Dienstbriefe mit Besonderheiten

  • Hallo Schorsch,

    Glückwunsch zu der Rosine - wäre aber als R.S. genau so portofrei gewesen, wie als A.S..

    Außergewöhnliches Stück, klasse!

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • ... aber das sind doch genau die Fehler, die wir Sammler lieben - nach Murks kam Murks und dann sieht ein Brief halt so toll aus, wie deiner, und nicht so langweilig, wie die meisten ... 8o 8o

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • ... nur in der Mathematik und in der Postgeschichte gilt: Minus mal minus ergibt plus. Sonst aber auch nicht.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,

    manche Briefe kauft man äußerlich, weil sie gut aussehen, oder von vorn (dem einzigen vorliegenden Bild) schon etwas Außergewöhnliches zeigen und stellt erst beim Empfang fest, dass auch oder gerade der Inhalt ein Schmankerl der besonderen Art ist.

    So geschehen in der Bucht bei einem schönen Dienstbrief vom K. Bair.-Stadtgericht Nürnberg an das Landgericht in Schwabach als portopflichtige Partei-Sache vom 30.1.1812, taxiert mit 4 Kr. Porto.

    Mein Kaufgrund war der herrliche Abschlag des Behörden-Absenderstempels, denn bei Dienstbriefen galt die Vorschrift, die Absenderbehörde oben mittig zu notieren und hier hat man sich durch Abschlag eines eigens für diese Behörde hergestellten Stempels der Umständlichkeit von Feder, Tinte usw. entledigt. Hingegen gelang der Aufgabepost nicht das Kunststück, ihren Zweizeiler adäquat abzuschlagen, aber das war wohl auch wegen des erstklassigen Abschlags des Nürnberger Gerichts dann nicht mehr so notwendig.

    Das Interessante aber kommt im Inneren (90% gottlob noch vorhanden):

    Es war ein Empfangsschein über 3 Kr. Stempelgebühr, den Anna Susanna Mo(ser?) in Nürnberg zu quittieren hatte und der dann retour zu senden war.

    Oben unter "Empfangs-Schein" lesen wir noch "pr(aesentirt) den 2.2.12, 4x Porto".

    Dergleichen ist so früh von Bayern nicht häufig und macht mich noch glücklicher, als ich es eh schon gewesen wäre.

  • Liebe Sammlerfreunde,

    hierzu folgenden Dienstbrief als Regierungssache von Würzburg (Stempel lt. Vorphilahandbuch von Friedrich Pietz von 1834 bis 1843 in Verwendung), an Pfarrer Schach in Motten (aus dem Internet: Pfarrer Leonhard Schach, seit 28.3.1837 Pfarrer in Motten. Ab 15.4.1850 Pfarrer in Oberleichtersbach), "per Brückenau" = über Brückenau. Im Buch von Peter Jacob: "Rhöner Post in alter Zeit" steht hierzu folgendes: "Botenlinie Weyhers - Schmalnau - Motten - Brückenau", besteht seit Anfang des 19. Jahrhunderts. Ein Amtsbote des Landgerichts Weyhers verrichtete zweimal wöchentlich. Ab 1835 dreimal wöchentlich diesen 25 km (einfache Wegstrecke) langen Botengang hin - und zurück. Die kgl. Regierung des Untermainkreises veröffentlichte am 8. Oktober 1837, daß der Amtsbote, nachdem zwischen Weyhers und Brückenau keine Postverbindung besteht, auch private Briefsendungen besorgen durfte. Der Amtsbote bekam pro Botengang 50 Kreuzer Botenlohn von der Regierung des Untermainkreises in Würzburg und er mußte Brief - und Fahrpostsendungen zu Fuß besorgen. Bekanntlich bestand in Motten seit 16.11.1828 eine kgl. bayer. Relais-Posthalterei. Am 1.5.1846 kam eine kgl. bayer. Brief - und Fahrpostexpedition hinzu, die kurze Zeit später, am 8.9.1846 bereits wieder geschlossen wurde. Der Poststall blieb jedoch weiter bestehen.

    Liebe Grüße,

    Hermann

  • Liebe Sammlerfreunde,

    in Ergänzung zum vorhin eingestellten Beleg, folgender Dienstbrief (als Dienstsache) von Würzburg vom 27. September 1817 an die Pfarrei Motten, Landgericht Brückenau, der bis zur Postexpedition Brückenau lief und von dort mit dem Amtsboten des Landgericht Weyhers, auf seinen Gang zurück von Brückenau nach Weyhers in Motten abgegeben wurde.

    Liebe Grüße,

    Hermann

  • Liebe Freunde,

    seit alterher waren verstellbare Stempel, also Datumsstempel, vor Beginn der Aufnahme postalischer Tätigkeiten auf ihre korrekte, aktuelle Einstellung hin zu prüfen und gfs. zu aktualisieren.

    Hierbei sollte ein Probeabschlag des Morgens dienen, an dessen Abdruck man ersehen sollte, ob das Datum und gfs. die Uhrzeit korrekt eingestellt worden waren.

    Hin und wieder finden wir solche Abschläge auf den Siegelseiten durch die Aufgabepost und nicht etwa durch die Abgabeposten, die dieses Verfahren erst ab dem 31.01.1843 auszuführen hatten.

    Ganz wenige Briefe, vor allem ohne Sonderdienste wie Chargé, Express, poste restante usw., kenne ich aus der Vormarkenzeit, die dieses Procedere aufweisen.

    Hier einer davon aus Bayreuth mit dem grünen Zweizeiler BAIREUTH 26. JUL 1819 der Königlichen Regierung des Obermainkreises, Kammer des Inneren, an das kgl. Rentamt Lichtenberg, als K.D.S. natürlich portofrei zu befördern.

    Siegelseitig wurde genau diese "Probeabschlag" ausgeführt und als gut empfunden, wiewohl Rayon-Stempel damals schon lange keinen Sinn mehr machten. In Grün ist es der erste Testabschlag, den ich kenne.

  • Liebe Freunde,

    heute zeige ich eine "Armen-Sache" des katholischen Dekanats Pappenheim an den Magistrat Weißenburg in Bayern vom 21.12.1834, hinten blank.

    Rechts vom Absender steht eine "22", die ein Stempel gewesen sein müsste und sie passt von der Farbe her auch zum Pappenheimer Stempel.

    Kann jemand etwas zu diesem "Nummernstempel" sagen? Bewußt gesehen habe ich so etwas noch nicht ...

    Bilder

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Ralph,

    es dürfte sich um einen sehr einfachen Ankunftsstempel handeln.

    Wie der anhängende Brief aus Lindau zeigt, gab es in der Schweiz einen ähnlichen Stempel.

    Grüße

    Karl

  • Hallo Karl,

    danke für deine Antwort - ich habe mir lange das Hirn zermartert, was die 22 auf meinem Brief soll, aber jetzt ist alles klar - ein Ankunftsstempel. :thumbup: :thumbup:

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Sammlerfreunde,

    hierzu eine kgl. Dienstsache (k.D.S.) von Bamberg an das kgl. bayer. Ortsgericht Dießfurt bei Pressath in der Oberpfalz vom 6. September 1813. Die nächstgelegene Postexpedition war Weiden in der Oberpfalz und hat wahrscheinlich den Brief nach Dießfurt befördert (einfacher Fußweg 16 km). Siegelseitig steht: "Post Bothen Lohn 3 Kreuzer". Für seinen Gang kassierte der Bote 3 Kreuzer Botenlohn.

    Liebe Grüße,

    Hermann