• Lieber Freunde,

    das Haus Köhler offerierte unlängst den wohl schönsten, bekannten Badenbrief nach Luxemburg, also gewissermaßen vom Großherzogtum ins Großherzogstum.

    Am 27.8.1853 sandte man einen einfachen Postvereinsbrief über 20 Meilen aus Todtnau nach Luxemburg - Stadt. Hierfür waren 9 Kreuzer notwendig und wurden auch frankiert. Briefe nach Luxemburg wurden immer Richtung Norden, hier also Preussen, geleitet. Dafür leitete man ihn mit der badischen Bahnpost am 27.8. mit Kurs III * von Haltingen Richtung Heidelberg, wo er am selben Tag um 20.47 Uhr planmässig einlief. Über die Pontonbrücke zwischen Ludwigshafen (bayerische Rheinpfalz) und Mannheim und Worms lief er dann im geschlossenen Paket nach Bad Kreuznach, dem Kartenschlußamt Preussens für badische Sendungen nach und über Rheinpreussen.

    Kreuznach schlug seinen Transitstempel am 28.8. ab und fügte vorne seinen Vertragsstempel "BADEN" hinzu, der 1853 schon selten und eher die Ausnahme war, weil dieser 1838 eingeführt wurde und in der Markenzeit ab 1854 jeden Sinn verloren hatte (hier ging es noch um Kartierungen im frühen Postverein).

    Dann lief er quer über preussisches und oldenburgisches Gebiet (mit preussischer Posthoheit) Richtung Trier, so dass er am 30.8. endlich in Luxemburg - Stadt ankam.

    Briefe von Baden nach Luxemburg sind Seltenheiten - eine vollrandige Marke aus einem kleinen Postort wie Todtnau in der frühen Phase des Postvereins stellt sicher eine kleine Kostbarkeit dar.

    P.S. Und jetzt noch den Inhalt des Briefes ...