von / nach / durch Magdeburg bis 1850

  • Ich habe nochmal 2 Bilder von dem Innenteil dieses Briefes hochgeladen, da ich beim besten Willen den Absender nicht entziffern kann.

    Da bräuchte ich also nochmals Euire Hilfe.

    Vielen Dank schon mal
    Peter


  • Liebe Sammelfreunde

    meine einzige Ausbeute bei der Ausstellung in Haldensleben war ein Postvorschußbrief, welcher am 12.10.1843 aufgegeben wurde und "An den Schulamtkandidaten Julius Mangold zu Altenweddingen" gelaufen ist.
    In bräunlichrot wurde dort notiert : p(er) Adr(esse). .........Mangold Magdeburg Neue Weg Nr. 10 (eventuell für retour) mit schwarz geschrichen dann - Kehnert hinder? Rogitz + zusätzlich Kehnert ..urg (wieder in rot).

    Eventuell lassen sich dann die vielen Zahlen erklären...

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Lieber Magdeburger,

    p(er) Adr(esse). An den Schulamts Kandidaten Julius Mangold Magdeburg Neue Weg Nr. 10 (eventuell für retour) mit schwarz geschrichen dann - Kehnert hinder? Rogitz + zusätzlich Kehnert Magdeburg (wieder in rot).

    Schwer zu lesen ...

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Magdeburger,

    danke für die Vergrösserung - ich glaube, du hast mit deinen Vermutungen recht.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Bayern Klassisch

    da der Brief einen Inhalt hat, habe ich versucht mehr heraus zu finden, den ich bis auf zwei Worte hoffentlich richtig wiedergeben kann:

    Wir machen Ihnen hiermit bekannt, daß wir Ihnen heute,
    auf die Präsentation des Patrons die Verwaltung der erledig=
    ten Kantor= und Schulstelle zu Kehnert ge............... bis zur
    abermaligen Prüfung zu Ostern 1845 im Seminar zu Halber=
    stadt übertragen haben, daß aber Ihnen wirkliche Bestätigung
    in diesem Amte nicht eher erfolgen kann, als bis Sie den
    Vorschriften der Verordnung vom 26ten November 1832, Seite 303
    des Amtsblattes de 1832 vollständig genügt, in der aberma=
    ligen Prüfung bestanden und amtliche Zeugnisse über Ihre ge...=
    tische Tüchtigkeit und Ihren unbescholtenen Lebenswandel bei=
    gebracht haben, widrigenfalls Sie uns Ihren Amte sofort
    werden entfernt werden.
    Ihrer vorläufigen Einführung in das Ihnen übertragenen
    Schulamte wegen, ist das Erforderliche an die Superintendenten
    Noeldechen zu Wolmirstedt verfügt.
    Magdeburg, den 2ten October 1843
    Königliche Regierung
    Abtheilung für die Kirchenverwaltung und das Schulwesen

    Darin ist die Rede von einer Kantor- und Schulstelle zu Kehnert und dieser Ort liegt hinter Rogätz, möglicherweise lief der Kurs über Burg.
    Damit würden alle Orts-Notierungen einen Laufweg Magdeburg - Altenweddingen - Magdeburg (retour) - Burg - Rogätz - Kehnert nahelegen.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

    P.S. Der Inhalt und die beiden Worte, welche ich nicht entziffern konnte...

  • Lieber Magdeburger,

    provisorisch und practische steht da.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Sammelfreunde

    bis heute bleiben mir die Taxierungen unklar. Auch im Gespräch mit den Chef der Bundesarbeitsgemeinschaft sind wir zu keiner Lösung gekommen.

    Zur Zeit scheint nur der Laufweg klar zu sein:
    Magdeburg - Altenweddingen - Magdeburg - über Burg nach Rogätz weiter nach Kehnert.

    Die Aufgabe war an einem Donnerstag
    Da 15 Sgr Postschuß ausgewiesen wurden ist einzig der Wert 15 3/4 Sgr plausibel. Dieser ergibt sich aus dem Procura-Anteil von 75% für die aufgebende Postanstalt. Auch das Gewicht von 1 Loth ist unstreitig.

    Als nächstes wurde die 17 1/4 - dann nur 17 - 18 1/4 - 20 1/2 sgr notiert. Letzteres wurde auch vom Empfänger bezahlt.
    Die Entfernung von MD nach Altenweddingen beträgt etwas über 2 Meilen und damit dürfte die Taxe für den einfachen Brief 1 1/2 Sgr betragen haben. Danach wäre die Brieftaxe hier das 1,5fache, also 1,5 * 1,5 = 2 1/4 Sgr. Da dies im Falle des Retour anfiel, fehlt der Wert.
    Unterstellt, dass die 17 1/4 den mit Retourbetrag enthält, käme die Möglichkeit in Betracht, dass entweder nur der einfache Brief oder hier als Entfernung bis 2 Meilen angenommen wurde. In beiden Fällen wäre der Differenzbetrag 1,5 Sgr.

    Von Magdeburg bis Kehnert sind es knapp 4 Meilen und hier wäre zu taxieren:
    1 1/2 Sgr Geldporto
    2 1/4 Sgr Beförderungsentgeld
    1/4 Sgr Procura für die ausgebende Postanstalt.

    Egal wie man es sieht, kein Wert, außer der 15 3/4 Sgr lassen sich nachvollziehen. Vielleicht hat noch jemand eine Idee...

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Liebe Sammelfreunde

    hier ein Brief, welcher am 26.03.1823 geschrieben wurde.
    Laut Angabe sollte er p(er) expr(ess) zugestellt werden. Daneben wurde noch vermerkt, dass er "frei" aufgegeben wurde. Eine Taxierung sucht man verzweifelt...
    Ob hier überhaupt eine postalische Beförderung vorliegt, kann ich nicht sagen.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Lieber Magdeburger,

    das war ein reiner Botenbrief, der die Post nicht gesehen hat. Per Expressen frei hieß ja nur, dass ein Bote mit dem Austragen des Briefes beauftragt wurde und der Absender ihn bereits bezahlt hatte. Es ging inhaltlich um eine Uhr, die der Absender zur Reparatur gegeben hatte und jetzt dem Boten mitgegeben werden soll.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Bayern Klassisch

    bei diesem Beleg bin ich auch von einem Botenbrief ausgeangen. Auf jeden Fall interessant.
    Ich werde mal sehen, ob ich einen Rahmen für besondere Belege mit MD-Relavanz zusammen bekomme... Der vorherige gehört ja auch dazu :)

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Liebe Sammelfreunde

    ein angeschnittenes Post-Insinuationsdokument konnte ich vor kurzen erwerben. Ansich nichts besonderes. Mir gefiel vorallem der recht saubere kleine L2-Stempel.

    Den Inhalt kannte ich nicht und beim sortieren stellt ich fest, dass er nach bzw. von Fermersleben gelaufen sein muss. Heute ist es ein Stadtteil von MD. Prinzipell liegt er auf dem Weg von Magdeburg nach Schönebeck, genauer in direkter Linie von Magdeburg(Altstadt - das eigentliche Magdeburg zu dieser Zeit) über Buckau nach Fermersleben weiter in Richtung Schönebeck. Salze, manchmal auch Salza ist selbst Bestandteil von Schönebeck.

    Angaben zu dem Postboten Herzog fand ich allerdings nicht! Der Name wird zu dieser Zeit überhaupt nicht in den Personalien der Beamten des Postamtes erwähnt.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Liebe Sammelfreunde

    lange habe ich gebraucht diesen Stempel zu bekommen: Dreizeiliger Rahmenstempel E.P. Magdeburg Datum No. I.

    Der Brief wurde am 20.11.1845 in Magdeburg geschrieben und lief nach Berlin. Aufgegeben wurde er am Bahnhof am Fürstenwall und lief nicht direkt nach Berlin, sondern erst nach Köthen, dort angekommen, ging es erst jetzt nach Berlin.

    Die Gründe warum es so war, hatte ich hier schon einmal geschrieben:

    Leweckes Idee zur Packkammer Magdeburg

    Nur der Textteil zum Bezug:
    Die Post wurde mit der Eisenbahn nicht direkt von Magdeburg nach Berlin, auch umgekehrt gesendet, sondern nahm ihren Weg über Köthen, wo sich der erste Kreuzungsbahnhof Deutschland befand.
    Der Weg mit der Eisenbahn war also Magdeburg - Leipzig bis Köthen und von dort über Dessau - Coswig nach Berlin.
    Ursache war, das der direkte Weg, durch fehlende Brücken, schlicht und ergreifend bis zum 11. September 1846 nicht möglich war.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Lieber Magdeburger,

    herzlichen Glückwunsch zu diesem Stempel, den ich noch nie gesehen habe (sagt auch nicht viel aus). Wenn ich diese Type sehe, kann ich mir gut vorstellen, dass er nicht lange gebrauchsfährig war und dass klare Abschläge Rosinen sein müssen.

    Danke fürs zeigen und liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Bayern Klassisch

    selten ist dieser Stempel nicht.

    Dazu auch hier der Auszug aus dem Adressbuch von 1842:

    Wenn gleich auch die, mit den Dampfwagenzügen am Morgen und am Nachmittag zu versendende Correspondenz, nach wie vor, im Post=Comtoir eingeliefert werden muß; so ist doch, - zur Erleichterung des Verkehrs, - hoher Anordnung zufolge, am Verwaltungsgebäude des hiesigen Eisenbahnhofs (am Fürstenwall), jüngst ein siebenter Briefkasten angebracht, dem die, mit diesen Dampfwagenzügen zu versendene unfrankirte Correspondenz, - welche vor der Schlußzeit der Annahme nicht mehr im Post=Comtoir eingeliefert werden kann, - einzuverleiben ist.
    Die Oeffnung, durch welche die Briefe in diesen Kasten gelangen, ist nur geöffnet:
    für die am Morgen zu versendende Correspondenz, von 8 Uhr des vorangehenden Abend ab;
    für die, am Nachmaittag zu versendende Correspondenz, von der Schlußzeit der Annahme im Post=Comtoir, mithin eine Stunde vor Abgang des Dampfwagen, ab.
    Für die übrige Zeit ist erwähnte Oeffnung verschlossen. Beim Abgange des Dampfwagens werden die Briefe von einem Beamten aus dem Kasten genommen, gestempelt, und dem Post=Conducteur zur Beförderung übergeben.
    Die, für diese Briefe geltenden gedruckten Bestimmungen, - befinden sich auf dem Kasten selbst.

    Damit ist der Einsatzort des Stempels geklärt.
    Den Stempel selbst gibt es als No. I (Frühzug) und No.II als (Spätzug) ausschließlich auf Belegen der Strecke Magdeburg nach Leipzig.

    Für mich ist bei "meinem" Beleg natürlich schön, dass er nach Berlin lief und eben den "Umweg" über Köthen nahm. N.B. ist er auch noch am selben Tage angekommen, was für die Schnelligkeit der damaligen Zeit spricht.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Liebe Sammelfreunde

    obwohl ich selbst nicht da war, kann ich mich auf das Forum verlassen. So bekam ich heute vom lieben bayern klassisch folgenden Brief per Post:

    Scheinbar am 14. August in Paris geschrieben, der Aufgabestempel zeigt aber Chironne? an. Jedenfalls kam er am 20.08. in MD an. Der Empfänger zahlte hierfür noch 12 Sgr an Porto.

    Schön ist jedenfalls, dass der "Umschlag" aus dem kleinen Blatt besteht. Der Inhalt selbst, bestehend aus einem Blatt, ist sehr eng und klein beschrieben und wurde eingelegt.

    Siegelseitig befindet sich noch ein schwach abgeschlagener Stempel. Soweit noch erkennbar, scheint es kein Abklatsch des Aufgabestempel zu sein.

    Lieber Bayern Klassisch:
    Besten Dank - und Du siehst, es ist alles bestens angekommen :):):)

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Lieber Magdeburger,

    prima - freue mich für dich. :P

    Die sonderbaren Eckdaten haben mich auch stutzig gemacht - vlt. kann der liebe Emmanuel etwas zu dem Briefchen sagen.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Ulf und Ralph,

    Dieser Brief ist in Paris sicher geschrieben gewesen, aber im Postamt von CHARONNE postiert, sehr nahe Paris (sieh Karte von 1841). Heute existiert die Gemeinde Charonne nicht mehr, weil sie von Paris annektiert gewesen ist, es gibt sehr lange. Charonne liegt gegenwärtig zwischen die 11. und 20. Arrondissements von Paris.
    Das Datumstempel Rückseitig ist sicher derjenige von Paris, Hauptpostamt.

    Viele Grüsse.
    Emmanuel.