Bayern Recepisse

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Freunde

    Mit Hilfe habe ich diese Schein bekommen, und Danke dafür :) :)

    Der Schein ist von Vilshofen nach Fürstenstein in Juni 1859 gelaufen, hier unterzeichnet und dann zurück. Ein Ankunftstempel aus Vilshofen hat der Schein jedoch nicht.

    Der Schein hat aber ein interessanter Fehldruck. Oben auf die Textseite ist es Passau statt Vilshofen gedruckt, so dass der Postbeamter Passau strichen musste und Vilshofen schreiben.

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,

    Traumbeleg, wie es besser nicht mehr geht. :P

    Links oben steht noch: "3 xr Stempel liegt bei". Man hatte also dem Aufgeber des Poststücks noch 3 Kr. für die Stempelgebühr mitgegeben und wollte dies auch auf dem Schein notiert wissen. Dergleichen habe ich auf einer Retour - Recepisse noch nie gesehen.

    Danke fürs zeigen und liebe Grüsse von bayern klassisch, der auch noch keinen Fehldruck bei einer RR gesehen hat ... ;(

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Hallo bayern klassisch

    Danke für die Antwort :)

    Ich habe nicht was oben links geschrieben deuten können, aber damit gerechnet dass du es lösen würde falls wichtig :D
    Schlau gell? :D

    Kannst du aber erklären was einen Stempelgebühr ist. Dieser Begriff ist mir neu, glaube ich.

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo schlauer Nils ;) ,

    du kennst sicher die links oben zweifach bedruckten Papiere, einmal ein schwarzes Wappen, einmal nur im farblosen Prägedruck, die eine Gebühr in verschiedenen Wertstufen zeigt: 3 Kr. war das Minimum, mehrere Gulden das Maximum. Diese Fiskalgebühr wurde fällig, wenn eine staatliche Stelle eine Dienstleistung zu vollbringen hatte. Was genau das hier war, kann ich natürlich nicht sagen, aber es ist ganz außergewöhnlich, dass so etwas auf eine RR geschrieben wurde.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Hallo bayern klassisch

    So diese Stempelgebühr ist es gemeint. Ja, macht es nicht einfacher zu erklären. Aber ist es so gemeint dass der Briefträger mit sich 27 Gulden 33 Kreuzer mitgebracht hatte und nicht nur die 27 Gulden 30 Kreuzer die mittig gennant sind?
    Falls; vielleicht ist es im Brief nicht erwähnt geworden, und deswegen hier notiert geworden.

    Viele Grüsse
    NIls

  • Hallo Nils,

    ich kenne so etwas nur von Fahrpostbriefen, als man etwas von der Post wollte und man dafür 3 Kr. Stempelpapier kaufen musste. Vlt. benötigte man eine Bescheinigung von der Post - diese machte das, kassierte 3 Kr. und gab dem Absender die Quittung. Also keinen Postschein, oder ein anderer kaufbarer Vordruck der Post an sich, sondern eine außergewöhnliche Dienstleistung, die die Post erbringen konnte, aber nicht musste.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Hallo bayern klassisch

    Ich wusste nicht dass man Stempelpapier vom Post kaufen konnte. Oder gab es nur diesen Gebühr ohne irgend ein Papier dazu? Ich kenne wohl nur Stempelpapier von anderen Dienstleistungsbüros. Ich merke dass ich auf sehr unsicheren Grund hier bin.

    Auf jeden Fall, hier auf den Schein hat man 3 Kreuzer Stempelgebühr vermerkt weil der Post etwas geleistet hat, was sonst nicht bezahlt geworden ist wenn die Recepissegebühren bezahlt waren. Gab es zB Botendienstleistungen hier, weil Fürstenstein kein eigenen Postexpedition hatte und wohl unter Vilshofen lag?

    Viele Grüsse
    Nils

  • Lieber Nils

    dieser schöne Schein ist für ein recommandirtes Packet mit 27 Gulden 30 Kreuzer baar. Kurz, es ging um einen Wertpaketbegleitbrief, welcher eingeschrieben versandt wurde. Nebenbei, schon alleine solch einen Paketbegleitbrief zu finden, wäre traumhaft. :P

    Somit paßt es ja, wie von bayern klassisch bemerkt, dass er es nur für Fahrpostsendungen her kennt.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Hallo Nils,

    nein, es gab keine Postdienstleistung, für die man Stempelpapier nehmen musste. Hierfür waren ja die Postgebühren vorgesehen.

    Jede Behörde, also auch die Postexpeditionen, führten Stempelpapiere - für Dienste, die nicht in direktem Zusammenhang mit staatlichen Gebühren standen.

    Beispiel: Antrag auf Höherbesoldung. Kopie einer Bescheinigung. Beglaubigung versandter Urkunden usw. usw..

    Liebe Magdeburger,

    ich glaube, die gute Nils weiß jetzt so allmählich, was er da für eine Granate hat ... :P

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Bayern Klassisch


    ich glaube, die gute Nils weiß jetzt so allmählich, was er da für eine Granate hat ... :P

    Ich habe keine Ahnung wie selten soetwas aus Bayern ist...
    Von Preussen sind ja eine Menge PBB erhalten geblieben, aber eingeschriebene sind extrem selten. Auch gibt es welche, die "per Expressen" versandt wurden. Diese Zusatzleistung bezog sich jedoch meist nur auf den "Brief" und nicht auf das Paket. Bisher habe ich weder das Eine noch das Andere für meine Sammlung gefunden...

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Lieber Magdeburger,

    in diesem Forum befinden sich über 50 Bayernsammler, davon etliche, die in der Championsleague spielen. Ich bin mal gespannt, wie viele Stücke wir hier noch sehen werden, die dem von Nils ähneln ...

    Sie sind von Bayern so selten, wie von Preußen oder irgend einem anderen AD - Staat. Kaum ein Mensch bezahlte noch Geld für die Recommandation bei einem Wertbrief, weil der ja eh versichert war. Das war doppelt gemoppelt, wenn auch erlaubt.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Hallo ihr zwei

    Besten Danke für eure Kommentare zu meinen Schein.

    Meine Augen sind nur sehr selten in der Richtung Fahrpost gerichtet dass ich kaum etwas davon weiss. Deswegen ist eure Kommentare sehr hilfreich :)
    Jetzt muss ich also ein eingeschriebenen PBB aus Vilshofen suchen. Ob ich es finden will???
    Dann wird es hier gezeigt :) :)

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,

    so ist es - damit hast du die nächste Zeit zu tun. ;)

    Wichtig noch zu wissen - der dieser RR zugrunde liegende Gegenstand war einer der Fahrpost, aber die RR wurde mit der Briefpost zurück gesandt, also Fahrpost hin, Briefpost zurück. Das ist die einzige Möglichkeit gewesen, beide Postdienste mit einem Beleg zu zeigen. :)

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Nils


    Jetzt muss ich also ein eingeschriebenen PBB aus Vilshofen suchen. Ob ich es finden will???

    Unbedingt!!!


    Dann wird es hier gezeigt

    ...dann sind wir ja gleicher Meinung :D

    Nebenbei- zu einer Heimatsammlung gehört auch die Fahrpost dazu, auch wenn diese sich manchmal jeder "Erklärung" widersetzt. Wir lernen hier ja gern....

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Liebe Sammlerfreunde,

    das königlich bayerische Bezirksamt Viechtach erstellte dieses hektographierte Formular
    als Post-Retour-Recepisse im Jahr 1900. Das "R" von "R.S., Regierungssache" wurde in "P,
    Parteisache" geändert. Mit 20 Pfg. frankiert ging das Formular aus Kötzting am 24. Juli
    1900 an das Bezirksamt in Viechtach zurück.

    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Lieber VorphilaBayern,

    das ist doch ein hochinteressantes Stück - zumal in der Pfennigzeit doch eigentlich die Postzustellungsurkunde hätte verwendet werden können/sollen. Aber offenbar fanden manche Behörden die (hektographierte) RR günstiger - im Hinblick auf Kosten und Aufwand.

    Danke fürs Zeigen & viele Grüße aus Erding!

    Viele Grüße aus Erding!

    Achter Kontich wonen er ook mensen!

  • Liebe Freunde,

    von einem lieben und prominenten Forumsmitglied bekam ich folgende Rosine für kleines Geld, die ich hier vorstellen bzw. zur Diskussion stellen möchte.

    Schauen wir uns die Adressseite an, dann lesen wir: Retour K. Postverwaltung Straubing. Des weiteren verärgert uns etwas ein schluderhaft abgeschlagener Halbkreisstempel von ebenselbem Ort Straubing, den man auf den 3.2.1855 datieren wird. Es erfreut uns ein Chargé - Stempel, dem jedoch keine Manualnummer folgte und ein Rötel - X, welches die Portofreiheit oder Kostenlosigkeit des Poststücks symbolisieren sollte.

    Siegelseitig sehen wir zwei Versuche vom 6.2.1855, einen Halbkreisstempel ordnungsgemäß abzuschlagen, von denen nur einer halbwegs glückte.

    Inseitig eine 3x Doppelstempelung des Briefpapiers, das mit "Lieferschein über eine unterthänigste Anzeige und Bitte um Suspension des Exzeptionstermins des 3. Februar 1855 des K. Pfarrers Jokob Schwindl zu Sct. Peter in der Altsatdt Straubing in Sache gegen den Könikglichen Fiskus w(egen) Competenzschmälerung welche bei dem K. Appellationsgerichte von Niederbaiern in duplo übergeben wurde. Eingelaufen den 5. Febr. 1855 Oberdorfer k. Appl. Gerichts Rathdiener".

    Wir haben es hier also mit einer sehr seltenen Orts - Retour - Recepisse zu tun, die nur formell eingeschrieben wurde, für die aber kein Schein gelöst zu werden brauchte, weil ja der Postverwalter seinem Boten selbst das gute Stück in die Hand gedrückt hatte und am Ende seiner Runde ein paar Tage später wieder zu empfangen gedachte.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

  • Lieber VorphilaBayern,

    es hat etwas gedauert, bis ich deine Rosine der VMZ in der Markenzeit kontern konnte. :thumbup:

    Aber hier ist sie nun:

    Ein Brief aus Straubing war einst nach Griesbach unterwegs gewesen und hatte einen wichtigen, gerichtlichen Inhalt (Kuratel - Sache). Das kgl. Landgericht Straubing wollte über die ordnungsgemässe Zustellung vom Landgericht Griesbach durch eine vollzogen Recepisse Kenntnis erlangen. Diese Recepisse, abgeschickt am 2.10.1866, war keine postalische beauftragte, welche 6x für den Expeditor gekostet hätte, sondern eine private, welche als Partei - Sache mit 3x Stempelpapier und einer Frankatur von 3x in Marke letztlich aber genau so teuer war.

    Solche Recepissen, die als unscheinbare Briefe von außen wenig spektakulär wirken, sind gar nicht mal so selten, aber finden muss man sie halt erst einmal, denn von außen sieht man ihr Inneres nicht. Auch wenn es nebensächlich ist, aber eine breitrandigere Nr. 9 muss man erst einmal auf Normalbrief finden, zumal vom Rand und der klare Stellschraubenabdruck mach auch was her.