Das Hamburger Stadtpostamt

    • Offizieller Beitrag

    Hallo senziger,

    kann ich gerne machen:

    Optisch ist er eigentlich der attraktivere von den beiden und zudem aus einer kürzeren Vertragsperiode.
    Auch dieser Brief wurde aus einem städtischen Briefkasten entnommen, bei der Stadtpost entwertet und dann an das preußische Postamt weitergeleitet.
    Die 6 Schillinge wurden in 4 Sgr. reduziert - die Taxe für Frankobriefe nach Russsland ab 13.1.1866.
    Das Weiterfranko an Russland in Höhe von 2 Sgr. wurde mit W(eiter)f(ranco) 2 notiert.

    Viele Grüße
    Michael

  • Hallo Michael,

    vielen Dank für das Zeigen dieser Seltenheiten. Ob es jetzt nur 7 solcher Briefe gibt oder einige mehr, ist meiner Meinung nach unerheblich, es wird wohl etwas dauern bis sich wieder eine Gelegenheit ergibt so einen Brief zu kaufen.

    Dass du beide Briefe kaufen konntest ist natürlich die Krönung, da kann ich nur gratulieren, das ergibt eine perfekte Seite.

    Gruss

    senziger

  • Hallo,

    nach den tollen Briefen, die Michael uns hier gezeigt hat, jetzt mal wieder etwas "Hausmannskost".

    Ein Brief von Teterow in Mecklenburg/Schwerin nach Eimsbüttel bei Hamburg, das damals noch vor den Toren der Stadt lag. Der Brief wurde aufgegeben am 22.9. (zwischen 1855 und 1865), beim Mecklenburgischen Postamt in Hamburg am 23.9. dem Stadtpostamt zur Bestellung in den Landbezirk übergeben und vom Stadtpostamt mit der Fußpost am 24.9. in Eimsbüttel zugestellt. Es waren anscheinend zwei Versuche nötig um den Brief zuzustellen. Der Brief kostete den Absender 3 ß meckl. und den Empfänger 1 ß hamb..

    Der Brief zeigt schön eine Eigenheit der Hamburger Post: Die fremden Postanstalten in Hamburg hatten auch die Bestellung ihrer Briefe übernommen und erhoben dafür unterschiedliche Gebühren. Aber am 18.7.1855 teilte Hamburg den fremden Postanstalten mit, dass die Landbestellung alleiniges Recht der Stadtpost sei, und verlangte die Einstellung der Landbestellung. Das zog natürlich Proteste nach sich, aber letztlich setzte sich Hamburg durch.

    Gruss

    senziger

  • Hallo senziger,

    Ton in Ton - was will der farborientierte Sammler mehr? Einfach harmonisch und schön.

    Danke fürs zeigen und liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Liebe Freunde,

    ich möchte noch mal auf den Beitrag von @senziger in Post #1 zurückkommen, in dem er einen Portobrief nach Arnheim zeigt.
    Etwas später zeigte senziger dann die Taxierung des zugrundeliegenden PVs:

    Was ist dann mit dem folgenden Portobrief von 1863, der ebenfalls nach den Bedingungen dieses Postvertrags lief:

    Ich meine hier 30 Cent zu lesen. ?(
    Diese Taxe dürfte es auf Briefen aus Hamburg dann doch gar nicht geben ...

    Viele Grüße
    Michael

  • Hallo Michael,

    Ich meine hier 30 Cent zu lesen. ?(
    Diese Taxe dürfte es auf Briefen aus Hamburg dann doch gar nicht geben ...

    Wenn du die Beiträge liest, siehst du, dass auch ich zunächst 30 Cent gesehen habe, aber nachdem ich die Verträge gelesen habe, habe ich geglaubt, dass es nur eine "gewöhnungsbedürftige" Schreibweise ist, wie z.B. bei den französischen Taxierungen. Die Verträge sind ja frei zugänglich und du kannst gerne prüfen, ob ich etwas übersehen oder falsch interpretiert habe.

    Viele Grüße

    senziger

  • Liebe Freunde,

    auf dem Brief sind todsicher 30 Cents notiert worden - diese Paraphe kenne ich von zahlreichen deutschen Briefen aus dem Süden der Republik.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Hallo senziger,

    Entschuldige, falls ich mich mißverständlich ausgedrückt habe.
    Ich wollte deine Ausführungen nicht anzweifeln, auf deinem Brief kann man auch eine "20" lesen. bei meinem Brief meine ich aber eine "30" zu lesen und weiß nun nicht, wie ich es interpretieren soll.
    Einfach eine Fehltaxierung? Eine Gewichtsprogression passt auch nicht? ...

    Gruß
    Michael

  • Hallo zusammen,

    dann muss ich mir die Verträge wohl nochmal ansehen, das was ich zitiert habe stand da jedenfalls auch, dass weiß ich, denn ich habe es selbst abgeschrieben.

    Viele Grüße

    senziger

  • Hallo Michael,

    kein Grund sich zu Entschuldigen, du hast ja Recht und auch ich war mir oft später unsicher ob das alles so seine Richtigkeit hat. Portobriefe von HH nach NL sind ja keine Seltenheiten und ich habe immer wieder welche gesehen die sehr nach "30" aussahen. Ich habe mir alles noch einmal angesehen; damals habe ich nicht nur zitiert, sondern teilweise auch Textstellen zusammengefast mit eigenen Worten wiedergegeben. Ich denke wir sollten den Vertrag noch einmal lesen (besonders Art. 6) und dann weiter diskutieren.

    Viele Grüße

    senziger

    Einmal editiert, zuletzt von senziger (26. November 2012 um 23:49)

  • Hallo zusammen,

    ich habe gestern eure Diskussion verfolgt und mir die Postverträge mal angesehen.
    Ich vermute das ihr über die Einteilung der Rayon in den Niederlande stolpert.
    Im Postvertrag steht das innerhalb von 30 NIEDERLÄNDISCHEN Meilen vom Grenzpostamt der 1. Rayon mit 5 Cent massgebend ist.
    30 Niederländische Meilen sind aber nur 30 Km, so das nur eine kleinere Anzahl von Orten in den Genuss des geringeren Portos kamm. Arnheim gehört dazu nicht( mehr als 150 km enfernt).
    (Siehe Dateianhang aus den Preussischen Amtsblätter.)
    Damit kostete ein Brief von Hamburg über Winschotten 3 Sgr + 10 Niederländische Cent.
    Wenn ich davon ausgehe das 3 Sgr. 18 Niederländische Cent entsprachen + 10 Cent Inlandsgebühr entspricht das 28 Cent was auf 30 Cent aufgerundet wurde. Die Tabelle von Ulf spricht dafür.
    Auch der erste Brief von Andreas müsste danach 30 Cent und nicht 20 Cent gekostet haben.
    Interessant wäre es einen Brief aus Hamburg nach Winschotten bzw in die näheren Umgebung zu finden. Ob der jetzt nun 20 Cent oder 25 Cent kostet??

    schönen Gruss

    Peter

  • Hallo Peter,

    vielen Dank für die Aufklärung, jetzt passt alles. Mea culpa, ich bin tatsächlich auf die niederländischen Meilen hereingefallen.

    Viele Grüße

    senziger

  • Hallo Michael,

    ... und noch dazu mit klaren Abschlägen auf einem schönen Brief.
    Danke für's Zeigen!

    Viele Grüße
    nordlicht

    PS: ein weiter oben bereits erwähnter Ersttagsbrief dieses aptierten Stempels vom 24.2.1864 ist beim Württembergischen Auktionshaus (Los 3102) immer noch im "Angebot" ...

  • Hallo Michael,

    Ersttagsbrief ist ja auch relativ. Du könntest auch das Los 3215 kaufen: ein paar Hundert Euro billiger und mit dem - laut Attest des Bundesprüfers - frühsten Abschlag des aptierten Stempels vom 5.3.1864 ?(;)

    Schönen Abend
    nordlicht