Portobriefe 1858-1872

  • Liebe Freunde,

    hier zeige ich einen gewöhnlichen Portobrief von München am 28.5.1862 zur Post gegeben, nach Montpellier, der einen violetten 6 Decimes Portostempel Frankreichs aufweist. Bisher ist das nur das 3. Exemplar, das ist von Bayern damit sehen konnte, weil diese Stempel eigentlich immer schwarz abgeschlagen wurden.

    [Blockierte Grafik: http://s3.imgimg.de/uploads/IMG00031d46b0b6jpg.jpg]

    Wer kann Hinweise geben, wo und in welcher Zeit violett gestempelt wurde und ob es auch Taxstempel anderer Wertstufen (12, 18 Decimes usw.) in dieser Farbe gibt?

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber HOS,

    vielen Dank für deine Rückmeldung. Vlt. kann vals59 etwas Licht in die Farben bringen.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo liball,

    der Paketschluss sollte Aschaffenburg - Frankfurt - Saarbrücken - Forbach gewesen sein.

    Der Vermerk "1 port" = "premier port" zeigte, dass der Brief in der 1. Gewichtsstufe lag bis 10g. Ausgeschrieben sieht man ihn selten.

    Schöner Brief! Danke fürs zeigen und liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo bayern klassisch,

    vielen Dank für die Antwort.

    Noch eine Frage zum Speditionsweg. Nachdem auf der Rückseite der Stempel Ludwigshafen abgeschlagen wurde, muss der Brief über Ludwigshafen gelaufen sein. Ab Ludwigshafen lief er sicher mit der pfälzischen Bahnpost über Neunkirchen nach Forbach. Nur wie kam der Brief nach Ludwigshafen?

    Grüsse von liball

  • Hallo liball,

    es war möglich über Frankfurt - Mainz - Bingerbrück - Neunkirchen - Saarbrücken - Forbach oder über Frankfurt - Darmstadt - Mannheim - Ludwigshafen - Neunkirchen - Saarbrücken - Forbach zu versenden. Da dürfte der nächste Postabgang ausschlaggebend gewesen sein.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • es war möglich über Frankfurt - Mainz - Bingerbrück - Neunkirchen - Saarbrücken - Forbach oder über Frankfurt - Darmstadt - Mannheim - Ludwigshafen - Neunkirchen - Saarbrücken - Forbach zu versenden. Da dürfte der nächste Postabgang ausschlaggebend gewesen sein.

    Hallo liball und bayern klassisch,
    da die Eisenbahnbrücke über den Rhein zwischen Ludwigshafen und Mannheim erst 1868 fertiggestellt wurde, halte ich den Leitweg über Mainz-Bingerbrück für plausibler.

    Beste Grüsse vom
    µkern

  • Lieber mikrokern,

    dann gäbe es aber keinen Ludwigshafen - Stempel, der nur bei der Umkartierung aus dem rechtsrheinischen Bayern auf den Brief kommen konnte.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Ok, dann müsste die Post aber per Postkutsche von Mannheim über die existene Brücke nach LU verbracht worden sein. Eisenbahn in MA ausladen und in LU wieder zum Zug bringen? War das der modus operandi?

    Beste Grüsse vom
    µkern

  • Lieber mikrokern,

    die in MA ankommenden Züge wurden entladen und der bayer. Post "zur weiteren Verfügung" überlassen. Deshalb mussten die bayer. Postbediensteten über die Brücke laufen und ihre Post abholen.

    Das muss damals kein Zuckerschlecken gewesen sein. Ich werde mal später einen Briefinhalt des OPA Speyer an die Kollegen in Karlsruhe abbilden, aus dem die von dir angesprochene Problematik hervor geht und man um Abhilfe nachsucht.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Verehrte Freunde,

    diesen etwas fleckigen Portobrief Deidesheim-Nevers (eigentlich als Regierungssache gekennzeichnet) habe ich gestern in meinen Beständen wiedergefunden.
    Ich konnte mich gar nicht erinnern, ihn erworben zu haben ...
    Hat jemand eine Ahnung, warum auf der Siegelseite "3x" stehen? Und warum Nevers seinen Eingangsstempel zweimal abgeschlagen hat?

    Viele Grüße aus Erding!

  • Lieber Erdinger,

    ein interessanter Brief. Optisch wäre es ein Dienstbrief gewesen, der hätte portofrei abgesandt werden können, auch wenn ich den damaligen Inhalt nicht kenne.

    Ich nehme an, er wurde von der Aufgabepost versehentlich unter die Portobriefe gepackt hat und die Franzosen in Paris (Bavière - Forbach 3 stempelte man dort) R.S. nicht lesen konnten und brauchten.

    Alternativ, aber daran glaube ich weniger, hätte es auch ein Brief der 2. Gewichtsstufe gewesen sein können, für den die Franzosen eine "Taxe territoriale", also eine Gebühr ab der Grenze, gefordert hätten, die üblicherweise 3 Decimes betrug. Bei einem Doppelbrief (müsste als solcher ausgewiesen sein) dann 6 Decimes, wie gestempelt.

    Vlt. war auch der verlorene Krieg daran schuld, dass der einstige Freundesstaat Bayern zum Feind geworden war, auch wenn es dann die eigenen Leute traf.

    Die - 3 x halte ich nicht für eine postalische Taxierung - eine solche Gebühr gab es nicht und sie hätte auch bei diesem Brief in dieser Zeit keinen Sinn gemacht.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo zusammen,
    dieser Brief von Paris nach Reuth bei Weiden war in den letzten Wochen am Markt. Er ist nicht nur interessant wegen des französischen Taxstempels "18", sondern auch wegen der Versendungsform "Echantillon sans valeur" (=Muster ohne Wert) mit noch original eingebundener Kordel mit Resten des angehängten Musters.
    Beste Grüße
    HOS

  • Lieber HOS,

    auf einen zweiten wird man lange warten müssen ... sehr, sehr lange! :P:P:P

    Danke fürs zeigen und liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Hos,

    Glückwunsch zu diesem wunderschönen Stück postgeschichte :):)

    Wenn du es von einer Firma mit einem G am Anfang erworben hast,
    dann hat mein Gebot nicht ausgereicht.....Gut für Deine Sammlung :thumbup:

    ein wirklich schönes Stück, wenn Du es mal tauschen möchtest 8o

    Viele Sammlergrüsse
    Bayern Social

    Beste Grüsse von
    Bayern Social


    "Sammler sind glückliche Menschen"

  • Hallo bayernjäger,

    es kam vor, ich habe auch welche in der Sammlung, dass die Aufgabepost den Ort NICHT in Frankreich vermutete, sondern in Preußen. Daher hat man - als Portobrief der 1. Gewichts- und 3. Entfernungsstufe - 4 Sgr. notiert, die natürlich falsch waren. Preußen erkannte das Malheur und sandte ihn "direkt" Richtung Frankreich, ohne ihn also an Bayern zu retournieren.

    Frankreich erkannte ihn als Brief der 1. Gewichtsstufe an (bis 10g) und taxierte ihn mit dem Stempel zu 6 Decimes. Das war richtig, wenn gleich man aufpassen musste, woher der Brief kam, denn Frankreich sollte ja Preußen nicht an den 6 Decimes Gesamtporto beteiligen, wie andererseits Preußen auch keine 4 Sgr. kassieren konnte, mit denen sie Bayern belastet hatte. Es waren also mehrere Briefkarten zu korrigieren damals und wenn ein Brief dann SO aussieht, dann kann man sich zu Recht darüber freuen.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Lieber bayern klassisch,
    ich möchte gerne eine etwas andere Version zur Diskussion stellen:
    Brief Schweinfurt (27.7.) nach Montpellier taxiert mit "4", von wem auch immer; von preußischer Hand ergänzt "Sgr." und Taxe gestrichen;
    mit Bahnpost MAINZ/CÖLN am 28.7. befördert, dort bzw. in Köln Fehlleitung bemerkt und notiert:
    "...Frankreich retour" (leider gibst Du keine Erklärung für "retour");
    zurück gesandt nach Schweinfurt (über Gemünden 29.7.; was ist Deine Erklärung für diesen Stempel vom 29.7., also nicht vom Hinweg?);
    in Schweinfurt ohne Ankunftsstempel geblieben (nicht unüblich) und erneut abgesandt, jetzt Richtung Forbach; dort Grenzübergangsstempel BAVIERE FORBACH 30.7. und franz. Taxstempel "6" für 6 Décimes, weiterer Stempel vom 31.7. (Metz?) und Durchgangsstempel PARIS 31.7;
    Ankunftsstempel Montpellier 1.8.
    Zugegeben, dies erklärt auch nicht alles, ich denke aber, dass es vom zeitlichen Ablauf her schlüssig ist.
    Schönen Abend
    HOS