Österreich - Russland

  • Hallo zusammen,
    in Asch gab es auch ein fremdes Postamt – T&T. Ob es hier am Bedeutung ist glaube aber nicht..
    LG A

    "Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben."
    W. v Humboldt

  • ... ich frage mich gerade, wo die Chargé - Stempel drauf gekommen sind - Österreich hatte, von ganz wenigen Ausnahmen, nur Recommandirt - Stempel.

    Oben lese ich Hof - daher könnte man in Hof Chargé gestempelt haben, nur habe ich das dort in rot noch nie gesehen ...

    E.R. = Erga Recepisse, also 4x CM Chargé und 2x für den Schein, dabei 11 Ggr. für Preußen frankiert bis zur russischen Grenze.

    Ich hoffe, die Preußen - Rußland - Spezialisten können den knacken. Ein Traumbrief. :P:P:P

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Filigrana und Ralph,
    Eure Hinweise sind mir auch schon aufgestossen. Taxis hatte ein Postamt in Asch, aber ich weiss nicht, wie intensiv das bei solchen Gelegenheiten benutzt wurde.
    Wegen der chargestempel sehe ich das auch so, dass die nicht in Asch angebracht wurden. sondern jenseits der Grenze.
    Den rote Tintenvermerk habe ich auch als"Hof" in Verdacht.
    Die Frage ist, wer hat die 11 gr bezahlt. Möglich finde ich, dass durch eine informelle Abmachungen für solche Briefe eine Abrechnung gemacht wurde mit einem Agenten auf der anderen Seite. Das mag ja für Asch angehen, das quasi an der Grenze liegt, aber machen das andere Orte in Böhmen auch so, oder schicken die ihre Russlandbriefe über Krakau?
    Der Weg über Preussen ist jedenfalls sehr spannend.
    Leider ist die Quellenlage zu den Postverhältnissen zwischen Österreich und Russland sehr kompliziert. Es existieren nur wenige Akten, weil wohl alle Schreiben über die Gesandtschaft in Petersburg liefen und in ganz anderen Aktenkonvoluten des Weiner Haus und Hofarchivs schlummern, die ausserdem intensive Kenntnisse des Französischen erfordern.
    Da werden wir noch lange auf dem Trockenen sitzen.
    LG achim

  • NB
    Nachdem Bayern Post in eigene Regie übernommen hat sollte Asch nur Österreichische Post (früher beide unten einem Postmeister) praktizieren. (?) Erst mit dem J 1815 hat man der Rayon Stempel abgezogen.
    So wie ihr dieses Brief beschreibt, gab es eine Abmachung zwischen Asch und Hof.
    LG A

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    W. v Humboldt

    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen,

    ich verstehe nicht so ganz, wieso ein Brief aus Böhmen nach Russland via Hof gelaufen sein soll.
    Der übliche Kurs für diese Post war Zuckmantel-Memel und dieser Kurs kostete 11 gGr., die auch notiert wurden.
    Der Absender hatte diese Gebühr zu zahlen, auf dem Brief steht ja auch frankiert bis an die russische Gränze

    Gruß
    Michael

  • Lieber Michael,

    das "Problem" sind die 3 Chargéstempel - Österreich hatte keine, Preußen hatte keine und Russland sowieso nicht. Nur Bayern hatte diese Type ... und es steht "Hof" drauf.

    Asch und Hof scheinen ein besonderes Postverhältnis gehabt zu haben, das legen auch andere Briefe nah. Nur welches?

    Liebe Grüsse vom Ralph

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    • Offizieller Beitrag

    Lieber Ralph,

    ich habe noch mal in den Vertragsunterlagen nachgeschaut und die Leitung über Hof hätte 14 Sgr. gekostet, was etwas mehr als die notierten 11 gGr. gewesen wären. Daher wäre tatsächlich auch dieser Leitweg möglich.
    Der Brief muss franko durch Preußen gelaufen sein, sonst hätte man rückseitig 45 1/2 pr.Gr. als Portoforderung finden müssen.

    Gruß
    Michael

  • Lieber Michael,

    ich denke man hat 4x CM und 2x CM für die Scheine in Asch bezahlt, dort nichts als Franko für Österreich, wohl auch nichts für die Leitung über Bayern (sonst sähen wir was) und 11 Gutegroschen für Preußen, die sich wohl damit zufrieden gegeben haben. Für Russland auch nichts, weil der Empfänger wohl portofrei dort war.

    Wo die Chargéstempel drauf kamen, ist mir rätselhaft. Hof kenne ich nicht mit roter Farbe und es wäre sehr ungewöhnlich, ausgerechnet bei einem Russland - Transitbrief solche noch dazu dreifach zu finden. Asch hatte solche Stempel nicht, die Preussen schon gar nicht und Russland natürlich auch nicht (oder etwa doch?).

    Die 11 Ggr. vorne ist sicher von österreichischer Hand vermerkt worden, weil Preussen nicht in schwarz schrieb und Bayern nichts erhalten hatte, um ein Weiterfranko an Preussen auszuweisen. Ich vermute daher, man hat ihn als Dienstbrief bis auf Preussen überall portofrei belassen.

    Liebe Grüsse vom Ralph

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    • Offizieller Beitrag

    Lieber Ralph,

    Für Russland auch nichts, weil der Empfänger wohl portofrei dort war.

    ob auch eingehende Post an Behörden portofrei war, weiß ich nicht. Die rückseitige Notierung "185" könnte einen Portoanteil in Kop.Ass. darstellen.

    Wo die Chargéstempel drauf kamen, ist mir rätselhaft. Hof kenne ich nicht mit roter Farbe und es wäre sehr ungewöhnlich, ausgerechnet bei einem Russland - Transitbrief solche noch dazu dreifach zu finden. Asch hatte solche Stempel nicht, die Preussen schon gar nicht und Russland natürlich auch nicht (oder etwa doch?).

    Nein, Russland kannte solche Chargé-Stempel nicht.

    Gruß
    Michal

  • Lieber Michael,

    in späterer Zeit wurde der russische Anteil bei der Recommandation ja verdoppelt - demnach kann nur eine gerade Zahl ein russisches Weiterfranko in Kopeken notiert worden sein - 185 ist aber ungerade und daher wohl eher nicht russisch. Oder gab es diese Bestimmung der Verdoppelung damals noch nicht?

    Du siehst, ich bin absoluter Russland - Laie (wenn auch ein interessierter, der gerne von dir lernt). :)

    Liebe Grüsse vom Ralph

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    • Offizieller Beitrag

    Asch hatte solche Stempel nicht

    Hallo Ralph

    Bist du sicher dass Asch kein Charge Stempel hat? Es war ja so dass der Chargestempel in mehrere Orte benutzt war, nicht nur in die Vormals bayerische Orte. Leider kenne ich nicht welche Orte es war die ein Chargestempel benutzt hat. Aber Asch als Grenzort liegt nahe dran, auch nachdem viele West-Böhmische Orte sehr nach West gerichtet waren, wegen Wiens verhalten gegenüber West-Böhmen.

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,

    ich kenne nur von Braunau Chargéstempel - andere habe ich noch nicht gesehen. Möglich wäre es - wer kann das heraus finden?

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Hallo Nils,

    ich werde mal jemanden fragen, der das wissen könnte ... melde mich dann, wenn ich eine Antwort habe.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • #10
    Abend Männer,
    falls Memel preußische Austausch Grenzpostamt war 1822 könnte sich die Umrechnung von Groschen in französische Währung handeln.
    LG A

    "Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben."
    W. v Humboldt

  • #10
    Abend Männer,
    falls Memel preußische Austausch Grenzpostamt war 1822 könnte sich die Umrechnung von Groschen in französische Währung handeln.
    LG A

    Hallo Adriana,

    warum sollten französische Decimes bei einem Brief Österreich - Bayern - Preussen - Russland ins Spiel kommen?

    Da gab es nur Kreuzer CM, rh. Kreuzer (wenn überhaupt), Gutegroschen und Kopeken.

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Weil es ein Brief an Behörde ist..von einem Grenzpostamt zur anderem.
    Die Preußen Sammler könnten meine Idee nachgehen.
    LG A

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  • E.R. = Erga Recepisse, also 4x CM Chargé und 2x für den Schein


    Abend
    ER - Erga Recepisse = bedeutet Retour Rezepisse, das Gabühr sollte in J1822 bei 3x liegen
    4/2
    4 – Gebühr für Aufgabs Recepisse
    2 – Schein Gebührt hat man nicht auf die Briefe notiert, es könnte 2x bis Grenze sein (1-3 Poststationen)
    Oder?
    LG A

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    W. v Humboldt

  • Bist du sicher dass Asch kein Charge Stempel hat?


    Zur Charge Stempel...
    Auffällig ist das diese Stempel in Rot abgeschlagen würde...wie wir wissen Österreicher stempelten in beliebige Farbe, schwarz, rot, grün, blau..bis Anordnung J 1872.
    Dieses Stempelart kennen wir aus Bayern – es ist nicht zum ausschliefen das Postamt Asch dieses Stempel auch geliefert würde./ In J 1808 bekam dieses Postamt Rayonstempel ASCH.R.4 (wie schon erwähnt auch Post von Taxis).
    LG A

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    W. v Humboldt