MiNr. 2 I - 3 Kreuzer blau - die Erstausgabe

  • Lieber bayern klassisch,

    "Supercallifragilisticexpialidocious!!" hieße es dazu bei Mary Poppins. Aber ich zitiere Dich selbst und sage: "Da haben wir sie wieder einmal, die "eierlegende Wollmilchsau!" Und was für ein prachtvolles Tier! Gratulation!

    Liebe Grüße von maunzerle :thumbup:

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

  • Liebe Freunde,

    ich danke euch für die lieben und lustigen Kommentare - ich hatte halt das Glück bei diesem Sofortkauf kurz nach Einstellens in die Bucht geschaut zu haben, mehr nicht. Ach ja, lesen sollte man unten links auch können, aber auch sonst wäre es sicher kein schlechter Kauf gewesen ... zumal ich ein großer Verehrer des Öttinger Postexpeditors bin. :P:P

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen!

    Einen der meiner Meinung nach interessantesten Briefe an Hans von Aufsess kann ich heute präsentieren. Der Brief dürfte aus dem Jahre 1850 stammen, dass Stempeldatum ist wohl der 18.03. Hans von Aufsess befand sich zu diesem Zeitpunkt anscheinend nicht in Nürnberg, sondern in Aufsess, als man in Bamberg diesen Brief an ihn schrieb.

    Frankiert wurde der Brief mit einer 2 I. Wenn man genauer schaut, sieht man, dass die Marke mit einer halben roten Klebesiegeloblate befestigt ist. Soweit so gut, oder besser so schlecht: wenn man weiter schaut, sieht man, dass der Stempelabschlag auf Brief und Marke nicht übereinstimmt. Deutlich wird dies besonders an der unteren Einfassungslinie des Stempels, welche plötzlich "abknickt". Betrachtet man den Brief jedoch genauer, sieht man rechts oben und recht unten von der Marke den Abdruck einer Marke, also muss eine Marke relativ gerade aufgeklebt gewesen sein.

    Die große Frage ist nun, welche Marke war aufgeklebt, war es die mit der Siegeloblate befestigte? Ich habe nun versucht, die Frage mit einer kleinen technischen Spielerei anhand einer Bildbearbeitung zu lösen. Ich habe einfach versucht, die Marke virtuell auszuschneiden und an die "richtige" Stelle zu platzieren. Wenn ich nun den Stempelverlauf und den Kontrollstrich so anschaue, bin ich der Meinung, dass die nachträglich erneut befestigte Marke wohl auch ursprünglich auf dem Brief klebte. Evtl. ist diese beim Stempeln abgefallen und wurde dann erneut fixiert.

    Gibt es hier noch andere Meinungen?

    Viele Grüße

    kreuzer

  • Hallo Jens,

    sehe ich (jetz) auch so. Live nicht zu erkennen, weil die Verschiebung am Beleg schwer exakt nachzuvollziehen ist.

    Was ich in Landshut zu erwähnen vergessen habe: Vor wenigen Jahren gab es in Wiesbaden bei Köhler eine Bayern - Briefesammlung, in der Hunderte von Briefen an von Aufsess aller Schattierungen waren. M. E. waren alle Briefe authentisch. Dieser war auch dabei, dabei waren auch Vorausentwertungen, Misch- und Farbfrankaturen, Postbetrug usw.. Aber bei dem hohen Zuschlag (ich hatte auch etwas mitgemischt) lohnt das nur für einen Händler, weniger für einen vielseitigen Kleinsammler wie mich, der 1% der Briefe sinnvoll bei sich hätte einbauen können.

    Ich glaube also nicht, dass der Brief hinsichtlich einer Werterhöhung optimiert worden ist, sondern sich so darstellt, wie ihn der gute Hans einen Tag später in Händen hielt.

    "By the way" - nach der bayerischen Vorschrift war eine abgefallene Marke wertmäßig verloren, so dass Briefe mit diesem Dilemma als unfrankiert galten und hier mit 3x Nachtaxe (Taxe) zu belegen gewesen wären, wenn sie gar nicht mehr gehalten hätte. Das hätte unseren guten Hans sicher ein bischen gestört.

    Nun darf man rätseln, ob man zuviel, oder zuwenig Spucke benutzt hatte - so lange gab es die Wäppchen ja noch nicht und bei zuviel ist der Gummi auf der Zunge und nicht auf der Marke - da kann so etwas schon mal passieren.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Hallo Bayern klassisch,

    schade, dass sich solche Korrespondenzen dann immer in alle Himmelsrichtungen verteilen. Aber leider ist das meist nicht zu verhindern.

    Zu dem Brief: glaube da auch nicht an eine nachträgliche Manipulation. Wer klebt schon eine Erstausgabe so schief auf einen nicht passenden Brief, dass das sofort auffallen würde? Gut, soll alles vorkommen, aber soviel Gehirnschmalz haben die meisten Bastler dann doch, dass sie es schaffen die Marke gerade aufzukleben.

    Viele Grüße

    kreuzer

  • ... die meisten Bastler haben Schwierigkeiten, eine schwarze Eins an der Farbe zu erkennen ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,

    ein besonders toller Brief aus der umfangrecihen "v.u.z. Aufsess" Korrespondenz, die ich in der Sophy auch am Rande zeige, tolles Stück :thumbup:

    und zu den bieden letzten Posts: :D:D

    Beste Grüsse von
    Bayern Social


    "Sammler sind glückliche Menschen"

  • Hallol iebe Freunde,

    hier 2 Exemplare vom letzten Tauschtag - die waren günstiger als "n Appel + n Ei". :D

    Schöne Grüße
    Bayern-Nerv Volker

    Bilder

    Nimm dir im Leben ruhig die Zeit zum Sammeln und genieße einen guten Wein, denn die gesammelte Zeit nimmt dir irgendwann das Leben und dann wird man um dich weinen. (V.R.)

    Bayernfarbenvielfaltverrückt - warum nicht?

  • Hallo Freunde,

    heute zeige ich einen Brief mit einer MiNr. 2 I, der am 16.8.1850 von Bayreuth Of. nach Manau bei Hofheim (Heute Ortsteil von Hofheim) Uf. lief.

    Nun, es gibt bestimmt schönere blaue 3 Kreuzer der Erstauflage und auch der Mühlradstempel ist ja nun wirklich kein seltener Stempel.

    Ich habe den Brief auch mehr wegen der Anschrift " An Frau Fortsmeister Seippel" erworben, da ich an diese Anschrift bereits an paar Briefe habe.
    Der Brief hat noch seinen kompletten, langen Inhalt. Absender des Briefes ist der Gatte der Frau Forstmeister, der Herr Forstmeister Seippel.
    Der Brief beginnt mit " Innigst geliebtes Weibchen ! " und endet mit " Herzliebste Landstreicherin adieu ! adieu ! adieu ! und die herzlichsten Grüße den lieben Kindern ..... von deinem wachend und träumend dir treuen Seppel ".
    Ist doch nett - oder?

    Viele Grüße
    bayern-kreuzer

  • Lieber Wolfgang,

    Der Brief beginnt mit " Innigst geliebtes Weibchen ! " und endet mit " Herzliebste Landstreicherin adieu ! adieu ! adieu ! und die herzlichsten Grüße den lieben Kindern ..... von deinem wachend und träumend dir treuen Seppel ".
    Ist doch nett - oder?

    das käme heute als SMS weniger charmant rüber, fürchte ich ...

    Interessant ist doch auch, wie der Brief zur Dame kam - entweder ein Landbote, der nichts vermerkt, aber sicher etwas kassiert haben dürfte, oder ein Forstbediensteter, was ich eher glaube, durfte die Post an die "Chefin" bei der Postexpedition abholen und hat sich "nach Hause" gebracht. In jedem Fall nicht so häufig!

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Sammlerfreunde,

    auf der Erstausgabe dürfte in aller Regel der MR "23" Bayreuth mit engen Abstand der Ziffern vorkommen.

    Mit weiten Abstand der Ziffern (von mir registriert ab August 1852) wäre es schon eine seltene Spätverwendung.

    Wer ein früheres Verwendungsdatum kennt, bitte Meldung!

    Eingestellt ist die Erstausgabe mit MR "23", enger Abstand.

    Gruss kilke

  • Hallo Bayern-Kreuzer,

    vielen Dank für das neue Frühdatum. Da muss ich meine Statistik gleich mal auf den neuesten Stand bringen.

    Zwei verschiedene Stempeltypen mit weiten Abstand der Ziffern, wie im Sem-Katalog angegeben, kann ich nicht unterscheiden.

    Meiner Ansicht nach gibt es mit weiten Ziffernabstand nur eine Stempeltype.

    Gruss kilke

    Wer um Einzelmarken einen Bogen macht hat sich verlaufen.

  • Hallo liebe Freunde,

    heute gab´s auf dem Tauschabend wieder mal ein Lot zu kaufen, wo sich diese kleine Schönheit drin versteckte ;)

    Schöne Grüße
    Bayern-Nerv Volker

    Bilder

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  • Hallo liebe Freunde,

    hier habe ich noch einen Neuzugang für die Mühlradstempelsammlung:

    2Ib auf Briefstück mit GMr. 209 + Federzug .

    Schöne Grüße
    Bayern-Nerv Volker

    Bilder

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  • Hallo Volker,

    sehr schön! Eine Contravention - ab 1.8.1850 waren die Marken ausschließlich mit dem Nummernstempel zu bedrucken, vom Federzug war nicht mehr die Rede.

    Das scheint eine frühe Mühlradstempelentwertung gewesen zu sein, als man in den ersten Tagen noch immer routinemäßig mit dem Federkreuz "nachentwertete", obwohl das jetzt natürlich nicht gewünscht war.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.