Seltene Ortsstempel auf Marken

  • Lieber maunzerle,

    das Bessere ist halt auch stets der Feind des Guten. Aber DAS Stück ist schon seehr gut. Warum man das in München hin und wieder so fabriziert hat, weiß der Himmel, aber einem Hingucker schaut man nicht ins Maul. :D

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Freunde,

    Ich zeige heute eine 12 Kreuzer grün, spät verwendet in der Nach-Mühlradzeit am 19.4.1869, entwertet mit Fingerhutstempel von Pfaffenhofen an der Ilm.

    Viele Grüße von maunzerle :thumbup:

    Bilder

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

  • Hallo maunzerle,

    sehr sehr selten. Tolles Stück!

    Es müsste sich um die im Sem-Katalog Band 1 auf Seite 442 aufgeführte Sondertype des Einkreisstempels von Pfaffenhofen a. Ilm

    in Groteskschrift, ohne Zierstück mit Durchmesser 20mm handeln. Lt. Sem Verwendung ca. 1867/1868.

    Gruss kilke

    Wer um Einzelmarken einen Bogen macht hat sich verlaufen.

  • Hallo kilke,

    Du hast recht. Es ist kein Fingerhutstempel. Ich hatte ihn in meiner Euphorie noch gar nicht nachgemessen. Es ist die Sondertype mit der Winkler.Nr. 17. Ich nehme aber doch eher das Verwendungsjahr 1869 an, also die Nachmühlradzeit, d.h. die Verwendungszeit würde sich auf das Jahr 1869 ausdehnen, Aber 100%ig beweisen kann ich das natürlich nicht. Wie dem auch sei, ich finde auf jeden Fall einen Platz in der Sammlung, an dem sie sinnvoll platziert werden kann.

    Viele Grüße von maunzerle :thumbup:

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  • Liebe Freunde,

    ein äußerst seltenes Stück, ohne Frage - aber worin genau besteht der Unterschied zwischen einer Sondertype eines Zierstempels ohne Ornamente und einem Fingerhutstempel?

    Für mich sieht das nach einem Fingerhutstempel aus, weil er sehr klein ist und nur das Datum zeigt. Zierstempel sind doch umfänglich größer, oder verwechsle ich da etwas?

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber bayern klassisch,

    weil Briefmarkensammler ordnungsliebende Menschen sind, muss genau unterschieden werden [Blockierte Grafik: http://www.altpostgeschichte.com/wcf/images/smilies/smile.png]

    Fingerhutstempel immer ohne Verzierung und immer mit 18 mm Durchmesser.

    Einkreisstempel mit und ohne Verzierung und 22 mm Durchmesser. Es gibt Sondertypen mit kleinere und grössere Durchmesser (aber keine 18 mm).

    Gruss kilke

    Wer um Einzelmarken einen Bogen macht hat sich verlaufen.

  • Lieber bayern klassisch, lieber kilke,

    Zu bks Frage brauche ich eigentlich nichts mehr zu sagen. Sie wurde, wie immer, von kilke 100%ig beantwortet. Und aus dieser Antwort geht auch gleich mein Fehler hervor. Ich hatte den Durchmesser noch nicht nachgemessen und ging rein optisch von einem Fingerhutstempel aus.

    Liebe Grüße von maunzerle :thumbup:

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  • Lieber kilke,

    danke für die Erklärung - also die Sondertype eines kleinen Einkreisers ohne Zierrat oder ein vergrößerter Fingerhutstempel - in dem Fall wegen des Umfanges (den abzuschätzen ich mir am Scan nicht zugetraut habe) erfolgte die Zuordnung (Rütger?) zum den Zierstempeln.

    Wie viele Abschläge sind denn von dieser Sondertype Zierstempel überhaupt auf Marken (Quadrate und Wappen) bekannt? Aus der Hüfte würde ich sagen, dass es auf Quadraten kaum etwas geben dürfte und er auch auf 14-21 keine Massenware sein sollte.

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Lieber bayern klassisch,
    Da liegst Du, was die Quadrate angeht, nach meiner Kenntnis genau richtig mit Deiner Einschätzung. Von Briefen ganz zu schweigen! Und dann kommt so ein Juror daher und zieht Dir Punkte ab, weil derartige Stempel nur auf Marke gezeigt werden !!!

    Liebe Grüße von maunzerle :thumbup:

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  • Lieber Peter,

    es ist halt immer das Bessere der Feind des Guten - aber in diesem Fall darf man ruhig mal froh sein, überhaupt einmal solch einen äußerst seltenen Stempel eines kleinen Ortes noch dazu auf einem hohen Wert (12x damals waren ja nur sinnvoll im Auslandsverkehr 1869 einzusetzen und wer hat schon von kleinen Orten ins Ausland geschrieben?) zeigen zu können - da wird es Briefe kaum bis gar nicht geben.

    Wenn man das informationstechnisch den Juroren kommuniziert, müssten die das auch verstehen, so sie nicht bereits mit ETB von Bund und Berlin cerebral überfordert sind.

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Lieber Ralph,

    Die ausführliche Information von Juroren vorab gibt es in Deutschland erst seit ein oder zwei Jahren. Seitdem hat sich vieles zum Besseren gewendet. Ich habe aber hier seit 2009 nicht mehr ausgestellt. Zuletzt hatte ich einen Ungarn, einen Kroaten und einen Spanier und die habe ich vor der Jurierung nicht gesehen und das zweiseitige und zweisprachige Exposé hatten sie mit Sicherheit auch nicht gelesen.
    Allerdings habe ich gerade vor einer halben Stunde die Unterlagen für meine nächste Internationale bekommen und da muss die Sammlung jetzt Wochen vorher schon als Scan eingereicht werden für die Jury. Das lässt jetzt hoffen, dass Juroren das, was sie zu jurieren haben, auch mal genau anschauen können.

    Liebe Grüße von maunzerle :thumbup:

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  • Lieber maunzerle,

    die Finnen sind kein dummes Volk - eher das Gegenteil. Prima Idee - je besser die Juroren vorbereitet sind, je richtiger werden sie jurieren (können). In deinem Fall heißt das nur eines: Daumen hoch und adieu - Vermeil. So soll es sein. :P:P

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Hallo Sammlerfreunde,

    nun ist ja ein Halbkreisstempel auf Ziffernausgabe nicht unbedingt eine Seltenheit. Über dieses Stück für meine Schweinfurt-Sammlung habe ich mich aber trotzdem sehr gefreut. Wurden hier doch immerhin drei verschiedene Franco-Marken der Ausgabe 1862 mit dem bei mir ab Dezember 1866 belegten Halbkreisstempel entwertet.
    Schade, dass es sich nur um ein Briefstück handelt, aber immerhin, denn solch eine Entwertung hatte ich von Schweinfurt bisher nicht gesehen. Aber nicht nur von Schweinfurt dürfte diese Kombination mit Ortsstempel wohl ehr selten sein.
    Über die Verwendung lässt sich nur spekulieren. Es handelte sich aber wahrscheinlich um einen Brief und nicht um eine Drucksache, die ja öfters mit Ortsstempelentwertungen vorkommen.
    18 Kreuzer könnten 1866 ein Franko für einen Brief der 2. Gewichtsstufe innerhalb des DÖPV darstellen. Da ich das Briefstück in Großbritannien gefunden habe, kommt allerdings ehr ein einfacher Brief nach dorthin in Frage, was ebenfalls 18 Kreuzer erforderlich machte.

    Gruß
    bayernjäger

  • Lieber Peter,

    ein schöner Viererstreifen einer 3-Kreuzer-blau ist an sich ja schon ein absolutes Highlight.

    Aber ein Viererstreifen mit solch einem Stempel und in dieser Schönheit läßt sich wohl nicht mehr toppen. Einfach wunderbar. Herzlichen Glückwunsch zu solch einer Granate.

    Viele Grüße
    bayern-kreuzer

  • Hallo liebe Freunde,

    erst bei der zweiten Durchsicht eines belgischen Händleralbums entdeckte ich gestern dieses Exemplar der Mi.Nr. 17 mit der Sondertype des in Post 42 von maunzerle gezeigten Stempels von Pfaffenhofen.
    Die Marke versteckte sich hinter 2 anderen "schrottigen" Exemplaren der Mi.Nr. 17. :D

    Schöne Grüße
    Bayern-Nerv Volker

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    Nimm dir im Leben ruhig die Zeit zum Sammeln und genieße einen guten Wein, denn die gesammelte Zeit nimmt dir irgendwann das Leben und dann wird man um dich weinen. (V.R.)

    Bayernfarbenvielfaltverrückt - warum nicht?

  • Hallo Freunde,

    heute eine lose Marke:
    Mi.Nr. 4 II mit Zufallsentwertung durch den Halbkreisstempel " PASS(AU) 5 4 - 9 ".

    Die Zuordnung zu einer bestimmten Platte ist - zumindest für mich - bei dieser Marke nicht ganz einfach. Die Marke zeigt sowohl leicht runde als auch spitze Ecken der Randlinie.

    Orientiert am Halbkreisstempel müsste es sich jedoch um eine Platte 2 handeln.
    Nach dem Winkler-Handbuch
    - wurden von 1858 bis 1860 neue Halbkreisstempel in Groteskschrift eingeführt,
    - ist der Halbkreisstempel Wi.Nr. 14 von Passau "1860, 1866" belegt.
    Nach dem Sem-Handbuch wurde die Platte 1 ja nur bis ca. September 1856 gedruckt.

    Viele Grüße
    bayern-kreuzer

  • Lieber Wolfgang,

    für mich klar Platte 2 und Plattenfehler beim Z in Kreuzer. Glückwunsch zu diesem doppelten Lottchen! :P

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Ralph,

    vielen Dank für deine Antwort.

    Ein Plattenfehler ist das in der rechten Randlinie jedoch nicht. Es handelt sich nur um eine Druckzufälligkeit. Da lag beim Druck wohl irgendein Fremdkörper auf dem Papier, der später abgefallen ist.
    Sieht trotzdem nett aus.

    Viele Grüße
    Wolfgang