Guten Morgen allerseits,
den nachfolgenden Brief hat mir damals ein liebes Forenmitglied überlassen, welcher eine nicht so häufige Besonderheit aufweist .
Betrachtet man allein die Briefvorderseite scheint es ein ganz normaler Brief bis 15 g im Fernverkehr zu sein, der somit folgerichtig mit 10 Rappen zu frankieren war.
Aufgegeben wurde der Brief am 08.06.1875 in Couvet und adressiert nach "Höfen près Thoune". Meine Recherchen ergaben, dass Höfen bis 2013 eine kleine politische Gemeinde im Verwaltungskreis Thun des Kantons Bern gewesen ist, bis es mit zwei Gemeinden darauffolgend fusioniert und nun Stocken-Höfen heißt. Anfang 2005 hatte die Gemeinde bloß 399 Einwohner und durfte damals nicht wesentlich größer gewesen sein .
https://de.wikipedia.org/wiki/H%C3%B6fen_bei_Thun
Der Brief passierte dann ebenfalls am 08.06. Neuchâtel und am darauffolgenden Tag Bern und Thun, sodass er am 09.06. dem Empfänger zugestellt werden konnte.
Nun zu der Siegelseite, erkennen lässt sich ein Werbeaufdruck der Firma Auguste Bader in Couvet "Fabrique de Jura-Bitter, Absinthe et liqueurs surfines".
Leider ergaben meine Recherchen im Internet nicht sehr viel, lediglich in einer Zeitschrift wurde eine solche Firma für die Herstellung von Absinth aufgelistet.
Betrachtet man den Werbeaufdruck jedoch isoliert, lässt sich sagen, dass eben solche Werbecouverts im Zeitraum 1850 bis 1875 nicht häufig, wenn nicht sogar selten vorzufinden sind (ich lasse mich natürlich gerne eines besseren belehren).
Im Zuge der Industriealisierung gewannen solche Werbeaufdrucke natürlich immer mehr an Bedeutung und dass sich diese Art der Werbung bis heute durchgesetzt hat, sieht man an den später immer häufiger werdenden Werbecouverts in sämtlichen Bereichen und Branchen.
Liebe Grüße
Kevin