Fahrpoststempel - Sonderformen in Bayern

  • ... und wenn du mit dem Hörter nicht weiter kommst, würde mich das auch nicht wundern. Den ein oder anderen Fahrpostbrief wird man niemals knacken, das muss man bei diesem speziellen Sammelgebiet einfach so hinnehmen.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch, der dir lange, aber erfolgreiche Abende wünscht ... :)

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • ... dann wird ein nichtflüchtiger Blick dir verraten, dass auch ein nichtflüchtiger Blick nicht ausreichen wird ...

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Verehrte Freunde,

    die 3 Kreuzer sind meiner Meinung nach die Zustellgebühr der Fahrpost. Das war (wie die Einschreibgebühr) ein Emolument, das dem abtragenden Packer zustand. Dieses Faktum wird auch irgendwo einmal im Hörter genannt.
    Das Buch von Hörter ist in meinen Augen ohne die einschlägigen Tarif- und Entfernungstabellen praktisch wertlos. Vielleicht bin ich aber auch zu blöd, es zu benutzen.

    Viele Grüße aus Erding!

    Viele Grüße aus Erding!

    Achter Kontich wonen er ook mensen!

  • Lieber Erdinger,

    ein Botenlohn, an den ich auch gedacht habe, durfte man aber nicht als Porto bezeichnen, wenn man nicht völlig desorientiert war.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo in die Runde

    zum Beleg Posting #58, bin auch ich der Meinung, dass die 3 Kreuzer der Botenlohn war, wie Erdinger schon schrieb.
    Weiterhin ist auf dem Beleg zu lesen, dass er 5 1/2 Loth schwer war. enthalten waren ja immerhin 111 F(lorin) 12 Kreuzer.
    Darunter steht frei 57 Kreuzer (gegen) Schein.

    Es ist als davon auszugehen, dass der Absender auch die 57 Kreuzer bezahlt hat.

    Erdinger
    Ich habe den Hörter nicht, gebe Dir jedoch recht, dass ohne Tarifbestimmungen und Postverträge dass "beste" Buch praktisch wertlos ist. Ein sehr schlechtes Beispiel ist das Buch zur Thurn- und Taxischen Fahrpost von Herr Gaal. Ohne die Taxbestimmungen ist es ebenfalls nicht verwendbar. Erschwerend kommt noch dazu, dass viele Fehler enthalten sind!

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • ein Botenlohn, an den ich auch gedacht habe, durfte man aber nicht als Porto bezeichnen, wenn man nicht völlig desorientiert war.

    Lieber bayern klassisch,

    wenn irgendwo "Port" oder "Porto" ausgeschrieben dasteht, dann ist das m. E. eher der Vermerk des Adressaten oder eines Dritten, der den Brief für diesen entgegengenommen hat.
    Für den war es dann "Porto", denn so feine Unterschiede wie die Postbediensteten machte ein Fahrpostkunde wohl nicht.

    Viele Grüße aus Erding!

    Viele Grüße aus Erding!

    Achter Kontich wonen er ook mensen!

  • Lieber Erdinger, lieber Magdeburger,

    dann wird es so gewesen sein. Ein interessantes Stück in jedem Fall und Glückwunsch dazu dem Käufer.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen!

    Vielen Dank für die Mithilfe bei der Enträtselung des Beleges. Die 3 xr hören sich schlüssig an.
    Mit den 57 xr hab ich mal etwas gebastelt, komme aber nicht dahin. Der Brief stammt aus dem Jahr 1840, also sind die Tarife der Periode 1.4.1834 bis 31.5.1848 anwendbar. Das ist insofern eine gewisse Erleichterung, als nach der Entfernung in Luftlinie und nicht mehr nach der tatsächlich zurückgelegten Strecke taxiert wurde.
    Die Entfernung beträgt etwas über 30 Meilen. Für die ersten hundert Gulden fielen damit 47 xr. an. Für 200 fl würden 1 fl 33 xr = 93 xr anfallen. Da jedoch weniger als 25 fl mehr als 100 fl verschickt worden sind, ist ein Viertel der zusätzlichen Taxe der vorhergehenden vollen Taxstufe hinzuzurechnen. somit ergeben sich (93 xr - 47 xr) * 0,25 = 11,5 xr, aufgerundet 12 xr, so dass sich 59 xr ergeben würden.
    Das Rätsel der 57 xr liese sich aber dann lösen, wenn man davon ausginge, dass der Expeditor eine Entfernung bis 30 Meilen angenommen hätte. Hier ergeben sich 45 xr für die ersten 100 fl und dann (90 xr - 45 xr) * 0,25 = 11,25 xr, auch hier ist auf 12 xr aufzurunden, so dass sich der Betrag von 57 xr, der angeschrieben ist, ergäbe.
    Höre zu den Berechnungen gerne weitere Meinungen :D

    Viele Grüße

    kreuzer

  • Hallo Kreuzer

    ich denke, dass es damals noch nicht immer genau möglich war, die Entfernungen exakt zu bestimmen. Gerade in den Bereichen der Grenzwerte, wie Du eindrucksvoll berechnet hast.
    Theoretisch könnte der Beamte jedoch auch einfach in der "falschen" Zeile gewesen sein. Es wird sicherlich Taxtabellen gegeben haben. So wie wir dies heute nachrechnen, wurde damals sicherlich kein Beleg taxiert.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Hallo Ulf,

    da muß ich dir leider recht geben, aber zumindest ein hübsches Bilderbuch!

    Gruß

    Ulrich aus Bempflingen

    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich

    Das Leben ist zu kurz um sich darüber zu ärgern, was andere über dich denken oder sagen

    also hab Spaß und gib ihnen etwas worüber Sie reden können

    scheinbar ist ihnen ihr eigenes Leben zu langweilig

  • ... und wenn du mit dem Hörter nicht weiter kommst, würde mich das auch nicht wundern. Den ein oder anderen Fahrpostbrief wird man niemals knacken, das muss man bei diesem speziellen Sammelgebiet einfach so hinnehmen.

    Manchmal muß man die Belege einfach zur Seite legen, und nach Jahren kommt dann der Gedankenblitz!

    Gruß aus Bempflingen

    Ulrich

    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich

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    also hab Spaß und gib ihnen etwas worüber Sie reden können

    scheinbar ist ihnen ihr eigenes Leben zu langweilig

  • Hallo Minimarke,

    das traf bei mir hin und wieder zu - die komplizierten Fahrpostbriefe fielen aber noch nie unter diese Kategorie.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Guten Morgen bayern klassisch,

    solltest du zufällig einen württembergischen liegen haben..........................

    Schönen Mittwoch noch

    Ulrich

    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich

    Das Leben ist zu kurz um sich darüber zu ärgern, was andere über dich denken oder sagen

    also hab Spaß und gib ihnen etwas worüber Sie reden können

    scheinbar ist ihnen ihr eigenes Leben zu langweilig

  • Hallo Minimarke,

    ich habe einen von Bayern nach Württemberg, bei dem man 8 Marken der 3 Kr. rot aufgeklebt hatte, bis man merkte, dass das wohl nicht ganz richtig war und sie wieder (teilweise erfolgreich) vom Brief abnahm und dann bar frankierte. Ist hier in meiner Contra - Sammlung zu sehen ...

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen!

    Stolz darf ich Euch einen Neuzugang vorstellen, der vielleicht zunächst wie ein hässliches Entlein aussieht, aber vielleicht doch etwas von einem Schwan hat. Der Brief hat die riesigen Ausmaße von 7,3 x 6,7 cm.

    In Germersheim schrieb am 20. Juli 1846 Friedrich Küfner einen Brief. Dem Brief war eine Münze im Wert von einem Gulden beigefügt, die Herr Küfner mit Siegellack im Brief befestigt hat. Am Briefpapier sieht man noch den Abdruck des Münzrandes.

    Hier der Inhalt, soweit ich ihn entziffern konnte (eventuell kann jemand noch die Lücken ergänzen): Gärmersheim den 20t Juli 1846, Hier übersende ich der wöhllöblichen Stadt... in ...stadt die ...fallene Steyer(?, Steuer?) um ein Gulden. Von Friedrich Küfner .... Meister, Nebst einem Gulden.

    Da Geld versendet wurde, handelt es sich um einen Fahrpostbrief. Insgesamt wurden 12 xr Porto erhoben. Die Besonderheit am Brief ist, dass die erste vergebene Manualnummer in einen ovalen, "stummen" Stempel eingetragen wurde.

    Es gibt ja zahlreiche auch hier schon gezeigte Fahrpoststempelsondertypen, die alle diesem Zweck dienten. Bislang war allerdings kann Fahrpoststempel in Sondertype aus der Pfalz bekannt. Das hat sich nun geändert. Im Feuser ist der Stempel, welcher bislang nur in diesem einen Exemplar bekannt ist, noch nicht gelistet. Auch nach über 160 Jahren gibt es also Neues zu entdecken :thumbup:

    Viele Grüße

    kreuzer