• Lieber Bayern Social,

    ich habe mal eine VO hier gezeigt, wenn ich nicht irre. Es müsste der 2. oder 3. Mai 1859 gewesen sein, denn kurz danach kämpfte man schon in und um Mailand, die Kapitale der Lombardei.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Hallo bayern social

    29. April 1859 marschierten die Österreicher in Piemonte rein. Ab welches Dato man nicht mehr die Briefe senden dürfte muss man wohl in die bayerische Verordnungen suchen. Und die Unruhen hat den Postverkehr zwischen Lomardei und Österreich über Schweiz gezwungen. Es hat so mindestens bis September 1859 gedauert.
    Ich denke aber dass ein Brief mit via Svizzeria Stempel in Mai 1859 eine grosse Seltenheit wäre.

    Viele Grüsse
    Nils

  • Liebe Sammlerfreunde,

    in der bayr. Verordnung Nr.8281 - Seite 148 und 149
    steht, daß die österr. Post am 30.4.1859 die Mitteilung
    machte, daß der Postverkehr eingestellt wurde.

    Beste Grüße von VorphilaBayern

    Einmal editiert, zuletzt von VorphilaBayern (19. März 2013 um 06:47)

  • Hallo liebe Freunde,

    Ja das sind ganz interessante Erkentnisse :P:P

    VorphilaBayern: Der tolle Brief, den Du zeigst hat ja siegelseitig den
    Insbruck Stempel und ist so folgerichtig über Österreich gelaufen,
    wenn ich das richtig erkenne/interpretiere-Tolles Stück :thumbup:
    (Ob der kriegsbedingt eine Verzögerung hatte kann ich noch nicht erkennen)

    @BK und Nils: Nun dann lasst uns doch mal einen Wettbewerb starten,
    wer als erster einen Markenbrief aus 1859 über die Schweiz zeigen
    kann...... 8o;(:D

    Ob wir da schon in Rente sind?? :D:D

    Liebe Grüsse
    Bayern Social

    Beste Grüsse von
    Bayern Social


    "Sammler sind glückliche Menschen"

  • Liebe Freunde,

    der tolle Brief aus 1859 von VorphilaBayern lief in 8Tagen von Piemont-Hannover,
    auf folgendem Weg:

    24.5-stradella-27.5-innsbruck-31.5-leipzig/magdeburg-01.6-Akst Nottendorf
    soweit ich es beurteilen mag, wenn die Briefe Bayern Mailand schon 4-6Tage liefen
    ist der tolle Brief nicht, oder nur kurz wegen kriegszuständen verzögert, wie seht Ihr das?

    Viele Grüsse :)
    BAyern Social

    Beste Grüsse von
    Bayern Social


    "Sammler sind glückliche Menschen"

  • Ist in Stradella 17.5. geschrieben und in Cremona 24.5. abgestempelt. Warum es so lange von Stradelle bis Cremona gedauert hat, kann man auch nur raten, aber..

    Hallo Nils,

    wie sagt der liebe BK doch immer, DIr entgeht nichts....wie war :thumbup:

    Nun benötigen wir nur noch jemanden, der den Inhalt lesen kann und wir wissen
    dann evtl. warum er so lange benötigt hat, es MUSS nichts mit dem Krieg zu tun
    gehabt haben, aber........ 8)

    Viele Grüsse
    Bayern Social

    Beste Grüsse von
    Bayern Social


    "Sammler sind glückliche Menschen"

  • Hallo Bayern-Nils,

    im Buch von Herrn Rainer Brack aus dem Jahr 2007 "Korrespondenzen
    aus den Süddeutschen Staaten nach Italien - 1850 bis 1871" wird von
    Seite 140 bis 178 ausführlich auch mit Briefen auf die Situation in Sar-
    dinien bis 1859 und ab 1859 eingegangen.
    Dieses Buch ist sehr zu empfehlen.

    Beste Grüße von VorphilaBayern

    • Offizieller Beitrag

    Hallo VorphilaBayern

    Das Buch habe ich, daran habe ich gar nicht gedacht.
    Muss ich später nachschauen.

    Danke für den Hinweis - ja, das Buch ist gut :)

    Viele Grüsse
    Nils

  • Das Buch habe ich, daran habe ich gar nicht gedacht.
    Muss ich später nachschauen.

    Danke für den Hinweis - ja, das Buch ist gut :)

    Hallo VorphilaBayern, hallo Nils,

    mir geht es ganz genauso, dass Buch steht im Schrank und manchmal
    dankt man nicht daran, welch guten Inhalt es hat :P:P

    Viele Grüsse
    Bayern Social

    Beste Grüsse von
    Bayern Social


    "Sammler sind glückliche Menschen"

  • Hallo und Guten Abend;
    @ Bayern Social,

    hier ein Markenbrief über die Schweiz nach Sardinien, dessen Leitweg
    durch den Krieg 1859 auch entscheidend beeinflusst wurde:

    Am 21.Juni 1859 ( 3 Tage vor der Schlacht von Soferino)in Augsburg aufgegeben,
    lief der Brief, gemäß den unten links angegebenen Leitvermerken des Absenders,
    über Genf, Turin und Ivré (Ivrea) nach Gressoney im Aostatal (jetzt Piemont).

    Auch die rückseitig abgeschlagegen Stempel (leider zum Teil schlecht lesbar)
    dokumentieren den Weg über Genf (22.Juni), die italinenische Eisenbahn über Turin
    (23.Juni), Ivrea (24.Juni) und Donnas (24.Juni) nach Gressoney.

    Üblich wäre wohl die Leitung über Chur, Bellinzona und Mailand gewesen,
    der Leitweg von Augsburg nach Genf stellt einen nicht unerheblichen Umweg dar,
    der meines Erachtens nur durch die Kriegsverhältnisse in Norditalien
    zu erklären ist.
    Dafür spricht auch, daß aus der Delapierre - Korrespondenz von Augsburg
    nach Gressoney einige weitere Briefe erhalten sind, von denen kein weiterer
    einen Leitvermerk über Genf aufweist.

    Der Tarif von 18 Kr. gemäß dem Postvertrag vom 01.10 1852 mit der Schweiz
    teilt sich wie folgt auf: 6 Kr. bayerisches Franco, 6 Kr. schweizer Transit
    und 6 Kr. für die sardinischen Posten.

    Viele Grüße,
    Wilfried/SYS1849

    P.S. Falls einige Sammler aus dem erlauchten Leserkreis entsprechende
    Briefe aus der Delapierre Korrespdenz nach Gressoney besitzen;
    ich wäre an Scans der Briefe zur weiteren Dokumentation sehr interessiert.

  • Guten Abend @Wilfried/SYS 1849,

    vielen Dank für das Einstellen dieses wunderschönen und seltenen Briefes :thumbup:

    Deiner Meinung könnte ich mich durchaus anschliessen, über Genf das ist ein wirklicher Umweg
    und da auch das Datum dafür spricht meine ich auch, dass es bei Deinem Brief eine kriegs-
    bedingte Umleitung durch den sardischen Krieg 1859 sein könnte.

    Auch die von dem lieben VorphilaBayern gezeigte VO aus Mai 1859 sieht ja die Leitung über die
    Schweiz vor,es ist und bleibt, wie bei alle Kriegseinflüssen auf die Postbeförderung höchst spannend


    Meiner Meinung nach eine kriegsbedingte Umleitung, die Du uns da zeigst :)

    Vielen Dank fürs zeigen dieser postgeschichtlichen Rosine!! So oder so, ein ausserordentliches Stück!

    Herzliche Grüße
    Bayern Social

    PS: Der würde auch gut in den Kriegsteil meiner SocialPhilately Sammlung passen ;)

    Beste Grüsse von
    Bayern Social


    "Sammler sind glückliche Menschen"

  • Guten Abend zusammen,

    hier noch ein Brief von 1856 mit dem Stempel "Via die Svizzera" von Mailand.

    Der Portobrief ging von Baden/Mannheim nach Genua im Königreich Sardinien. Ausserdem ist noch der Stempel D.A.a.L. abgeschlagen. Auch dieser wurde in Mailand angebracht (Diritto Austriaco austiache Lire) auf unfrankierten Briefen nach Sardinien über Österreich.

    Rückseitig ist ein badischer Bahnpoststempel, der den Laufweg in Baden dokumentiert, von Mannheim über Karlsruhe nach Basel, in der Schweiz dann weiter nach Luzern, mit dem Schiff über den Vierwaldstätter See, dann über den St.Gotthard, Chiasso, dann österreichisch Italien mit Como, Mailand nach Genua in Sardinien.

    Mit den sardischen Gebühren kenne ich mich nichts so aus, dürften 8 Decimi sein, aber vielleicht weiss jemand mehr.

    Viele Grüsse
    Christian

  • Hallo Leitwege,

    schönes Stück! 12x setzte Badens Aufgabepost an 9x für Baden, da die Postvereinsstrecke über 20 Meilen betrug und 3x Transitgebühr, die halbscheidig zwischen Baden und Österreich zu teilen war. 8 Decimi = knapp 24x sollten für den Empfänger richtig sein.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo bayern klassisch,

    danke für die Erläuterung der Gebühren.

    Wenn ich das dann richtig verstanden habe, hat Sardinien 1,5 Kreuzer an die Schweiz weitergeleitet und Baden hat 10,5 Kreuzer erhalten.

    Viele Grüsse
    Christian

  • Hallo Leitwege,

    nein - die 3x Transitporto waren halbscheidig zwischen der Aufgabepost (Baden) und Abgabepost im Postverein (Mailänder Kartenschluß) zu zahlen. Mit Sardinien hatte das nichts zu tun und dieser Modus galt auch für bilaterale Briefe (Postverein nördlich der CH nach der Lombardei).

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo bayern klassisch,

    dann zahlten Baden und Österreich die 3 Kreuzer an die Schweiz je zur Hälfte.

    ...und die 8 Decimi waren komplett für Sardinien?

    Noch eine Verständnisfrage: Wäre der Brief aus Sardinien nach Baden gelaufen, dann hätte Baden alles bekommen, oder?

    Viele Grüsse
    Christian

  • Hallo Leitwege,

    nicht ganz. Baden bekam 9x und musste der CH 1,5x geben, wie auch Österreich der CH 1,5x geben mussten. Diese 12x waren von Sardinien zu zahlen/vergüten. Sardinien addierte weitere 12x für sich zum Gesamtporto von 8 Decimes.

    Ein Brief in umgekehrter Richtung war mit eine Taxe von soundsoviel Kreuzern CM an Österreich übergegeben worden. Dieses Porto vom Aufgabeort bis zur österreichischen Grenze hatte Österreich an Sardinien später zu ersetzen. Österreich (Mailand) wurde dann Vereinsaufgabepost und hat für sich 9x rheinisch angesetzt, der CH 1,5x vergütet und Baden 1,5x an die CH vergüten lassen.

    Wie du siehst, ergab das ein finanzielles Patt, was den CH - Transit angeht.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.