• Liebe Freunde,

    Post nach Kanada findet man nicht jeden Tag von Bayern, weitergeleitete Brief/Drucksachen schon gar nicht.

    Hier ein Kuvert (unverschlossen!) aus Hohenschwangau vom 23.6.1911 an Charles Brandeis Esquire in Montreal, wo der Beleg am 6.7.1911 ankam (Ankunftsstempel vorne, sonderbar).

    Dann aber ohne Nachtaxe weitergeleitet nach St. Andrews ins Algonquin Hotel in New Brunswick, wo das gute Stück am 8.7.1911 ankam.

    Liest man in der Sekundärliteratur, waren diese beiden ersten Sondermarken Bayerns nur für den Inlandsverkehr bzw. auf Post nach Österreich zugelassen - ins Ausland aber war wohl die Lage so so ...

    Da ich keine Nachtaxstempel sehe und auch die Weiterleitung kostenlos war, hat Kanada wohl ebenso darauf verzichtet, wie Bayern schon bei der Absendung.

    Aber ich lese gerne weiterführende Hinweise mit der Frankaturkraft auf Auslandsbriefen dieser beiden Marken.

  • Hallo in die Runde,

    nachfolgenden Irrläufer möchte ich hier gerne zeigen:

    Mit 2x10 Pfg. Wappen in der 1. Gewichtsstufe richtig frankierter Brief von Riedenburg am 16. Juli 1899 nach Rodney, Ontario, Kanada - eigentlich....

    ....denn der Brief wurde ausweislich des vorderseitigen Stempels vermutlich in den falschen Postsack gepackt und ging erst einmal nach Cape Town, Cape Colony, wo er am 1. August 1899 eintraf.
    Leider fehlen jedwede amtlichen Hinweise auf die Fehlleitung (die rs. Bleistiftnotizen sind mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht amtlicher Natur).
    Dennoch traf der Brief endlich am 29. August 1899 in Rodney Ont. ein. (rs. Ankunftsstempel)

    Optisch relativ unspektakulär und dennoch ein hübsches Stück Postgeschichte.

    Beste Grüße
    Postgeschichte-Kemser

  • Guten Morgen in die Runde,

    noch einen hübschen Beleg möchte ich hier zeigen:

    Einschreibebrief der 6. Gewichtsstufe (bis 90g - links oben auch als "6f" angeschrieben) von Nürnberg am 23. Juli 1894 über Deutsch-Amerikanische-Seepost Bremen-New York (24.7.94) und New York 1. August 94 nach Halifax 5. August 1894.
    Das Porto setzt sich wie folgt zusammen: 20 Pfg. je 15g = 6x20 Pfg = 120 Pfg. für den Brief plus 20 Pfg. Einschreibegebühr = 140 Pfg. insgesamt.

    Als "Zuckerchen" ist noch der mehrseitige Brief dabei mit einem wunderschön lithographierten Briefkopf des Hotel Deutscher Kaiser in Nürnberg.
    Aus dem Brieftext ist übrigens auch das verhältnismäßig hohe Gewicht für den Brief erklärt: "...beigefalten empfängst Du auch die schon lange versprochenen württemb. Kartenbriefe, sowie einige ältere ziemlich seltene bayer. Ganzsachen..." (was das wohl war :/ )

    Vielleicht kann übrigens jemand den rs. mittig angebrachten (rot umrandet), vermutlich kanadischen Stempel noch entziffern ?

    Beste Grüße
    Postgeschichte-Kemser