Hilfe bei schwer lesbarer Handschrift erbeten

  • Hallo schorsch,

    leider kann ich Dir nicht helfen. Ich habe in allen meine einschlägigen Büchern geschaut, komme aber zu keinem Ergebnis. :(

    Hallo zusammenm,

    aber ich bitte nun die Schriftkundigen um Lesehilfe, da ich bei einer Neuerwerbung nicht weiterkomme. Unter Reichersdorf steht: Post ??? und darunter zwei Wörter ??? und ???

    Grüße aus Frankfurt
    hasselbert

  • Hallo hasselbert,

    Post Wörth Landgericht ?

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo bk,

    hallo HOS,

    Post Wörth, Landgericht Landshut paßt wunderbar. Jetzt muß ich den Beleg nur noch richtig beschreiben, denn "Reichersdorf" gibt es in der unmittelbaren Nähe von Landhut 3 x. Ein Konflikt ist also schon vorprogrammiert. Das Ergebnis zeige ich dann bei Porto 1, wo sonst.

    Grüße aus Frankfurt
    hasselbert

  • Hallo,

    der hier gezeigte Brief aus unserer Heimatsammlung gibt mir in vielerlei Hinsicht Rätsel auf. Das beginnt mit dem, was auf ihm geschrieben steht. Zum adressaten habe ich - mit fremder Hilfe - Folgendes herausbekommen:

    "Dem HochEdlen, vesten und Rechtswohlgelahrten Herrn, / Herrn Johann George Hancken, vornehmen Rechts-Consulenten zu Borna, / als derer Hochadl. Boseschen Gerichte zu Mölbis wohlbestallter / Directori / Unsern hochgeehrtesten Herrn / in / Borna"

    Für eventuelle Korrekturen wäre ich sehr dankbar. Das am unteren Teil Geschriebene bleibt mir noch weitgehend verschlossen. Ich kann dem nur entnehmen, dass es sich um den Versand von Geld gehandelt hat. Ich habe diesen Text herauskopiert und etwas bearbeitet.

    Völlig rätselhaft sind mir die vielen, zum Teil gestrichenen Zahlen. Vielleicht kann ein "Schriftgelerhrter" auch dazu etwas schreiben.

    Besten Dank für die Hilfe

    Jürgen

  • Hallo Italienfreund,

    statt Hancken = Haucken und statt Boseschen = Bosischen.

    Kleintext: Ein Thaler Sudro (?) seyd von dem Churfürstl. Postambte zu Merseburg bezahlt am 29. ten Octobris 1768

    2 Reichsthaler für Ablösung 2 Gutegroschen 1/2 Pfennig (Auslage?) wegen Textverlust nicht zu lesen.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo bayern klassisch,

    besten Dank für die Entzifferung und die Korrekturen.

    Eine Bemerkung zu der zweiten Korrektur "Bosischen" statt "Boseschen" - das ist ein schönes Beispiel für "vorauseilenden Gehorsam": Die "(von) Bose" sind ein uradliges Geschlecht aus dem Merseburger Umland. Im 15. Jahrhundert gab es einen Merseburger Bischof aus diesem Geschlecht, im 17./.18. Jahrhundert einen chursächsischen Feldmarschall und heute ist Harald von Bose der Datenschutzbeauftragte des Landes Sachsen-Anhalt. Im 18. Jahrhundert gehörte ihnen das Gut in Mölbis. Als ich bei meinen Entzifferungsversuchen bis zu "Bos..." gekommen war, habe ich nicht mehr weiter gelesen, sondern einfach nach heutiger Diktion ergänzt!

    Nun bleibt noch das Problem mit den großen auf dem Brief vermerkten Zahlen "26", "27", "28" und "30", von denen die ersten drei durchgestrichen sind. Weiterhin lese ich rechts oben auf dem Brief "2 x 20". Wer kann eine Erklärung liefern?

    Beste Grüße

    Jürgen

  • Hallo Italienfreund,

    es ist ein schöner und sehr früher!!!!! Vorschussbrief.

    Leider kann ich seine Rätsel auch nicht lösen.

    Das Versenden von Vorschussbriefen (dem Vorläufer der Nachnahme) war in deren Anfangszeiten nur Ämtern und Gerichten gestattet.

    Die Adresse der damaligen Briefe wurde meist von einem Schreiber der Amtes oder Gerichtes geschrieben. Den Brief zum Postamt brachte meist ein vertrauenswürdiger Bote oder Angestellter. Dieser bestätigte unten links, das er vom Churs. Postamt in Merseburg 1 Thaler ??? bezahlt bekommen hat. Bei Vorschussbriefen zahlte das Postamt damals den Betrag sofort aus, wenn der Absender vertrauenswürdig war. Ganz unten notierte der Postmeister in Merseburg die pro cura mit 2 Guten Groschen, den Aufschlag, der ihm bei Vorschussbriefen
    für das Auslegen des Geldes bis zum eintreffen des Talers aus Borna zustand.
    Leider steht vor 2 GG pro cura noch: 2 Gute Groschen Ablösung Es gibt Briefe,wo anstatt pro cura Ablösung steht, aber beides zusammen kann ich nicht deuten.
    In einer neueren Publikation wird diese Ablöse als( Land) Bestellgeld beschrieben. Die Post in Merseburg notierte 26 Gute groschen, die es haben wollte (einen Thaler ( zu 24 GG) plus 2 GG pro cura). Briefe zwischen Merseburg und Borna liefen über Leipzig( Umchartiert), 2 Postcurse ( oben rechts Manualnummer 20 und 28 ), je 1 Guter Groschen, so kam es zur 27 und 28. In Borna wurde am Schluß noch die 2 Gute Groschen Ablöse zugerechnet, das ergab die 30. Wäre die Frage, wo wurde die Ablöse notiert. Deutet das Kürzel o? hinter
    der 26 an, das die Ablöse in Merseburg zwar schon notiert aber nicht taxiert wurde. Wäre die Ablöse erst in Borna notiert worden, ist eine Art Bestellgeld sehr wahrscheinlich.
    Es gibt keinerlei Schriftliche Dokumente zum Vorschußverfahren in Sachsen vor 1822, es sind nur Vermutungen.

    Beste Grüße Bernd

    Einmal editiert, zuletzt von BaD (2. April 2013 um 13:10)

  • Liebe Sammelfreunde

    dieses Postinsinuationsdokument hat etwas mit der Magdeburg-Leipziger Eisenbahngesellschaft zu tun. Edliches kann ich zwar lesen, aber eben nicht alles.

    Der Text oben:

    .... in der Kauf.................................. der Frau
    Pröschel und der Magdeburg Leipziger
    Eisenbahn=Gesellschaft, vom 30. Huni 1857.
    mit ................. zwei Zeichnungen, und einer
    angehängten Ausfertigung des Auftrags
    ..... handlung vom 8. April 1859.
    .... Abschrift der Verfügung vom 23.
    Mai 1859.
    Das Directorium der .... Magdeburg=Cöthen=
    Halle=Leipziger=Eisenbahn=Gesellschaft zu
    Magdeburg.

    und unten:

    Die oben bezeichnete Urkunde ... ist, da ich den Adressaten
    nicht persönlich angetroffen, dem Herrn Registrator Saidamur?
    7 Uhr Vormittag übergeben, der die ..tige Besorgung ...........
    am 24. Mai 1859 (Rest ist klar)

    Recht herzlichen Dank für die Hilfe

    Ulf

  • Hallo Nils,

    ich lese:

    Wegen Unsicherheit der Schiffahrt ersuche die 3 ordonirten (= bestellten) 3 Oph:Med:Wein nicht Einzukaufen.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Nils,

    wenn ich das nur wüsste ...

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Der Weinkenner Mikrokern kennt es vielleicht


    ... welcher sich da aber sehr geschmeichelt fühlt.

    "Med" möglicherweise für "Medizin(isch)" - im 19. Jahrhundert wurde Wein häufig von Ärzten verschrieben und wurde in der Apotheke verkauft (z.B. Tokajer). Da würde der ganze Briefinhalt sicher weiterhelfen.
    Zu "Oph" weiss ich leider auch nichts.

    Beste Grüsse vom
    µkern