regensburg nach Dörflas. Ab 1. Juli 1850 kostete der Portobrief in der 1. Gewichtsstufe 9 Kreuzer. Jetzt gab es einen Unteschied zwischen PORTO und FRANKO. Mit eine Marke frankiert hätte der Brief nur 6 Kreuzer gekostet.

    Grüße aus Frankfurt
    hasselbert

  • Liebe Bayernfreunde,

    auch von mir 2 Portobriefe, die beide noch in die Vormarkenzeit (1.7. - 31.10.1849) fallen:

    - Brief von Regensburg nach Oberzwieslau vom 31.8.1849 - Entfernung gut 11 Meilen. Das Porto betrug 3 Kreuzer. Nach dem bis 30.6.1849 gültigen Tarif hätte der Brief noch 4 Kreuzer Porto gekostet.

    - Chargé-Brief von Augsburg nach Oberzwieslau vom 12.10.1849 - Entfernung 25 Meilen. Hier betrug das Porto 6 Kreuzer. Nach dem vorherigen Tarif wären noch 10 Kreuzer Porto angefallen. Die Chargé-Gebühr in Höhe von 4 Kreuzern zahlte der Absender (über den Postschein).

    Viele Grüße
    bayern-kreuzer

  • Liebe Sammlerfreunde,

    möchte dazu auch einen Brief beisteuern:
    Unfrankierter Brief von Augsburg nach Babenhausen vom 5. August 1849.
    Ankunftsstempel Memmingen auf der Siegelseite. Neben dem Porto von
    3 Kreuzer verlangte der Bote von Memmingen ins knapp 10 km entfernte
    Babenhausen 2 Kreuzer Botenlohn. Die 5 Kreuzer kassierte er dann beim
    Empfänger.

    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Liebe Freunde,

    nachdem wir hier sehr schöne Porto- und Frankobriefe zu sehen bekamen, möchte ich mal eine etwas seltenere Spielart ins Rennen schicken - einen Dienst - Expressbrief aus Regensburg vom 19.3.1850 des Forstamtes Regensburg nach Breitenbrunn, Post Dietfurth. Die portofreie Regierungssache erhielt den Terminus "Termins Sache", was die expresse Beförderung nach sich zog.

    Von Dietfurth nach Breitenbrunn waren es ca. 6 km, so dass ein eigener Bote den Brief dorthin tragen musste. Die Kosten hierfür wurden nicht spezifiziert, dürften aber im 2stelligen Kreuzerbereich gelegen haben.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Bilder

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber VorphilaBayern,

    ein herrlicher Brief, von dem viele gar nicht ahnen, wie selten er ist. Wohl dem, der dafür ein gutes Auge hat. ^^

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber bayern klassisch,

    herzlichen Dank für Ihre Kommentierung.
    Ortsportobriefe aus diesem Gebührenzeitraum
    sind sehr selten. Auch danach findet man sie kaum,
    kosteten sie doch die dreifache Gebühr eines Franko-
    briefes.

    Liebe Grüße von VorphilaBayern

  • Hallo VorphilaBayern,

    ein ganz seltener Portobrief den Du uns da zeigst, nur.....eine Kleinigkeit.
    Da will ich etwas ausholen. Gimmeldingen ist ein kleines eigenständiges Winzerdorf an der Weinstraße etwa 1 Meile vor Neusstadt. Gimmldingen wurde erst 1969 zu Neustadt eingemeindet. Daher kann Dein Brief im Sinne des Wortes kein Ortsbrief sein. Wohl aber war Gimmeldingen im Zustellbereich von Neustadt. Insofern hat ein Frankobrief der 1. Gewichtsstufe 1 Kreuzer gekostet. Das schmälert aber nicht die Seltenheit Deines Briefes. :thumbup: :thumbup:

    Grüße aus Frankfurt
    hasselbert

  • Hallo hasselbert,

    für einen Quadratmarkensammler hat der Brief aber wenig zu bieten, oder? :thumbup:

    Aber schön und selten ist er doch. :thumbup:

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo hasselbert,

    vielen Dank für Ihre Anmerkung und das Zeigen des schönen und interessanten Briefes
    aus Waischenfeld nach Burggrub. Burggrub gehörte jedoch zum Bestellbezirk von Eber-
    mannstadt (siehe Verordnung vom 20. Juli 1845 - Bilder Ebermannstadt.1845.01 + 02).
    Es ist daher ein Brief im Fernverkehr bis 12 Meilen.
    In Waischenfeld wurde am 1. Mai 1848 eine Postexpedition eröffnet (siehe Verordnung
    vom 20. April 1848 - Bild: Waischenfeld.1848). Zum gleichen Tag wurde die am 1. August
    1845 eröffnete Postexpedition in Plankenfels wieder geschlossen. Waischenfeld übernahm
    dabei den Bestellbezirk von Plankenfels. (Verordnung zur Errichtung einer Postexpedition
    in Plankenfels - Bild: Plankenfels.1845).

    Gimmeldingen gehörte jedoch zum Bestellbezirk von Neustadt an der Haardt und der Brief
    ist daher ein Ortsbrief.

    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Hallo Vorphilabayern,

    "Gimmeldingen gehörte jedoch zum Bestellbezirk von Neustadt an der Haardt"

    ... bis zur Eröffnung der Postexpedition Mussbach (Winkler: 01.04.1861 laut Englram: 24.08.1861)

    und ab da wars vorbei mit dem günstigen Ortstarif und die Neustadter mussten für ihre Briefe nach Gimmeldingen
    nunmehr das 3-fache löhnen

    1.) Ortsbrief Neustadt - Gimmeldingen vom 01.02.1858

    2.) Fernbrief Neustadt - Gimmeldingen vom 22.12.1864

    Gruß oisch

  • Hallo oisch,

    herzlichen Dank für das Zeigen dieser interessanten Briefe
    von Neustadt an der Haardt nach Gimmeldingen und den
    Preissprung von einen auf drei Kreuzer ab 1. April 1861.
    Winkler hatte sicher recht mit dem 1. April 1861. Möchte
    dazu die Verordnung vom 21. März 1861 zeigen.

    Beste Grüße aus der Oberen Pfalz in die Pfalz von VorphilaBayern

  • Liebe Sammlerfreunde,

    und bis zum 30. Juni 1849 kostete ein unfrankierter
    Ortsbrief im Landbestellbezirk von Neustadt an der
    Haardt nach Gimmeldingen 2 Kreuzer Porto und der
    Kantonsbote von Neustadt nach Gimmeldingen ver-
    langte weitere 2 Kreuzer Botenlohn. Das Porto war
    bis 30. Juni 1849 einen Kreuzer billiger. Für den
    Empfänger jedoch um einen Kreuzer teurer durch
    den zusätzlichen Botenlohn für den Kantonsboten.
    Der Brief ist vom 19. März 1847.

    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Lieber VorphilaBayern,

    ein sehr seltener Pfalzbrief, von dem ich nur eine einstellige Zahl kenne - alle aus der selben Korrespondenz.

    Danke fürs zeigen und liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Sammlerfreunde,

    aus der Pfalz nach Bayern aus dieser kurzen Zeitspanne
    findet man nicht gerade viele Briefe. Möchte daher diesen
    Brief zeigen:
    Unfrankierter Brief von Germersheim Pfalz nach Wilherms-
    dorf vom 7. Februar 1850. Der Empfänger bezahlte 6 Kreuzer
    Porto ((über 12 Meilen, bzw. zwischen Bayern und der Pfalz).

    Beste Grüße von VorphilaBayern