• Lieber VorphilaBayern,

    auch ohne den Ersttag ein Brief, den jeder gerne mitnimmt, wenn er solches mal vorgesetzt bekommt. :)

    Hier mein jüngstes Baby:

    [Blockierte Grafik: http://s3.imgimg.de/uploads/IMGcab8d60bjpg.jpg]

    Ein Portochargébrief aus Eilenburg vom 26.2.1866 nach Hof (ich stelle mir erst gar nicht vor, er wäre 5 Monate später abgesandt worden, weil ich ihn sonst dem lieben mikrokern hätte überlassen müssen). Die Aufgabepost notierte 24 Kreuzer, die sich wie folgt zusammensetzten:

    6 Kr. Chargégebühr und 6 Kr. für Briefe über 10 bis 20 Meilen plus 6 Kr. wie eben für das angefangene 2. Loth (s. links oben 1 3/10 Loth) plus je angefangenes Loth 3 Kr. Portozuschlag = 24 Kr..

    Portochargébriefe der 2. Gewichtsstufe sind kleine Seltenheiten und ich danke dem lieben VorphilaBayern, dass er hier an mich gedacht hat. :):)

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Peter,

    ab 1.7.1867 lief die Post von Hessen offen über Baden in die Pfalz. Davor wäre das unüblich gewesen.

    Danke fürs zeigen und liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Sammlerfreunde,

    folgenden Beleg möchte ich zeigen:
    Ganzsache Preußen 9 Kreuzer, von Liebenstein nach Kissingen in Bayern vom 1. August 1867, mit Vermerk "poste restante" = postlagernd.
    Der Empfänger bezahlte 4 Kreuzer Postlagergebühr. Ab 1.1.1868 wurden für postlagernde Sendungen keine zusätzlichen Gebühren mehr verlangt.

    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Herzlichen Dank dem lieben bayern klassisch für den Hinweis, daß die zusätzliche Gebühr für Poste Restante Briefe bereits im zweiten Halbjahr 1867 abgeschafft wurde. Habe dazu die Verordnung herausgesucht und als Bild angehängt.
    Bereits mit Wirkung zum 15. August 1867 erfolgte die Änderung, somit ist dieser Beleg noch interessanter als von mir angenommen, denn diese Möglichkeit mit 4 Kreuzer Poste Restante Gebühr war auf dieser preussischen Ausgabe (Marken und Ganzsachen) vom 1. Juli 1867 nach Bayern, nur 6 Wochen möglich.

    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Lieber VorphilaBayern,

    vielen Dank für das zeigen der VO. :)

    Da er vom 1.8.1867 stammt und die VO bereits zum 15.8.1867 griff, muss dieser P. r. Brief folglich bis zum 14.8.1867 ausgeliefert worden sein, da ab dem 15.8. keine 4 Kreuzer mehr hätten angefordert werden müssen.

    Für den Expeditor in Bad Kissingen musste diese neue Regelung eine mittlere Katastrophe gewesen sein, weil die meisten P. r. Briefe nach Bayern, die ich kenne, nach München, Nürnberg und eben Bad Kissingen liefen. Ein paar Hundert im Monat sollten das bei den vielen Kurgästen in der Sommerzeit schon gewesen sein, so dass ihn das schwer getroffen haben musste. Aber vlt. gab es intern eine Kompensation auf andere Weise ...

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Michael,

    in der VMZ hat München praktisch immer mit schwarzer Dinte die 4 Kr. notiert. In der Markenzeit wurde nur noch selten dort etwas vermerkt.
    Nürnberg hat es in der VMZ auch vermerkt, in der Markenzeit es gelassen.
    Bad Kissingen hat es immer notiert, bis zum Schluß, wie man sieht. Mal in schwarzer Dinte, mal mit Blau- oder Rötelstift.
    Passau hat es ab und zu notiert.

    Von anderen Orten existieren keine oder nur ganz, ganz wenige Poste Restante Briefe, daher kann ich zu diesen keine Meinung abgeben.

    In der Pfalz hat man die wenigen Briefe, die ich in über 30 Jahren gesehen habe, mal mit schwarzer Dinte beschrieben, mal jungfräulich belassen.

    Sehr selten sind portopflichtige Restantebriefe (ich hatte mal einen aus Frankreich nach München und Nürnberg gezeigt) und noch seltener Dienstbriefe mit dieser Sonderleistung der Post.

    Keine Regel ohne Ausnahme: Rothenburg ob der Tauber hat nur 3 Kr. verlangt (!) und diese in schwarzer Dinte notiert. Wer das nachprüfen will, greift sich einen Boker - Katalog der 80er Jahre und schaut unter einer Weltrarität von Baden nach - ein kleiner Brief nach dorthin, aber mit einer badischen Brücke! Wer es hier einstellen mag, darf es ruhig tun. ;)

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Lieber Peter,

    Zitat

    aber irgendwie habe ich in letzter Zeit den Geschmack an Preußischen Kreuzerbriefen gefunden

    und damit bist du sicher nicht allein ...

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Liebe Freunde,

    der folgende, mit 12 Kr. taxierte Portobrief lief von Guben - ehemals kursächsisch, ab 1815 preußisch - nach Gerasmühle bei Nürnberg.
    Wenn man sich die Karte anschaut, liegt Gerasmühle sehr dicht bei Nürnberg und ist heute auch ein Stadtteil davon.
    Warum lief der Brief über das deutlich entferntere Schwabach ?

    Viele Grüße
    Michael

  • Lieber Michael,

    Briefe an diesen Empfänger gibt es zahlreiche. Einige wurden von Nürnberg aus per Boten zugestellt, andere von Schwabach wie hier. Die bayer. Post leitete auch welche nach Nürnberg, wo man sie über Schwabach zustellen ließ.

    Botenbriefe sind erkenntlich, wenn es nur einen Brief zuzustellen gab, indem man einen Kreuzer mit Bleistift auf der Vorderseite notierte. Es gibt auch Briefe, bei denen summarisch verfahren wurde, also das Gesamtporto plus die Kosten von 1 Kr. je Brief vermerkt wurden.

    Am 1.10.1860 wurde durch die Einführung des Landbotendienstes der Bestellbezirk durch das zuständige OPA (Nürnberg) bestimmt, aber auch hier gab es Wechsel von Zuständigkeiten kleinerer Ortschaften zu Postexpeditionen.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Lieber bayern klassisch,

    ... Einige wurden von Nürnberg aus per Boten zugestellt, andere von Schwabach wie hier. Die bayer. Post leitete auch welche nach Nürnberg, wo man sie über Schwabach zustellen ließ.
    ...

    war denn nicht geregelt, welches Postamt für die Zustellung in Gerasmühle zuständig war ???

    Viele Grüße
    Michael
    der als gelernter Preuße sich sowas gar nicht vorstellen kann
    ;)

  • Lieber Michael,

    kleine Flecken oder Mühlen wie hier wurden oft nicht einmal nach der Einführung des Landbotendienstes von der Post bedient. Für diese Fälle gab es Boten, die in den Nebenorten die Poststücke austrugen. Eine Regelung gab es nur zwischen dem Empfänger und der Poststelle, mit der er in Verbindung stand. Gab es hier Probleme mit der einen, konnte man sich an die/eine andere wenden. Damals war jeder Expeditor froh, wenn er Geschäftskunden an sich binden konnte, die mit ihrem Umsatz sein Einkommen steigerten. Konkurrenzsituationen sind mir mehrere bekannt, Lokalpolitik eben. ;)

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • einen einfachen 9 Kreuzer Brief von Mainz nach Regensburg vom 06.10.1867 möchte ich euch zeigen.

    Hallo peterhz,
    dumme Frage eines Nichtpreussens: was war denn der "Ersttag" der Einführung preussischer Kreuzermarken im Grossherzogtum Hessen-Darmstadt?

    Beste Grüsse vom
    µkern

  • Lieber mikrokern,

    ich glaube der 1.7.1867 war der Ersttag - gibt es auch Verwendungen vom 1. Tag? Wer kann hier etwas zeigen?

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • ich glaube der 1.7.1867 war der Ersttag - gibt es auch Verwendungen vom 1. Tag? Wer kann hier etwas zeigen?

    ... oder nach dem 31.12.1867?
    War mir gar nicht so bewusst, dass die Verwendung preussischer Kreuzer-Belege auf ein halbes Jahr terminiert war und mit dem Beginn der NDP-Zeit schon ihr Ende nahm.
    Sehr interessant... :P

    Beste Grüsse vom
    µkern

  • ... darum schaut man, dass man ein paar schöne Briefe dieser engen Zeitspanne sein eigen nennt - zumal es ja die direkte Folge des verlorenen Krieges von 1866 war, die diese Markenausgabe kausalierte. ;)

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • ... darum schaut man, dass man ein paar schöne Briefe dieser engen Zeitspanne sein eigen nennt - zumal es ja die direkte Folge des verlorenen Krieges von 1866 war, die diese Markenausgabe kausalierte.

    Lieber Ralph,
    dann sollte ich wohl auch noch so'n bisschen mit NDP weitermachen, da gerade damit der Link zur Neuordnung als Folge der Auflösung des Deutschen Bundes bzw. Postvereins hergestellt werden kann, und die Abschiedsausgabe von Bayern aus 1920 quasi als Digestif und Schlussstrich unter die bayerische Posthoheit mit einbauen?
    Auf zu neuen Ufern... :D

    Beste Grüsse vom
    µkern