Preussen - Braunschweig

    • Offizieller Beitrag

    LIebe Freunde,

    hier ein etwas eigenartiger Reco-Brief ins braunschweigische Schöppenstedt.

    Ca. 1864 in Klötze, Provinz Schlesien, barfrankiertes Einschreiben an das knapp 10 Meilen entfernte Amtsgericht in Schöppenstedt.
    1 Sgr. Franko + 2 Sgr. Reco-Gebühr.
    Interessanterweise keine Reco-Nummer und keine Gewichtsnotierung (Einschreiben waren zu wiegen und das Gewicht links oben zu notieren).
    Rückseitig findet sich nur ein (Teil-)Siegel eines Amtes in Klötze, keine Durchgangs-/Eingangs- oder Ausgabestempel.

    Gruß
    Michael

  • Lieber Michael,

    wunderschöner Brief! Wäre es vlt. möglich gewesen, dass es, wie in Bayern auch, Anwälte und Notare gab, die eigene Scheine besaßen und daher kein Postschein gezogen werden musste?

    Sonst hätte ich keine Erklärung dafür ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Michael,

    in Bayern gab es einige Expeditoren, die sich geweigert hatten, diese Scheine auszufüllen (an denen sie nichts verdienten!), daher gab es dann auch keine Nummern ...

    Aber das kann und wird bei Preussen wohl doch anders gewesen sein. In jedem Fall wieder ein kleines Schmuckstück und ein Mosaikstein für die Contra - Sammlung. :P

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo zusammen,

    der gezeigte Brief einer kleinen Übersee-Auktion interessierte mich, da auf den Bildern die Rückseite undeutlich mehrere Stempel in schwarz und blau zu sehen waren. Da der Ausruf sehr gering war, habe ich geboten. Zu meinem Erstaunen bekam ich den Zuschlag.
    Bei dem Brief handelt es sich um eine herrschaftliche Kirchen-Sache von HOETENSLEBEN nach LOCKSTEDT bei OEBISFELDE. Folgende Stempel finden sich:

    5.9. 6-7 Hoetensleben schwarz
    6.9. 11-12 Jerxheim blau
    6.9. Nm ? Helmstedt blau
    6.9. 4-5 Weferlingen schwarz
    7.9. Nr 1 Oebisfelde Ausgabe

    Für die kurze Strecke von ungefähr 40 km ist das eine große Zahl von Stempeln und auch eine relativ lange Laufzeit. Ein Blick in die Literatur zeigt, daß die blau stempelnden Orte zu Braunschweig gehörten, die anderen zu Preußen. Auf Google Maps kann man sehen, daß die Orte auch heute zu verschiedenen Bundesstaaten gehören: Die braunschweigischen gehören zu Niedersachsen und die anderen zu Sachsen-Anhalt. Die relativ vielen Stempel auf so kurzer Strecke ergeben sich also durch das zweimalige Passieren der Grenze.
    In dem Brief geht es um Pachtangelegenheiten. Absender war der Landgräfl. Heßische Domainen=Commißarius

    beste Grüße

    Dieter

    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen,

    hier ein 1 Sgr.-Großformat-GSU (Ausgabe von 1851) von Ermsleben nach Wolfenbüttel.

    Der rückseitige - in meinen Augen ausgesprochen attraktive - Ausgabestempel wurde nach meiner neuesten Braunschweig-Literatur (H. Bade: 333 Jahre Braunschweigische Post, von 1960 ;) ) ab 1865 eingesetzt. Da die Ganzsache hinsichtlich der Entwertung mit Tinte spätestens 1859 verwendet wurde, wäre dies zu aktualisieren. (Wahrscheinlich nur in meinem Bade-Exemplar, Braunschweig-Sammler haben dies wahrscheinlich schon vor 50 Jahren getan :) )

    Gruß

    Michael

  • Hallo Michael,

    ein wirklich hübscher Brief. Dem schwarzen Siegel nach zu urteilen müßte der Inhalt mit einem Todesfall im Zusammenhang gestanden haben. Der Stempel von Ermsleben ist ein Traum. Einen R2 habe ich selten so sauber gesehen.

    Der Ausgabestempel Nr.1 ist in der Datenbank ab 1860 belegt, die Nr.2 sogar am 1.2.1858.

    beste Grüße

    Dieter

    Einmal editiert, zuletzt von Klesammler (15. Juni 2021 um 15:06)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen,

    tatsächlich habe ich den Beleg für einen kleinen Pizza-Dollar für meine kleine Ganzsachen-Abteilung eingesammelt.
    Die Großformatumschläge sind ja oft hinsichtlich der Erhaltung etwas problematisch.

    Gruß

    Michael