• Hallo HOS,

    vielen Dank für die Auskunft.
    Dieses Wissen hat nur der Heimatsammler! Wir dürfen uns glücklich schätzen, dass hier sehr aktive Sammler auf dem Gebiet Heimat vertreten sind.

    Gruß
    bayernjäger

  • Liebe Freunde,

    "en passant" eingekauft habe ich diesen Brief aus Lambrecht nach Colmar (wunderschöne Stadt - wer noch nicht da war, bitte besuchen; wer schon da war, bitte wieder hinfahren) vom 7.11.1866. Der bis 10g leichte Brief wurde nicht direkt über Neustadt, Landau und Wissembourg spediert, sondern über Karlsruhe (geschlossener Transit, nie zu sehen) und Kehl Richtung Strasbourg, wo er am Folgetag eintraf und noch am selben Tag nach Colmar gelangte.

    Es ist immer reizvoll, innerhalb eines Postvertrages die Leitwege zeigen zu können - für den Vertrag von 1858 wären dies aus der Pfalz Forbach, Wissembourg und Strasbourg.

    4,8x verblieben von den frankierten 12x Bayern, 7,2x waren intern an Frankreich zu vergüten. Für beide wohl kein schlechter "deal" bei diesen eher kurzen Strecken.

  • Hallo bk,

    ein sehr schön geschnittenes Paar, was aber zeigt bzw. sagt die Rückseite ? Würde mich nebenbei schon interessieren.

    + Gruß !

    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Hallo Pälzer,

    Zitat

    Strasbourg, wo er am Folgetag eintraf und noch am selben Tag nach Colmar gelangte.

    Stempel von Colmar 8.11.1866, mehr nicht.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo bk,

    okay, dann stellt sich eine kleine Folgefrage: Wie ist der Brief nach Karlsruhe gelangt ? Über die Pfälzer Ludwigsbahn mit Lambrecht > Neustadt a.d.Haardt > Ludwigshafen a.Rh., dann in Mannheim umgeladen auf die Badische Hauptbahn oder schon umgeladen in Neustadt a.d.Haardt > Winden > Karlsruhe, was im Jahre 1866 vom Grundsatz her auch schon möglich gewesen wäre. Aber bei letzterem hätte man dann auch gleich über Wissembourg gehen können. Folglich schon in Mannheim nach Baden gelangt ?

    + Gruß !

    vom Pälzer

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  • Hallo Pälzer,

    eine Frage, die ich dir nicht beantworten kann, weil ich die Fahrpläne nicht greifbar habe (irgendwo liegen die hier, aber wo?).

    Ich denke, er lief über Maximiliansau nach Karlsruhe und von dort nach Süden Richtung Kehl. Beweisen kann ich es aber nicht.

    In Anbetracht der Tatsache, dass über Wissembourg eher regional geleitet wurde, während die großen Waren- und Korrespondenzströme über Strasbourg abzuwickeln waren, halte ich die Nordtour für unwahrscheinlich und in einem Tag von Lambrecht bis Colmar via Strasbourg war auch durch andere Leitungen kaum zu unterbieten.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo bk,

    ich denke auch Neustadt a.d.Haardt > Landau > Winden > Maximiliansau > Karlsruhe , denn auf der Schiffsbrücke zwischen LU und MA gab es seinerzeit wohl noch keine Eisenbahnverbindung, wie über die damals schon bestehende Ponton-Eisenbahnbrücke Maximiliansau > KA-Maxau. Mich wundert es aber, dass egal wo der Beleg letztendlich in Baden auf die Hauptbahn Richtung Kehl geladen wurde, d.h. zu Beginn des geschlossenen Transits kein Durchgangsstempel angebracht wurde.

    + Gruß !

    vom Pälzer

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  • Hallo Pälzer,

    wenn in Neustadt oder Landau der Postsack für Frankreich zugemacht wurde, dann stand auf der Beutelfahne "Kehl" und somit hatte Karlsruhe keinen Grund, den Briefbeutel zu öffnen. Hatte man bei dem dortigen Postabgang (in der Pfalz) auch Post für Karlsruhe Stadt dabei, kam es schon vor, dass man alles da hinein packte und die Karlsruher bei der Ankunft zuerst einmal alles abstempelten, ehe sie zur die weiteren Verteilung schritten.

    Die große Masse der mir bekannten Briefe aus der (Süd-)Pfalz via Karlsruhe nach Strasbourg weist aber keine Stempel von Karlsruhe auf und nur ab und zu auch mal einen der badischen Bahnpost.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Sammlerfreunde,

    eingestellt ist ein Brief von "739" Ensheim Pf nach Paris vom 22.8.1865, frankiert mit zwei grünen 12 Kreuzer Marken für die 2.Gewichtsstufe.

    Ab dem 1.Juli 1858 betrug die Taxe für einfache Briefe bis 10 Gramm Gewicht von Bayern nach jedem Ort in Frankreich 12 Kreuzer (Ausnahme waren grenznahe Sendungen

    bis 30 Kilometer Entfernung). Für jede 10 Gramm mehr an Briefgewicht mussten weitere 12 Kreuzer frankiert werden.

    Dem blauen Brief in sauberer Erhaltung mit nicht häufiger Mehrfachfrankatur zweier sauber entwerteten, vollrandigen grünen 12 Kreuzer Marken konnte ich nicht widerstehen.

    Gruss kilke

  • Lieber kilke,

    Dem blauen Brief in sauberer Erhaltung mit nicht häufiger Mehrfachfrankatur zweier sauber entwerteten, vollrandigen grünen 12 Kreuzer Marken konnte ich nicht widerstehen.

    ja, das kann ich gut nachvollziehen. Speziell um die rechte Marke herum könnte man ein Autorennen fahren. :P:P

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo kilke,

    sagenhafte MEF aus dem heute saarländischen Teil der ehem. bayerischen Pfalz. Gibts irgendwelche Hinweise auf den Absender ?

    + Gruß !

    vom Pälzer

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  • Lieber kilke,

    die Briefe von Ensheim stammen fast alle von dem selben Absender Adt. Jetzt, mit dem Inhalt, kennen wir auch den Grund für das 2. Gewicht - Herr Adt in Paris hatte einen Kaufakt (Vertrag) zu unterschrieben, den man sich unterschrieben zurück erbat.

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Lieber kilke,

    ich habe an der Authentizität in allen Teilen keinen Zweifel - wenn man überhaupt sich die Mühe machte, die Gewichtsstufe zu notieren, dann oben links. Da kleben aber schon die beiden Marken ...

    Bei Portobriefen war das wichtiger - hier war es eine lässliche "Sünde". 8o

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Hallo kilke + bk,

    so also wie mein vor einiger Zeit hier gezeigter Portobrief nach Göteborg der Gebrüder Abt. / Ensheim. Auch im vorliegenden Fall scheint der Adressat P. Haag an einer der besten Lagen, hier in Paris firmiert gewesen zu sein. Die 36 rue de turbigo (3. arrondissement) ist für die Geschäftswelt allerdings mittlerweile wohl eher weniger von Bedeutung.

    + Gruß !

    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

    2 Mal editiert, zuletzt von Pälzer (9. Februar 2019 um 10:31)

  • Hallo bayernjäger,

    3. Gewicht ist nicht häufig, aber ich hoffe, du nimmst das unter dem Brief geschriebene nicht sonderlich ernst ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

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