Preussen - Lippe-Detmold

    • Offizieller Beitrag

    Liebe Freunde,

    das Fürstentum Lippe-Detmold trat erst zum 1.7.1853 dem DÖPV bei.
    Daher sind die folgenden beiden preußischen Briefe aus den Jahren 1851/52 noch keine Vereinsbriefe.
    Beide Briefe stammen aus Elberfeld (preuß. Rheinprovinz) und waren nach Blomberg b. Detmold adressiert.

    Der erste Brief aus dem Jahre 1852 zeigt rückseitig die Leitung über die Bahnpoststrecken Elberfeld-Dortmund und anschließend Hamm-Paderborn. Vermutlich erfolgte ab Paderborn die Weiterleitung ins naheliegende Fürstentum.
    Die Taxierung zeigt mittig 2 Sgr. preußisches Porto (Entfernungszone bis 20 Meilen) und rechts 3 Sgr. Gesamtporto mit darunter notiertem Bestellgeld von 1/4 Sgr.

    Der zweite Brief ist zeitlich der frühere und stammt aus dem Jahre 1851. Hier erfolgte die Leitung über den Kurs Deutz-Minden, wobei vermutlich in Herford Richtung Fürstentum umspediert wurde.
    Die Taxierung ist theoretisch mit der obigen identisch, nur die links notierten 2 1/2 Sgr. preußisches Porto passen nicht ins Bild. Sie finden auch keinen Niederschlag im Gesamtporto, das unverändert 3 Sgr. zeigt.

    Hat jemand eine Idee hierzu ?

    Viele Grüße
    Michael

  • Lieber Michael,

    nach dorthin hätte ich auch gerne etwas zu zeigen. ^^

    Kann es sein, dass die Entfernungen die unterschiedlichen Gebühren bedingten? Wenn beim 1. Brief die Portoteilung 2 Sgr. für Preußen und 1 Sgr. für Taxis (hatte die Rechte gepachtet) und beim 2. Brief 2 1/2 Sgr. für Preußen und 1/2 Sgr. für Taxis betrug, dann könnte es doch sein, dass der 2. Brief eine längere Strecke über Preußen, der 1. Brief aber eine längere Strecke über Taxis gelaufen sein könnte? Je nach der Länge könnte es schon eine Differenz von einem halben Sgr. gegeben haben.

    Auch deutenn die unterschiedlichen Bahnpoststempel auf unterschiedliche Instradierungen, was kostenrelevant sein konnte.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Lieber bayern klassisch,

    eine Erklärung, die mir gefällt. ;)
    Das Interessante bei dieser Variante ist, dass es zu dieser Zeit weder im innerpreußischen Tarif noch in den Vereinstarifen eine Taxstufe mit einem halben Silbergroschen für normale Briefe gab.
    Leider fehlt mir der zugehörige preußisch-taxis'sche Postvertrag, mit dem man diese sehr plausible Erklärung untermauern könnte.
    Aber die unterschiedlichen Leitwege geben es her.

    Viele Grüße
    Michael

  • Lieber Michael,

    dann solltest du mal unseren Taxis - Schriftführer hier im Forum per PN informieren, dass sein Wissen (bzw. das seiner ARGE) gefragt ist. ;)

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Sammlerfreunde,

    folgenden Beleg möchte ich zeigen:
    Paketbegleitbrief für ein 1 Pfund und 24 Loth schweres Paket von Rietberg (Preußen) in das knapp 40 Km entfernte Salzuflen (Fürstentum Lippe-Detmold). Der Empfänger bezahlte 3 1/2 Sgr. Porto. Der Beleg ist vom 1. Juni 1853. Einen Monat später trat das Fürstentum Lippe-Detmold dem DÖPV bei.

    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Liebe Sammlerfreunde,

    das Fürstentum Lippe-Detmold / Thurn und Taxissches Postgebiet, war vom 1.August 1852 bis 30. Juni 1853 aus dem DÖPV ausgetreten).
    Hierzu möchte ich folgenden Brief zeigen:
    Barfrankierter Brief aus Holzhausen (heute Bad Holzhausen, ein Stadtteil von Preußisch Oldendorf) vom 13. November, mit Aufgabestempel PR:OLDENDORF (Preußen) vom 15. November 1852 nach Detmold (Fürstentum Lippe-Detmold / Thurn und Taxissches Postgebiet). Der Brief wurde mit 1 Sgr. barfrankiert (bis 10 Meilen, unter 1 Loth). Eigentlich hätte er zwei Taxierungen haben müssen (für Preußen und für Thurn
    und Taxis, denn es war ein Postvereinsauslandsbrief).

    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Lieber VorphilaBayern,

    es wäre möglich, dass der Empfänger, immerhin Regierungsdirektor dort, portofrei war und der Absender den Groschen nur für die preußische Strecke frankiert hatte.

    Feines Stück - klasse! :P:P

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber bayern klassisch,

    nach Durchsicht der angebotenen Briefe aus dieser Zeit an Herrn von Meien nach Detmold bei ebay, bzw. bei delcampe, waren Briefe die innerhalb des Landes Lippe gelaufen sind, gebührenfrei.

    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Liebe Sammlerfreunde,

    hierzu drei Briefe aus Lippstadt (Kgr. Preußen) nach Blomberg (Fürstentum Lippe-Detmold / Thurn und Taxissches Postgebiet) aus den Jahren 1852 und 1853. Bekanntlich traten die beiden Fürstentümer Schaumburg-Lippe und Lippe-Detmold am 1. Mai 1851 dem DÖPV bei und am 1. August 1852 wieder aus. Lippe-Detmold trat dem DÖPV am 1. Juli 1853 wieder bei. Schaumburg-Lippe erst am 1. Januar 1854. Lippstadt und Blomberg lagen 60 km Luftlinie auseinander. Der erste Brief ist vom 22. Januar 1852, also in der Zeit als Lippe-Detmold im DÖPV war. Dementsprechend wären für den unfrankierten Brief 2 Sgr. Porto (1 Sgr. + 1 Sgr. (unfrankierte Absendung) zu zahlen gewesen. Stattdessen wurden nur 1 1/2 Sgr. Porto und 1/4 Sgr. Ortsbestellgeld vermerkt (Preußen hatte 1 Sgr. Porto vermerkt (Blaustift). Der zweite Brief ist vom 14. Juni 1853, also aus der Zeit, als Lippe-Detmold aus dem DÖPV ausgetreten war. Die Taxierung ist die selbe, wie beim ersten Brief. Der dritte Brief ist vom 11. November 1853, also aus der Zeit als Lippe-Detmold wieder im DÖPV war und ist ein Frankobrief. Der Absender bezahlte bei der Briefaufgabe 1 Sgr. (Rotstift vermerkt) und der Empfänger bezahlte wiederum ein Ortsbestellgeld von 1/4 Sgr.

    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Liebe Sammlerfreunde,

    hierzu zwei Briefe aus der Zeit als Lippe-Detmold aus dem DÖPV ausgetreten war: Unfrankierte Briefe aus Köln vom 27.4.1853 und 9.5.1853. Der Empfänger bezahlte jeweils 3 Sgr Porto und 1/4 Sgr. Ortsbestellgeld. Bekanntlich traten die beiden Fürstentümer Schaumburg-Lippe und Lippe-Detmold am 1. Mai 1851 dem DÖPV bei und am 1. August 1852 wieder aus. Lippe-Detmold trat dem DÖPV am 1. Juli 1853 wieder bei. Schaumburg-Lippe erst am 1. Januar 1854.

    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Liebe Sammlerfreunde,

    hierzu noch zwei Briefe aus der Zeit als Lippe-Detmold aus dem DÖPV ausgetreten war:
    Unfrankierter Brief aus Elberfeld (Preußen) vom 29.11.1852. Der Empfänger bezahlte 2 1/2 Sgr Porto und 1/4 Sgr. Ortsbestellgeld. Barfrankierter Brief aus Lippstadt (Preußen) vom 25.2.1853. Der Absender bezahlte 1 Sgr. für Preußen und 1 Sgr. für Thurn und Taxis. Der Empfänger 1/4 Sgr. Ortsbestellgeld. Beide Briefe gingen nach Blomberg (Fürstentum Lippe-Detmold). Bekanntlich traten die beiden Fürstentümer Schaumburg-Lippe und Lippe-Detmold am 1. Mai 1851 dem DÖPV bei und am 1. August 1852 wieder aus. Lippe-Detmold trat dem DÖPV am 1. Juli 1853 wieder bei. Schaumburg-Lippe erst am 1. Januar 1854.

    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Liebe Sammlerfreunde,

    hierzu ein Brief aus der Zeit als Lippe-Detmold aus dem DÖPV ausgetreten war: Unfrankierter Brief aus Kaiserswerth (Preußen) vom 7.9.1852. Der Empfänger bezahlte 2 1/2 Sgr. Porto und 1/2 Sgr. Landbestellgeld. Der Brief ging nach Brake bei Lemgo (Fürstentum Lippe-Detmold). Bekanntlich traten die beiden Fürstentümer Schaumburg-Lippe und Lippe-Detmold am 1. Mai 1851 dem DÖPV bei und am 1. August 1852 wieder aus. Lippe-Detmold trat dem DÖPV am 1. Juli 1853 wieder bei. Schaumburg-Lippe erst am 1. Januar 1854.

    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Michael 20. November 2019 um 17:54

    Hat den Titel des Themas von „nach Lippe-Detmold“ zu „Preussen - Lippe-Detmold“ geändert.
  • liebe Sammlerfreunde,

    hier ein bar frankierter Paketbegleitbrief von MINDEN nach LEMGO vom 28.9.1857. Die Entfernung betrug 4 Meilen und das Gewicht 8 Pfd 10 Loth.

    In Rot sind zwei mal 1½ Sgr. ausgeworfen, sowie 3 Sgr. gestrichen. Sehe ich die Portoberechnung folgendermaßen?

    9 Pfd x 1 (je 5 Meilen) x 2 Pfg = 18 Pfg. = 1½ Sgr. Diese Gebühr wurde je für Abgangsort - Grenze und Grenze - Bestimmungsort gerechnet. Deshalb zwei mal die 1½ Sgr = 3 Sgr. In Blau ½ Sgr. Bestellgeld

    Rückseitig befindet sich der Packkammerstempel M.II von Minden.

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

    2 Mal editiert, zuletzt von preussen_fan (19. Juni 2021 um 19:22)