Churfürstliche Kölnische Post

  • Hallo liebe Forumkollegen!

    Ich habe eine alte Archivalie aus dem Jahre 1773 ausgegraben, die sich mit einer Postverbindung von Münster nach Düsseldorf/Köln beschäftigt, die über Dorsten, Bottrop und Mülheim an der Ruhr verlief. Leider weiß ich nichts über die kurkölnische Post. Wer kennt sich aus oder weiß, wo man suchen könnte?
    Ich freue mich auf eine spannende Diskussion.

    Danke und beste Grüße (auch nach diesem Spiel. :) )

    Jens

  • Hallo Michael,

    es hat nichts mit der Bergischen Post zu tun, was genau der Punkt ist, sondern mit der Kurkölnischen!
    Ein Wagen soll zweimal wöchentlich von Dorsten Richtung Düsseldorf über Mülheim an der Ruhr abgehen, die weitere Strecke soll nach Köln (für 2 Stüber pro normalen Brief) und Bonn (für 3 Stüber) gehen.
    Ein weiteres Ziel ist Münster, um den Anschluss an die Post nach Doesberg in den Niederlanden zu gewährleisten.
    Ziel war es wohl, preußisches Territorium zu umgehen - vermute ich. Doch warum?
    Der Vertrag von 1722 regelte doch den Postverkehr zwischen Preußen und Kurköln.

    Beste Grüße
    Jens

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Jens,

    folgende Kölner Kurse aus dem Jahr 1729 habe ich diesbezüglich gefunden:
    Dienstags und Freitags: über Neuß / Wesel / Cleve / Münster / Osnabrüg / Düsseldorff (den letztgenannten Ort verstehe ich an der Stelle nicht so ganz)
    Sonnabends: über Wermelskirchen nach Lipstadt / Paderborn / Hildesheim / ganz Westphalen. Item nach Münster / Osnabrüg / Hamburg / Lübeck / Bremen / Preussen / Dennemarck / Schweden und Pohlen

    Die von dir genannte Verbindung über Münster nach Doesburg in den Niederlanden halte ich so nicht für nötig (unwahrscheinlich). Es gab andere aufgeführte Kurse Richtung Niederlande:
    Düsseldorf - Roermond - Arnheim - Schwoll - Utrecht - Haerlem - Nimwegen "und ganz Holland"
    Strommeln - Essen nach Roermond "und ganz Holland"

    Gruß
    Michael

  • Hallo Michael,

    ich bin jetzt etwas weiter gekommen mit der Archivalie: Der Wagenkurs ab Dorsten wurde in beide Richtungen unter Umgehung Preußens zweimal wöchentlich geführt. Köln und Münster waren in dieser Zeit politisch eng verbunden. Vielleicht wollte man sich hier einfach auch die Kosten für die preußische Post sparen.

    Der Kurs Richtung Süden endete in Köln. Von der vestischen Hauptstadt Recklinghausen aus wurde eine Fußbotenpost eingerichtet, die als Zubringer der Dorstener Post bis Bottrop ebenfalls zweimal wöchentlich ging.
    Zwischen Köln und Bonn war Pauli in Köln für die Übernahme und den Transport der Post verantwortlich. Hier habe ich entsprechende Vereinbarungen aus den Jahren 1768 und 1773 vorliegen.

    Liebe Grüße
    Jens

  • Hallo Jens,

    hast du es schon bei books.google.de versucht? Da werden einige Informationen zur Postmeister-Familie Pauli gelistet. Ob da auch etwas zum Jahr 1770 dabei ist habe ich nicht nachgesehen.

    beste Grüße

    Dieter

  • Hallo Jens,

    hast du es schon bei books.google.de versucht? Da werden einige Informationen zur Postmeister-Familie Pauli gelistet. Ob da auch etwas zum Jahr 1770 dabei ist habe ich nicht nachgesehen.

    beste Grüße

    Dieter

    Hallo Dieter,

    danke für den Hinweis. Gefunden habe ich in der Sekundärliteratur, dass die Strecke zweimal täglich (!) gefahren wurde.

    Gruß
    Jens