Portobriefe 1847-1858

  • Lieber Helmut,

    wieso nur "langsam"? :D:D

    Spaß beiseite - klasse, dass du vom Forum angefixt worden bist. Bayern ist ein wunderbares Sammelgebiet. :P:P

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Ralph,

    es macht aber auch riesigen Spaß von den „alten Füchsen“ hier zu lernen und meine kleine Mini-Bayern-Sammlung wird mir immer verständlicher. Mit Hilfe hier aus dem Forum sind fast alle Rätsel gelöst. Vielleicht kann ich auch mal einen Beleg mit der entsprechenden Beschreibung hier vorstellen. Aber ich muß bestimmt noch 10.000 Beiträge hier lesen.

    Gruß Helmut

  • Lieber Helmut,

    du bist hochtalentiert - das dauert keine 10.000 Beiträge, nicht mal ein Zehntel, jede Wette! :)

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,

    heute etwas simples, was aber aufgrund der spezifischen Laufzeit von mir gekauft wurde:

    Portobrief bis 7,5g aus dem wunderschönen Bad Kissingen vom 25.6.1851 über Forbach nach Paris (29.6.) an Madame Barth in der Rue de Richelieu. Paris ("Bavière - Forbach 2") taxierte ihn korrekt mit 5 Decimes.

    Bilder

    Liebe Grüsse vom Ralph

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    2 Mal editiert, zuletzt von bayern klassisch (26. November 2017 um 10:04)

  • Lieber Ralph,
    leider muss ich etwas Wasser in den Wein gießen.
    Briefe aus dem nördlichen rechtsrheinischen Bayern wurden im geschlossenen Paket über Forbach nach Paris befördert. Die Pakete wurden in Forbach nicht geöffnet und daher auch nicht gestempelt. Der Grenzübergangsstempel BAVIERE 2 FORBACH 2 wurde in Paris verwendet. Nach Öffnung der Briefpakete wurde er auf jedem einzelnen Brief des Briefpaketes abgeschlagen. Der Grenzübergangsstempel belegt also nicht, dass der Brief am 29. in Forbach war sondern dass er am 29. in Paris war.
    So schnell wie Du vermutest war die französische Post nun doch nicht.
    Beste Grüße
    HOS

  • Lieber HOS,

    stimmt - ich hatte die "2" nicht so auf dem Radar - also die Baviere - Forbach 1 kam in Forbach auf die Briefe und die Baviere - Forbach 2 in Paris; danke für die Korrektur, werde ich gleich in meinem Posting von gestern ändern.

    Sauschnell waren die Franzosen trotzdem, auf die lasse ich nichts kommen! :)

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Hallo Freunde,

    ich zeige 2 Portobriefe, die beide von München nach Paris gelaufen sind.
    (Den ersten Brief vom Juni 1854 habe ich bereits in Beitrag 21 hier im Thread schon mal gezeigt.)

    Beide Briefe haben den gleichen Absender und auch den gleichen Empfänger. Und bei beiden gibt es eine sehr schöne Anschrift vorderseitig.
    Bei ersten Brief handelt es sich um einen einfachen Brief bis 7,5 Gr.; er kostete 5 Decimes (= 15 Kreuzer)

    Der 2. Brief vom Januar 1857 ist jetzt neu hinzu gekommen. Obwohl vorderseitig kein Gewicht vermerkt ist, müsste es sich um einen Brief handeln, der schwerer als 7,5 Gr. war. Jetzt waren 10 Decimes Porto fällig (= 30 Kreuzer).

    Viele Grüße
    bayern-kreuzer

  • Lieber Wolfgang,

    ein sehr schönes Briefepaar! Die Leitung war immer Augsburg (Kartenschluß) - Stuttgart - Kehl - Strasbourg - Forbach - Paris.

    Manchmal zeigt die Siegelseite einen Eingangsstempel von Paris mit dem Zusatz "poste restante" bei diesem Empfänger ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Liebe Freunde,

    ein Portobrief aus bekannter Korrespondenz: Absender war die Firma Vongerichten (auch Von Gerichten bzw. dem franz. Pendant geschrieben) in Offenbach an der Queich nach Guebwiller (Gebweiler auf deutsch). Nach der Vorschrift wurde bei der Aufgabe Landau iP. für in (vergessen: der) Pfalz am 9.4.1856 gestempelt. Als Brief mit Portoermäßigung - Nachbarprovinz = Prov. Lim. = Province Limitrophe wurde er in Wissembourg am Folgetag mit dem Stempel 3 Decimes Gesamtporto korrekt taxiert (bis 7,5g).

    Sollte etwas Wissenswertes im Französisch des Inhalts versteckt sein, würde ich mich über eine kurze Info hierüber sehr freuen.

  • Liebe Freunde,

    vielen Dank - hatte ich mir fast schon gedacht. Der Absender L. von Gerichten ist übrigens ein von mir mehrfach überführter Postbetrüger (in der Markenzeit kenne ich 3 Briefe, die dies belegen, einen habe ich noch). Von daher war der interessant für mich, aber bei Portobriefen kann man halt auch nicht betrügen, von daher ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Liebe Freunde,

    heute zeige ich einen Portobrief aus München vom 11.1.1848 über Strasbourg 13.1.1848 nach Reims, wo er am Folgetag ankam. Die Besonderheit war die, dass dieser Postvertrag nicht reziprok war, da in Bayern das halbe Münchener Loth (8,75g) als Gewichtseinheit galt, in Frankreich aber 7,5g, Frankobriefe aus Bayern und Portobriefe nach Bayern wurden somit nach dem halben Münchener Loth berechnet und tarifiert, während Frankobriefe aus Frankreich und Portobriefe aus Bayern nach dem franz. Standardgewicht von 7,5g berechnet und tarifiert wurden. Da die Portobriefe zwar einzeln taxiert, aber nicht einzeln berechnet wurden, vergütete man sich gegenseitig für 30g (eine Unze) Briefe 1 Franken und 20 Centimes, also ca. 42 Kreuzer.

    Dazu kam, dass Frankreich zwar den neuen Postvertrag mit Bayern am 1.7.1847 ratifiziert hatte, jedoch bei eingehenden Portobriefen aus Bayern noch die alten, höheren Porti anschrieb, die seine Empfänger zu zahlen hatten, während sich Bayern an die Abmachung hielt.

    Daher zeigen bayer. Portobriefe nach Frankreich ab dem 1.7.1847 bis zum 31.7.1849 höhere Taxen, als wenn diese Briefe in umgekehrter Reihenfolge gelaufen wären, hier 9 Decimes bei einem Gewicht von nur 3g. Bayern bekam für ihn intern nur 4,2 Kreuzer bonifiziert, während Frankreich vom Empfänger 9 Decimes = 25 Kreuzer kassierte, wodurch Frankreich einen großen Gewinn erzielte und Bayerns Kasse nur mau gefüllt wurde.

    Mit dem 1.8.1849 kostete ein einfacher Briefe wie dieser nur noch 5 Dec. nach Frankreich und ein Brief aus Frankreich nach Bayern, wie vorher schon, 18 Kreuzer ins rechtsrheinische Bayern.

  • Hallo Bayernfreunde,

    ich habe eine interessante Briefhülle, bei der ich noch Fragen habe.

    Das Brieflein ging an eine "Madame ........Talandier ainé (vermutlich ainé = die Ältere) nach Murat (Cantal) france ( also in das Städtchen Murat im Département Cantal, Frankreich)

    Aufgabestempel POSSENHEIM. Taxiert 16 kr.

    Dreizeiliger roter Grenzübergangsstempel: BAVIERE / PAR / WEISSENBOURG (Elsass nehme ich an)

    C.BR3 ?? was bedeutet der?

    Kann mir jemand die 16 Kr. erklären?

    Auf der Rückseite der Ankunftsstempel von MURAT / 21 / AUST / ......Jahreszahl leider unleserlich.

    P.P Stempel rot ( anscheinend spiegelverkehrt ??)

    Beste Grüße,

    Siegfried

  • Hallo Siegfried,

    das war ein Portobrief - also falscher Thread und bitte umhängen.

    Der Empfänger zahlte 16 Decimes (Kreuzer gab es in Frankreich nie).

    Mit Weissembourg (falsch geschrieben im Stempel, sollte Wissembourg heißen) im schönen Elsaß liegst du richtig. Die interne Verrechnung der Gebühren zwischen Bayern und Frankreich ist noch ein wenig zu kompliziert für dich, das machen wir mal später (oder du liest dir hier 100 Beschreibungen plus durch).

    Die Leitung über Wissembourg war nur vorgesehen für Briefe aus der Pfalz nach Frankreich, bzw. über Würzburg oder Nürnberg in einen Teil des Elsaß, daher sind Briefe aus dem rechtsrheinischen Bayern via Wissembourg Seltenheiten.

    Der franz. P.P. - Stempel hinten ist nur ein Abklatsch von einem frankierten Brief in Wissembourg und hat mit diesem Brief nichts zu tun.

    Besser lesen kann ich da leider auch nichts ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Hallo Ralph und Dieter,

    besten Dank für Erklärungen und den Umhang.

    Jetzt 2 Portobriefe (hoffentlich richtig diesmal) expediert von Possenheim.

    Brief aus Markt Einersheim vom 4. May 1819 mit dem POSSENHEIM R3 nach Windsheim.

    Brief aus Iphofen vom 30. Januar 1822, POSSENHEIM (aptiert) nach Obernzenn.

    Der apierte "Possenheimer" soll nicht häufig sein.

    Beste Grüße, Siegfried

  • Hallo Siegfried,

    aber das sind doch keine Briefe nach Frankreich?

    Liebe Grüsse vom Ralph

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