Dienstbriefe - Regierungs Sache

Roda127 · Brief AD 24.12.1982 02.jpg

Hallo Freunde,

irgendwie stehe ich zur Zeit bezüglich der 3 anhängenden Briefe auf dem Schlauch und auch auf die Gefahr hin mich lächerlich zu machen meine Fragen.
Dienstbriefe welche als Regierungs Sache (R.S.) gekennzeichnet sind waren doch Portofrei.
Bei den 3 Briefen sieht dies aber anders aus, diese wurden mit Marken frankiert.
Der 1. Brief nach Altenkunstadt hat den Vermerk "Mit 2 Beilagen"
Beim 2. Brief nach Hochstadt fehlt ein entsprechender Vermerk; oder ich erkenne ihn nicht? Im Brief selbst steht dann aber "Mit 3 Anlagen"
Beim 3. Brief nach Frankfurt - meine Vermutung: Da der Brief nach außerhalb von Bayern ging musste er frankiert werden.

Wer kann mir kurz das frankierte Porto erklären.
Vorab schon einmal besten Dank.

Beste Grüße
Roda127

bayern klassisch

Hallo,

der 1. Brief lief portofrei. Später hat man als Gebührenmarke eine 20 Pfg. draufgeklebt und mit dem Dienstsiegel entwertet - wofür auch immer. Der Möglichkeiten gibt es einige ...

Der 2. Brief war keine R.S., denn diese Franchise wurde gestrichen und durch "frei" ersetzt - somit war zu frankieren, weil kein Grund vorlag, ihn portofrei zu belassen.

Der 3. Brief hätte als R.S. portofrei verschickt werden sollen - dass er nach Frankfurt lief, tat der Sache keinen Abbruch. Ich denke eher, dass man aus Versehen frankierte, bzw. dass man vergaß, R.S. zu streichen. Letzters ist wahrscheinlicher.

Roda127

Hallo ralph,

vielen Dank. Also hatte man teilweise in Lichtenfels auf dem Amt zu viel Geld übrig und hat es verklebt.

Gruß
Matthias

Minimarke

Von Rottenfeld Oktober nach Osterhofen Ankunft 5. Oktober.
Leider an den Stempel keine Jahreszahl.
Vielleicht kann auch jemand das zur Entwertung der MArken benutzte Dienstsiegel zuordnen.

bayern klassisch

... sollte von Osterhofen sein, oder? Tolles Stück!

weite Welle

Hallo zusammen,
bei folgendem Stück ist unklar, ob die Franchise "R.S." oder "K.S." lautet. Der Brief beinhaltet lediglich die Meldung eines Sterbefalls durch das Pfarramt Affecking bei Regensburg an das Pfarramt Unterdeufstetten bei Crailsheim in Württemberg. Ich gehe also eher davon aus, dass es "K.S." - Kirchensache -
heißt als davon, dass vergessen wurde, "R.S." zu streichen.
[Blockierte Grafik: https://www2.pic-upload.de/img/35561047/38bPaarRS.jpg]

Schönen Sonntag wünscht die

bayern klassisch

Lieber Franz,

ich muss morgen mal nachschauen, wie bei Kirchensachen zu verfahren war - hier kann man sowohl R.S., als auch K.S. lesen, wobei eigentlich A.K.S. hätte geschrieben werden sollen (für Allgemeine - Kirchen - Sache). Aber das finden wir heraus ...

In jedem Fall fehlt der Franko - Vermerk und das ist schon mal gut.

bayern klassisch

Lieber Franz,

zu Kirchensachen sagt Friedrich Wachter, der die Zusammenstellung über die Portofreiheiten verfasst hat: Siehe "Bischöfe". Bei "Bischöfen" steht folgendes:

"Bischöfe und Erzbischöfe in ihrer Stellung als amtliche Behörden, so wie deren Ordinariate im Verkehre mit anderen geistlichen Behörden genießen die Portofreiheit in allgemeinen Kirchenangelegenheiten, nicht aber in Disciplinar- und Strafsachen oder den zum geistlichen Gerichte gehörenden Parteisachen. Für die Correspondenzen der Herren Bischöfe und Erzbischöfe mit Privaten geistlichen oder weltlichen Standes ist eine Portofreiheit in der Regel nicht gestattet; jedoch in Fällen, wo solche in allgemeinen Kirchenangelegenheiten vorkommen sollte, nur dann stattzugeben, wenn auf der Adresse die Bezeichnung R. S. und "allgemeine Kirchenangelegenheit" beigefügt ist."

Ich für meinen Teil bin jetzt so schlau, als wie zuvor ...

weite Welle

Lieber Ralph,
bei diesem Brief handelt es sich eindeutig um eine allgemeine Kirchenangelegenheit zwischen zwei Pfarrämtern, also n i c h t zwischen Ordinariaten, also auch keine amtliche Behörde, ergo auch keine Portofreiheit. Das "K.S." hat also keine Bedeutung für die Frankierung.
Danke für die Interpretationshilfe
Franz