MiNr. 2 - 3 Kr. blau - Druck und Plattierung

  • Hallo Sammlerfreunde,

    ich zeige einen Brief von "260" Passau Nd nach Untergriesbach vom 9.7.1852, frankiert mit 3 Kr. blau, Platte 2a. Die Marke hat den

    Plattenfehler "linke untere Ecke abgeschrägt" (Vogel PF IX). Dazu zwei weitere Einzelmarken mit diesem Plattenfehler.

    Gruss kilke

  • Guten Tag zusammen,

    ich weiß nicht, ob dieses Blatt hier im Forum schon gezeigt wurde. In RB 56 der ARGE Bayern (klassisch) wurde es von maunzerle bekannt gemacht, verbunden mit der Frage, ob jemand etwas zur Urheberschaft sagen kann. Antwort: Fehlanzeige. So bleibt bis auf weiteres die Vermutung, dass es eine Grundlagenarbeit von Herrn Pfenninger ist. Ich glaube, dass das Blatt in diesem Thread seinen Platz finden sollte.

    Beste Grüße

    HOS

  • Hallo zusammen,

    hallo HOS,

    zu dem schönen Fund von maunzerle gab es Reaktionen. Wir waren uns einig, dass dies die erste Vorlage von dem Bayernkenner schlechthin, Herrn Franz Pfenninger ist.
    Hier noch einmal eine Schríftprobe, die ich auch bereits veröffentlicht hatte, zum direkten Vergleich. mikrokern hatte sich über den im Schreiben von Pfenninger genannten Handelswert der 3 II von 1951 amüsiert.

    Grüße aus Frankfurt
    hasselbert

  • Hallo Sammlerfreunde,

    heute bekam ich Post von einem Verpackungsspezialisten. In einem Standartbrief fand ich meine bei Ebay ersteigerte Marke

    in einem exakt ausgeschnittenen und gefalteten Karton in der Grösse einer Streichholzschachtel. Alleine diese Verpackung

    mit liebevoller Beschriftung waren die überwiesenen 4,50 Euro wert.

    Der Vollständigkeit halber will ich noch die inliegende Marke beschreiben: MR "301" Marktbreit Uf auf 2II,Platte 4 mit PF "Rechte

    Randlinie in Höhe des rechten unteren Wertziffernquadrates beschädigt" (Vogel PF XI).

    Gruss kilke

  • Liebe Sammlerfreunde,

    im Anhang zeige ich einen Brief, der für mich immer etwas ganz Besonderes war. Diese hübsche Stück erwarb ich als "armer Student" vor ungefähr 40 Jahren, und damit war mein Interesse und meine Liebe zur bayerischen Postgeschichte geweckt.

    Leider hat der Brief keinen Inhalt aus dem die Verwendungszeit ersichtlich ist. Meiner Meinung nach dürfte er zwischen 1851 und 1854 verwendet worden sein. Vielleicht wissen die Plattenspezialisten mehr?

    Besten Gruß
    1870/71

  • Hallo 1870/71,
    es handelt sich bei der Marke um einen recht frühen Druck der Platte 2b, sodass ich den Brief auf 1853 (wahrscheinlich), vielleicht noch 1854 datiere.

    Beste Grüsse vom
    µkern

  • Hallo mikrokern,

    von der 3 Kr.blau, Platte 2a und 2b gibt es ebenfalls Marken in Typ 2. Die grosse Masse der Marken ist in Typ 1, Marken in Typ 2 sind selten.

    Weil ich die Mühlradstempel auf den Platten 2a,b (1.Verteilung) sammele, kann ich eine gute Statistik bieten. Von 500 Marken der Platten 2a,b sind

    von Platte 2a, 12 Marken in Typ 2, von Platte 2b fand ich 2 Marken, bei denen die Umrandungslinie der kleinen "3" zumindestens teilweise unten unterbrochen

    ist. Bei allen Marken von Platte 2a in Typ 2 sind die Verzierungen nicht mehr zu erkennen. Es sind späte, schon abgenutzte Drucke. Von frühen,sauberen

    Druckbildern fand ich keine Marke in Typ 2. An eine zufällige Häufung von Typ 2 bei späten Drucken glaube ich nicht. Eine mögliche Erklärung ist, dass bei

    ein oder zwei Stöckel, evtl. durch erhöhten Druck bei letzten Drucken, die Umrandungslinie der kleinen "3" unten weggebrochen war.

    Ich zeige 5 Marken von Platte 2a in Typ 2.

    Gruss kilke

  • Hallo kilke,
    vielen Dank für diesen interessanten Beitrag!
    Ich halte die Hypothese, dass Typ 2 bei Pl. 2a/b durch Überbeanspruchung einiger weniger Klischees entstanden ist, für sehr plausibel. Die geringe Zahl an Marken -muss zuhause mal meine eigenen Bestände checken - belegt dies ganz klar.
    Jetzt bleibt zu klären, ob das deutlich häufigere Auftreten von Typ 2 bei Pl. 4 und vor allem Pl. 5 (wo die Mehrzahl vom Typ 2 ist) auf eine vergleichbare mechanische Beanspruchung der Platten zurückzuführen ist mit dem Ergebnis, dass hier einfach viel mehr Stöckel betroffen waren, oder ob die Ursache bei diesem "späten Typ 2" eine andere als bei Pl. 2 ist.

    Beste Grüsse vom
    µkern

  • Hallo Sammlerfreunde,

    ich zeige einen einfachen Brief von "243" Nürnberg nach Ansbach vom 16.Jan.1852, frankiert mit 3Kr. blau von Platte 2a.

    Die Losbeschreibung in der Sem-Angebotsliste war die Folgende gewesen: "Luxus-Idealbrief "243" Nürnberg. Hervorragend frisches Spitzenstück, wie es

    unter 100 Briefen maximal einmal vorkommt". Dem ist nichts hinzuzufügen.

    Gruss kilke

  • Hallo kilke,

    ich hatte mehrfach das Glück, bayerische Korrespondenzen zu sichten, die ungerupft 150 Jahre gelagert haben und sich aus vielen Briefen mit der Nr. 2 zusammensetzten.

    Das Verhältnis 100 zu 1 ist wohl nicht ganz haltbar - ich halte 500 zu 1 für wahrscheinlicher. :P

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo,
    nachdem kilke einen so schönen Brief gezeigt hat, möchte ich euch dieses Stück - frisch von Herrn Kemser erworben - nicht vorenthalten in der Hoffnung auf gefällige Beachtung.
    Briefchen von Eichstätt nach München vom 16. Feb. 1855 an "Sr. Hochwürden Hochwohlgeborn titl. Herrn Anton Ruland, der hl. Schrift Doctor, königl. Universitätsprofessor, Vorstand der Universitätsbibliothek Würzburg, z.Z. Landtagsabgeordneter in München".
    Zur social philately von Herrn Ruland gehts hier:
    http://de.wikisource.org/wiki/ADB:Ruland,_Anton

    Kleines Zitat in eigener Sache ;) hieraus: "..Daß die Ereignisse des Jahres 1866 bei ihm keine sympathische Zustimmung fanden, braucht wohl kaum eigens bemerkt zu werden, und als 1870 Baierns Zukunft daran geknüpft war, daß es ein lebendiges, ein treues Glied der Gesammtnation blieb, da nahm R[uland] die willkommene Gelegenheit wahr, in der Kammer an den Ausgang des deutschen Bruderkrieges zu erinnern und eine preußische Granate, welche in die Würzburger Bibliothek geflogen war, mit einem bitteren Hinweis auf die treue Bruderhand der Preußen in den Saal zu werfen..."

    Die (etwas seltsam schräk kupierte) Bogenecke einer Pl. 2b gibt dem von lateinischen Passagen und Literaturzitaten strotzenden Brief neben dem vollständig erhaltenen Siegel auf der Rückseite noch etwas zusätzliches Flair, wie ich finde.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo mikrokern

    Ein aussergewöhnlich schöner Brief. Die Vorderseite ist super.
    Glückwünsche :) :) :)

    Zur social philately von Herrn Ruland gehts hier:

    Ich bin nicht so sicher ob man es wirklich social philately ist, es ist nur ein Biographie. Mit Philatelie hat es wohl nicht zu tun?

    Viele Grüsse
    Nils

  • Ich bin nicht so sicher ob man es wirklich social philately ist, es ist nur ein Biographie. Mit Philatelie hat es wohl nicht zu tun?

    Hallo Nils,
    da habe ich wohl den Begriff der "social philately" etwas weit gefasst...Wollte eigentlich auf die Bedeutung des Herrn Ruland als bedeutenden Theologiewissenschaftler seiner Zeit und hinaus, mit entsprechendem Beleg.

    Beste Grüsse vom
    µkern

  • Hallo zusammen!

    Hier ein Neueingang für die MR-Sammlung von heute:

    Brief vom 6.9.1859 von Marktredwitz mit HKS mit Stellschraubenabdruck +GMr. 416 und einem Exemplar der Mi.Nr.2II Pl.4 - siegelseitig "Fingerhüte" von Wunsiedel + Gefrees.

    Schöne Grüße

    Bayern-Nerv Volker

  • Hallo Bayern-Nerv,

    Ein schönes Briefchen hast Du Dir da geangelt und auch die Rückseite ist attraktiv. Der Wunsiedler Stempel ist allerdings kein Fingerhut, sondern ein Zweikreiser mit Zierstück, den es so nur in W. gab, eine Sondertype also.

    Viele Grüße von maunzerle :thumbup:

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

  • Hallo mikrokern,

    ein wunderschöner und interessanter Brief. Ob erst die Bogenecke aufgeklebt wurde, und dann die Adresse drumherum geschrieben?

    Für die Anschrift wurde jeder Quadratzentimeter ausgenutzt, bis in die unterste rechte Ecke hinein. So eine Siegelseite sieht man nicht jeden Tag,

    und der Briefinhalt ist für den Lateiner ein Fest. In jeder Hinsicht ein Spitzenbeleg! Gratulation dazu!

    Und der Brief von bayern-nerv sieht auch gut aus. Ein perfekter Beleg mit glasklaren Stempelabschlägen, sauberer Anschrift und zwei guten Stempel

    auf der Siegelseite. Sehr schön!

    Gruss kilke

    Wer um Einzelmarken einen Bogen macht hat sich verlaufen.