• Hallo Pälzer,

    ein schöner, schnuckeliger Brief der Pfalz in den 2. Rayon der CH findet man nur alle Jahre mal - Glückwunsch zu dem Rosinchen. Ich habe in meiner Slg. keinen vergleichbaren.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Achim,

    ich habe meinen damals bei PF in Stuttgart gekauft, der einige wenige mal vor 20 Jahren angeboten hat, wenn mich mein schlechtes Gedächtnis nicht täuscht.

    Daher gehe ich mal davon aus, dass wir unsere beiden aus dieser "Quelle" bezogen haben. Leider sind, angesichts der dreistelligen Notation, wohl nur ganz wenige Briefe dieser Korrespondenz aufgetaucht - schade eigentlich.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Ralph,

    völlig richtig, 1993 gekauft. war nicht gering dotiert. Aber wie du siehst, hab ich sonst keinen und interessant/schön ist er auch. Also bin ich zufrieden still,
    zumal, glaube ich, der Kauf nun doch langsam verkraftet ist.
    Liebe Gruesse Achim

  • Lieber Achim,

    Zitat

    zumal, glaube ich, der Kauf nun doch langsam verkraftet ist

    ha, ha, ha - der ist gut. Von dergleichen Briefen verkraften wir noch viele, ganz, ganz viele. :P:P

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,

    heute zeige ich einen simplen Portobrief aus der Frühzeit des Vertrages, bei dem Bayer noch etwas Probleme hatte, die richtige Taxierung zu finden.

    Geschrieben wurde er in Lindenberg am 26.11.1852 von einem Herrn Valentin Mennel an Isler in Wohlen. Da Lindenberg später erst Postablage und danach Expedition wurde, war der Brief noch im nahen Weiler/Allgäu aufzugeben, von wo aus es 3x bis zum Grenztaxpunkt zur CH kostete. Dann wurden dort weitere 3x für die CH notiert, obwohl es dessen gar nicht bedurft hätte.

    Hier sieht man übrigens den Unterschied zu den klassischen Gebührenbäumen recht gut, die der liebe Achim in seinen Werken so detailreich erklärt: Während Bayern sein Franko bei Briefen der Vormarkenzeit praktisch immer im Nenner (unten) ausdrückte, wurde bei Briefen in die CH das eigene Porto immer im Zähler (oben) angesetzt.

    Hier hat man zu spät bemerkt, dass Wohlen von Bayern aus immer im 2. Rayon lag, also statt der ursprünglich notierten 3x tatsächlich 6x für die CH richtig waren. Das Kartenschlußamt zu Lindau war Zürich und dort hat man am selben Tag dieser Schmiererei mit einer deutlichen 30 Rappen Taxe ein Ende gemacht.

    Wohlen stempelte in der Frühzeit dieses Vertrages (und teils davor) bei eingehender Post frontseitig des Zweikreisstempel ab und über die Gründe darf man rätseln.

  • Hallo Ihr Lieben,

    nachdem hier fast ausschließlich Briefe aus Lindenberg oder Annweiler an den Herrn Isler in Wohlen gezeigt werden ;) , anbei mein dazu passendes, am Sonntag erstandenes Stück. Geschrieben am 28. November 1865 in Lindenberg, aber irgendwie noch in einen Landbriefträgerkasten von Weiler gelangt ( siehe "W 8" unter dem Segmentstempel) und als Portobrief mit "3 / 3" nach Wohlen befördert. Jetzt mag ein Landbriefträgerstempel auf einem Portobrief ins Ausland nicht häufig sein, aber was hat er überhaupt darauf verloren ? Peter Sem hat unter "Weiler" keine Briefträgerstempel verzeichnet und der Absender in Lindenberg hilft auch nicht wirklich weiter. Kann es sich hier um den (unnötigerweise abgeschlagenen) Landbriefträgerstempel von Lindenberg aus der Zeit vor Eröffnung der Postablage am 1.7.1861 handeln ? Die Expedition in Lindenberg war am 1.7.1862 eröffnet worden.

    Auf die Erklärungen bin ich gespannt.

    Wolfgang

  • Hallo langbrief,

    dass im Handbuch von Peter Sem Briefträgerstempel aus Weiler nicht gelistet sind, bedeutet nicht, dass solche nicht vorhanden waren.
    Es ist davon auszugehen, dass auch im Landbestellbezirk von Weiler Briefkästen mit Stempeln aufgestellt waren.

    Im Moment habe ich leider die passende VO nicht zur Hand, welche den Bestellbezirk von Lindenberg beinhaltet. Nachdem Lindenberg und umliegende Orte vorher von der PE Weiler bedient wurden, sind in den Landbriefkästen Stempel mit dem Buchstaben W vorzufinden. Manchmal wurden diese Stempel dann in den Kästen belassen, obwohl die PE gewechselt hatte. Dies traf wohl auch dort zu.

    Einige Beispiele dafür findest du unter Landbriefträgerstempel.

    Gruß
    bayernjäger

  • Hallo Wolfgang,

    dass im Handbuch von Peter Sem Briefträgerstempel aus Weiler nicht gelistet sind, bedeutet nicht, dass solche nicht vorhanden waren.


    das sehe ich auch so. Die Bayernphilatelie ist immer für Überraschungen zu haben...und das ist doch schön. Schauen wir bspw. auf diesen aktuell bei Rauhut ausgerufenen Beleg und dessen Losbeschreibung:

    https://www.philasearch.com/de/i_9209_7857…1436896515.4651

    Da gibt`s also nicht nur den PF XII der Mi-Nr. 23 als Besonderheit, sondern ebenfalls vom BPP Stegmüller attestiert einen bisher nicht registrierten Briefträgerstempel im Postbezirk der Postexpedition Neustadt a.d.Waldnaab (lt. Briefinhalt Ilsenbach, heute ein Ortsteil der Gemeinde Püchersreuth im Landkreis Neustadt a.d.Waldnaab).

    Angesichts der Verwendungszeit der Mi-Nr. 23 eigentlich auch schon ganz schön spät, aber wie man sieht nicht unmöglich.

    + Gruß !


    Tim

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Hallo Udo, Tim und heku,

    danke für die Antworten. Dass immer wieder neue Abschläge von Landbriefträgerstempeln auftauchen, ist mir klar. Peter Sem hat wohl nur einen Bruchteil der jemals existierenden Stempel aufführen können, was bei der Seltenheit der Stücke auch kein Wunder ist. Mich wundert aber nicht der "W 8" an sich ?( , sondern der Sachverhalt, daß ein in Lindenberg geschriebener und mit einem Segmentstempel der Expedition Lindenberg versehener Brief einen Landbriefträgerstempel von Weiler trägt. Falls der Brief in Lindenberg aufgeliefert wurde, hat der "W 8" nichts darauf verloren. Falls er in den Briefkasten "W 8" geworfen wurde, sollte er auch den Segmentstempel von Weiler tragen, wohin der Landbriefträger auch zurückkehrte. Meine (bereits beschriebene) Mutmaßung ist, daß "W 8" der Landbriefträgerstempel von Lindenberg bis 30.6.1861 war und nach Eröffnung der Postablage Lindenberg 1861 und der Expedition 1862 der Stempel einfach im Briefkasten verblieb und weiter abgeschlagen wurde, was eigentlich unsinnig ist, aber einen Arbeitsnachweis für den Briefträger darstellen kann. Auf jeden Fall ist es das erste Mal, daß ich einen Landbriefträgerstempel mit nicht dazugehörigem Expeditionsstempel sehe.

  • Hallo langbrief,

    sieh doch mal unter Landbriefträgerstempel post 53 nach, dort sind auch noch zwei ähnliche Belege zu sehen. Auch in diesen Fällen wechselte die zuständige PE, wobei die Stempel mit den alten Anfangsbuchstaben der vorherigen PE weiterverwendet wurde. Diese Briefe, wie auch deiner, wurden dann vom Postboten der neuen PE eingesammelt. So kommt es vor, dass der Lindenberger Postbote einen Brief aus dem Kasten W 8 gestempelt hat. Meist wurden die Stempel irgendwann angepasst. Die Stempel wurden auch öfters neu verteilt, da im Bestellbezirk neue Kästen aufgestellt wurden oder sich die Route des Boten änderte.

    Gruß
    bayernjäger

  • Hallo bayernjäger,

    danke für den aufschlußreichen Hinweis und das Zeigen der beiden Briefe. Wie von Dir beschrieben, hat wohl Lindenberg nach Eröffnung der Expedition einige Briefkästen des Bestellganges von Weiler mitversorgt.

    Gruß

    Wolfgang

  • Guten Abend

    Eine dringende Ersuchung aus Kempten von 15. 1. 1861 zur Bezahlung von 36 Rh. Gulden und 37 Kreuzer mit Frist von 14 Tagen, sonst wird eine gerichtliche Erlangung auf Guthaben dem Empfänger/ Mariolly & Cie aus Gr. Wangen, folgen.

    Briefkosten dürfte der Empfänger wie erwartet auch bezahlen...Bayern notierte 3/3, 3x für sich und 3x für Schweiz welche man, umgerechnet in 20 Rappen, am 17-ten 1.61 verlangte.

    B(enedikt) Gabler zum Adler, ein Nachkommen altes Kemptener Geschlechts, erstes Wappen ist schon in Jahr 1448 erwähnt. 1839 kaufte sich der Herr Benedikt ein Anwesen in Neustadt Nr. 96 – Gasstätte zum Goldenen Adler, welches 1860 an Tobias Gabler übergeben würde. 1845 übernimmt er von seinem Nachbar Joseph Koch, Neustadt Nr. 99, Spezerei und Langenwaaren Handlung.
    LG A

  • Hallo Adriana,

    nicht übel, was du da wieder ausgegraben hast. Aber Reichsgulden würde ich streichen und rheinische Gulden dafür setzen - das Reich war 1806 untergegangen.

    Portobriefe des 1. bayer. in den 1. Schweizer Rayon sind nicht mal so häufig, wie man danken könnte (immerhin kein Zuschlag!).

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Ralph
    danke! Für das Zeitreim noch viel zum lesen steht vor mir.. :)
    LG A

    "Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben."
    W. v Humboldt

  • Hallo zusammen,

    hierzu ein Brief vom 7.10.1853 aus WEILER an die bekannte Firma Isler in Wohlen/Schweiz. für den bayerischen Teil fielen 3xr an und für die Schweiz 6xr. Das wurde in 30 Rappen umgerechnet, die zu kassieren waren.

    In der Nacht des 8.10. war der Brief in Zürich und am 10.10. in Wohlen.

    Die 3 Tage bis Wohlen erstaunen mich. Ich hätte einen schnelleren Transport erwartet.

    Dieter

  • Lieber Dieter,

    das Eisenbahnnetz in der CH war noch nicht sooo gut, als dass der Transport hätte zackzack gehen können. Etliche Briefe aus dieser Korrespondenz von diesem Absender sind für die CH - Seite falsch taxiert, nämlich zu niedrig - schön mal einen zu sehen, bei dem sie keinen Fehler gemacht haben.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hier noch ein Brief von Lindau nach Wohlen zur Firma Isler. Das Datum der Aufgabe in Lindau war der 13.1.(1860). Am gleichen Tag wurde in Romanshorn die Ankunft auf schweizer Seite dokumentiert. Auffällig ist bei diesem Stempel, daß Monat und Jahr auf dem Kopf stehen. Anschließend ging es mit Zug 17 in Richtung Aarau, das noch am 13.1.60 erreicht wurde. In Wohlen kam der Brief am nächsten Morgen an.

    In Lindau fielen für den Porto-Brief 3 Kr und in der Schweiz 6 Kr an. Diese 9 Kr wurden zu 30 Rappen reduziert, die in Wohlen kassiert wurden.

    Dieter

  • Lieber Dieter,

    falsch taxiert - Glückwunsch dazu. 1859 hatten sich die Instradierungslinien zwischen der CH und den Vertragsstaaten (darunter auch Bayern) geändert, so dass richtig gewesen wäre 3x für Bayern aus dem 1. Rayon und 3x für die CH in den 1. Rayon, was dann 20 Rappen gewesen wäre. Hier noch nach altem Muster berechnet mit 3 und 6 = 30 Rappen. Klasse!

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.