Preussen - Thurn & Taxis

  • Liebe Freunde,

    ich habe beim letzten Regionaltreffen in Ratingen einen Brief erstanden, den ich nicht erklären kann.

    Das Schreiben wurde am 9.2.1841 in Köln auf die Post gegeben und kam am 11.2. am Zielort Wiesbaden an, wie der Präsentiervermerk innen zeigt. Adressat war

    Der

    Hochlöblichen Herzochlich

    Nassauischen Zeughaus Direction

    Wiesbaden

    Links oben wurde Avis unterstrichen

    Links unten: Neun Kreuzer Porto bezahlt Unterschrift

    Links darüber 9 xr

    Wer kann mir das Porto erklären, das anscheinend oben als Sgr und unten mit 6 xr ausgeworfen wurde?

  • Lieber Dieter,

    für den preußischen Anteil bis zur Taxierungsgrenze sehe ich 2 1/2 Sgr., das reicht für knapp 20 Meilen, für den Rest hätte bei TT 6 Xer reichen müssen. Aber warum 9Xer bezahlt wurden?

    Außerdem sieht es doch nach einem Portobrief aus. Da musste der Empfänger doch alles bezahlen. Wäre es ein innnerpreußischer Brief gewesen, dann hätten die knapp 20 Meilen 4 Sgr. gekostet.

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • ... portopflichtig mit 2 1/2 Sgr. in Preussen = 9x, aber portofrei (Null-Paraphe) für Taxis wegen des Empfängers, daher total nur 9x vom Empfänger.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Ralph,

    jetzt ist mir einiges klar. Unter dem Bruchstrich ist also eine Null-Paraphe, was ich als 6 angesehen habe. Dann ist der Vermerk links unten also die umgerechnete Forderung von Preußen.

    Danke. :)

    liebe Grüße

    Dieter

  • Hallo Freunde,

    hier der Beleg, bei dem ich euch um Hilfe gebeten habe:

    Ein Brief aus dem preussischen Arolsen über T&T Vacha zum preussischen Philippsthal vom 6.7.1849. Zwei Tage später passierte das Schreiben Vacha. Gerichtet war der Brief (gefalteter Umschlag !!) an

    Ihrer Hoheit

    der Frau Prinzessin Carl zu Hessen

    Philippsthal, geb. Herzogin von Württemberg

    zu

    Philippsthal

    hierbei

    1 Päkchen gez:

    P.V.H.

    Das Päckchen wog 2 Pf 30 Loth

    Was bedeuten die Taxen? Ich erkenne mittig eine 2 und rechts oben eine 7. Auf der Rückseite noch eine 7½ in Rötel. War das das Gesamtporto, welches man auf Schloß Philippsthal zu zahlen hatte?

    Erstaunlich finde ich, daß die Post anscheinend von Vacha aus zugestellt wurde.

    Da T&T bereits Jahreszahlen im Stempel benutzte wissen wir, daß der Brief aus dem Jahr 1849 stammt.

    Bei Feuser ist der Stempel von Vacha erst seit 1850 bekannt, also ein neues Frühdatum.

    Dieter

  • Hallo zusammen,

    der folgende Brief von 1842 stammt aus der Korrespondenz an den leitenden Lippeschen Beamten von Meien, der seit spätestens 1845 aktive und passive Portofreiheit genoß:

    Gekauft hatte ich den nur frontseitig abgebildeten Brief in der Annahme, das "Postfrei" bezöge sich auf die passive Portofreiheit des Herrn v. Meien im Fürstentum Lippe-Detmold und die 1 2/4 Sgr. sei die preußische Taxe.

    Als sich herausstellte, daß das siegelseitig vermerkte Bestellgeld mit derselben charakteristischen Tinte geschrieben war, erwies sich diese Annahme als unzutreffend. Die frontseitige Taxe stellte folglich das Lippesche Porto dar.

    Geschrieben hat den Brief die Schwester des Adressaten, die als Gattin des preußischen Landtagsabgeordneten Ludwig v. Schleicher auf dem Gut Brodhagen lebte.

    Weiß jemand, ob die preußischen Landtagsabgeordneten zu dieser Zeit tatsächlich in Preußen Portofreiheit genossen? Wenn nicht, müßte das vermerkte Porto die volle Taxe zwischen Bielefeld und Detmold darstellen.

    Beste Grüße

    Altsax

  • Liebe Sammlerfreunde,

    hierzu folgende Briefhülle ohne Datum aus Rheda (Preußen), in das knapp 4 Meilen entfernte Örlinghausen (Fürstentum Lippe-Detmold). Links unten vermerkt: "franco incl. Bestellgeld" !. Lt. Vorphilahandbuch von Peter Feuser war der Stempel von Rheda von 1840 bis 1850 in Verwendung. Zu Örlinghausen steht folgendes im Handbuch: Ab 1.9.1840 preuss. Post; ab 1.10.1845 von Thurn und Taxis übernommen. Welcher Betrag bei der Aufgabe bezahlt wurde kann ich nicht deuten.

    Liebe Grüße,

    Hermann

  • Lieber Jürgen,

    habe gerade erst deinen Brief Bielefeld-Detmold gesehen.
    Die 1 2/4 Sgr. waren das komplette Porto für Briefe zwischen den beiden Orten, das hälftig geteilt wurde.

    Viele Grüße
    Michael

    Mitglied im DASV - Internationale Vereinigung für Postgeschichte

    Einmal editiert, zuletzt von Michael (16. April 2024 um 20:36)