Salegg-Korrespondenz, Hengersberg

  • Lieber Ernst,

    vielen Dank für die tolle Vorstellung des 6 Kr. Briefes, der in keine besseren Hände gelangen konnte. :)

    Könntest du den 1. Scan mit der zerrissenen Marke etwas größere machen und weniger komprimieren? Hier sind 600 Kilobyte möglich - dann sähe man auch, welche Marke das mal gewesen war (ich tippe auf eine 2I). Der Brief ist sicher aus 1850 - für wenig Geld kann man solch ein Stück immer nehmen, zeigt es doch die Behandlung durch Empfänger aus der Zeit und auch das ist Postgeschichte!

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Ernst,

    danke fürs Zeigen - krasser Kontrast des knallroten Seidenfadens zur dunkelblauen Marke. Findet man so nicht häufig. Prima!

    Sicher, Marken sind nur Mittel zum Zweck - trotzdem hat es was, wenn man DAS Sicherheitsmerkmal des 19. Jahrhunderts auch mal so präsentieren kann. :)

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,
    anbei mal wieder ein Beleg von der Salegg-Front, der mir diese Woche ins Haus geflattert ist. Auf den ersten Blick unspektakulär, ist er dennoch interessant, sowohl aus philatelistischer Sicht als auch vom Inhalt her. Letzterer belegt recht schön die Lieferwege nach Hengersberg, die nach Eröffnung der Bayerischen Ostbahnen sowohl über Deggendorf als auch über Plattling führten - was nach Ausweis des Briefes mitunter zu Verwirrungen führen konnte. Äußerlich fällt auf den zweiten Blick das Fehlen des Ortsstempels auf: Ein Fall von Nachlässigkeit? Zudem hat eine spätere Hand (wohl die eines Händlers) mit Bleistift unterhalb der Marke vermerkt: "linke 3 oben". Ist zwar für mich erst einmal zweitrangig, würde aber - weil ich von Natur aus eben neugierig bin 8) - trotzdem gerne wissen, was das zu bedeuten hat ...
    Mit lieben Grüßen vom
    Donauwalzer

  • Lieber Ernst,

    Briefe mit fehlenden Aufgabestempel gibt es in wenier als einem Prozent der Fälle, von daher Glückwunsch dazu.

    Die Marke ist nur homöopathisch zu erkennen - machst du uns einen 300 oder 600 dpi - Scan der kleinen Roten?

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • ... danke für den guten Scan - das können wir getrost vergessen mit der linken 3 oben. Halten wir uns lieber an den fehlenden Aufgabestempel und den interessanten Inhalt, das sind handfeste Dinge.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hurra und heureka!

    Endlich habe ich einen Ausgangsbeleg aus dem Hause Salegg aufgetan - es lohnt also durchaus, auch den einen oder anderen Beleg mit Hengersberger Aufgabestempel anzuschauen! :thumbup:
    Und, als ob es nicht anders sein dürfte, hält natürlich auch dieses schöne Exemplar ein Rätsel bereit: Der Adressat lebte in Falkenfels bei Straubing, der Brief vom 5. Juli 1855 trägt jedoch einen Regensburger Ankunftsstempel vom 7. Juli, zusätzlich zum Straubinger Ankunftsstempel vom selben Tag. Regensburg liegt in die Straubing entgegengesetzte Richtung, sodass die Post einen riesen Umweg von Hengersberg nach Regensburg, und von da wieder den Großteil der Strecke zurück nach Straubing machte. Was war da los?
    Beste Grüße,
    Euer
    Donauwalzer

    P.S.: Immerhin muss man sich wegen der Platte keine weiteren Gedanken machen ... :)

  • ... hatte ich doch so einen Riecher, als ich ihn sah! :D

    Da Hengersberg nach Straubing direkt lieferte, hat man ihn wohl bei der Enkartierung dort in das Briefepaket nach Regensburg gepackt, was dann dort aufgefallen ist und er wurde von Regensburg aus reexpediert nach Straubing. Das ist schon ein bisserl außergewöhnlich.

    Netter Brief - und bitte nicht die Plattenbezeichnung vorne versuchen zu entfernen - das kommt nicht gut ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Ralph, lieber Mikrokern!
    das wird ja immer schöner - gibt es vielleicht auch einen Nischenmarkt für "falsch beplattete" oder "falsch gelabelte" Belege? :wacko:
    Ich habe gestern Nacht nicht recht gut einschlafen können vor lauter Grübelei, habe mir den Beleg nochmals angeschaut und - siehe da: Ich hatte doch tatsächlich gleich zweierlei übersehen:
    1. Wenn auch nur mehr schwer erkennbar, so verfügt der Brief doch über einen dritten Ankunftsstempel, dessen erste beiden Buchstaben klar als "FA" zu lesen sind, also wohl "Falkenstein". Datiert ist der Stempel einen Tag später als der Regensburger und der Straubinger Stempel.
    2. Salegg hat wohl "Falkenfels bei Straubing" (siehe Briefkopf!) verwechselt mit Falkenstein, das gar nicht bei Straubing liegt, sondern im Landkreis Cham! Nur dort gab es ausweislich des Regensburger Wochenblatts von 1855 ebenjenen Johann Mühleisen, dem der Brief galt. Das Schreiben war also von Haus aus falsch adressiert, und damit wäre des Briefes Odyssee doch noch nachvollziehbar. Anhand der Bleistiftvermerke im Inneren darf man davon ausgehen, dass es seinen Adressaten immerhin erreicht hat. 8)
    Lustiger Nebeneffekt: Die in der Rechnung angekündigte Lieferung durch den Regensburger Boten auf der Donau dürfte damit definitiv "ins Wasser gefallen" sein!
    Wenn meine Analyse stimmt, dann hat sich heute Salegg ein bisserl blamiert - und wenn nicht, dann halt eben ich . ;) ..
    Beste Grüße!
    Ernst

  • Liebe Freunde,

    eine 9c nach Hengersberg mit Sondertype des oM 385 von Passau mit geschlossenem Außenkreis vom 16.7.1866 aus Passau (mit "7" - Stempel, nicht mit "7A" - Stempel) kann ich noch zeigen.

  • Lieber Ralph,
    ein sehr schönes Stück nach Passau, woher aufgrund der räumlichen Nähe recht viele Salegg-Belege stammen. Der Absender hat selbst eine kleine Korrespondenz hinterlassen, was die Sache natürlich nur noch interessanter macht: So läuft "Vernetzungsforschung" ... 8)
    Liebe Grüße!
    Ernst

  • Lieber Ernst,

    Vernetzungsforschung ist der richtige terminus technicus - und so muss man es auch sehen und angehen, wenn man wirklich etwas heraus finden will; der geschulte Blick aufs Individuum ist oft erst dann hilfreich, wenn man die notwendigen Assoziationen im Kopf hinbekommt und das heureka hinzu tritt.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo liebe Freunde, hallo Donauwalzer,

    hier mal wieder ein Brief aus der Salegg-Korrespondenz - Beute aus Sindelfingen für die Mühlradstempelsammlung :)

    16.01.1864 - mit GMr.523 Tittling nach Hengersberg.

    Schöne Grüße
    Bayern-Nerv Volker

  • Hallo Volker,

    feines Stück "mit Muster", das innen spezifiziert wurde (leider heraus genommen).

    Den Brief zu sehen wird unseren Donauwalzer freuen. :P

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Oh, und wie es mich freut, auch wenn ich den Brief erst heute sehe! Danke, lieber Volker! :thumbup:
    Saldenburg ist kein unbedingt großes Kaff (sondern eben ein kleines!), woran man wieder mal sehen kann, wie die von Salegg vertriebene Ware von Gott-weiß-woher im Bayerischen Wald landet. Das ist wie ein nachträglicher Tracking-Code vom industriellen Webstuhl in- und außerhalb Bayerns bis hin zum grantelnden Bayerwäldler als Endkonsumenten. Sehr schön!

  • Hallo Freunde,

    ich habe mal nachgesehen - alle hier im Forum gezeigten Bayernbriefe an "Salegg in Hengersberg" waren mit Marken der Quadratausgaben frankiert.

    Ich kann jetzt mal einen Brief mit einer geschnittenen Wappenmarke zeigen.

    Viele Grüße
    bayern-kreuzer

  • Lieber Wolfgang,

    stimmt! Die Frage wäre, wo sind die Briefe mit gezähnten Marken hin und Portobriefe fallen mir spontan auch keine ein ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Herzlichen Dank für's Zeigen! Das Gros der Salegg-Korrespondenz besteht tatsächlich fast ausschließlich aus Quadratausgaben. Von Silverio in Passau gibt's zwar, wie hier, gelegentlich den einen oder anderen Beleg aus den späten 1860ern und aus den 1870ern (sogar noch mit Pfennigausgaben), aber dass es davon in Relation zum Rest nur wenig gibt, ist hier treffend erkannt worden! Ich vermute mal, dass die Quadratausgaben zum Zeitpunkt des Verkaufs der Korrespondenz, irgendwann in den 1930er Jahren, schlicht und einfach auf dem Markt mehr gefragt waren als alles, was danach kam ...
    Beste Grüße!
    Ernst
    P.S.: Freut mich, dass der Beleg in gute Hände gelangt ist!