• Lieber Bayern-Kreuzer,

    ja, ganz klar ein anderer Stempel - danke fürs Suchen.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo,
    wirklich nicht einfach...man kann hier nur Vermutungen aufstellen denke ich.

    Ich hab zur Kempten Daten aus Postprotokollen durchgegangen, bei diesen Ort glaube ich schwer das es nicht der gleiche Stempel ist.
    LG A

    "Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben."
    W. v Humboldt

  • Lieber MIchael,

    solche Beifänge sind nicht übel ...

    Erlangen steht da und es weist einen Brief über 1 bis 1,5 Münchner Loth aus, also die 3. Gewichtsstufe.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Freunde,

    obwohl ich die Fahrpost von Bayern eigentlich nur am Rande sammle - der folgende Postschein gefiel mir wegen des schönen Schreibschrift-Stempels.

    Es handelt sich um einen recht großformatigen Postschein (20,5 x 12,5 cm), der im November 1851 für ein Paket bei der Fahrpost in Schwabach ausgestellt wurde. Gestempelt wurde er mit dem Vorphila-Einzeiler " Schwobach " (=Schwabach).
    Nach Feuser gibt es den Stempel seit 1830 (3239-5) und wurde überwiegend bei der Fahrpost verwendet. Es handelt sich um einen recht seltenen Stempel. Inwieweit er in der Markenzeit (nach Winkler 1851) auf Fahrpostbriefen oder-scheinen häufiger vorkommt, kann ich nicht sagen.

    Viele Grüße
    bayern-kreuzer

  • Lieber Bayern-Kreuzer,

    häufig ist er nicht, aber eine Weltrarität ist es auch nicht - man muss ihn halt erst mal haben, wie man so schön sagt.

    Wenn du den Oberrand etwas begradigst, kommt der Schein mit dem schönen Stempel noch besser rüber.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Karl,

    ich versuche es mal:

    1. Schein

    Paquet 80 und 1 Gulden K. B. Kriegs - Cassa in Augsburg

    2. Schein

    Paquet ... das K. freiwillige Jäger - Corps Commando a München

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Ralph,

    vielen Dank für Deine Bemühungen.
    Zum 2. Schein hätte ich noch eine Frage: Obwohl es sich um Paket gehandelt hat, wurde die Sendung mit der Briefpost befördert, da rekommandierte Sendungen nicht mit der Fahrpost befördert wurden?

  • Hallo liball,

    ich bin zwar nicht Ralph, versuche aber trotzdem eine Antwort:

    Es gibt die VO vom 17. Juli 1807, die die Ausstellung von Recommandationsscheinen regelt. (Eine der wenigen VOs aus der Zeit der Lehenspost, die tarifliche Festlegungen treffen.) Sie sagt jedoch nicht aus, dass es ausschließlich um Briefpost geht. Allerdings spricht sie ganz allgemein von Scheingebühr. Wer also einen Schein verlangte, bekam ihn, ob für Brief- oder Fahrpost.

    Wir können zwar nicht völlig ausschließen, dass ein Briefpostschein bei der Fahrpost verwendet wurde (das kam auch später noch vor, schließlich war der Anteil der Fahrpost am gesamten Postaufkommen höher als der der Briefpost, da konnten Scheine schon einmal ausgehen, oder der Expeditor vertat sich), das scheint mir aber eher unwahrscheinlich. Ich tippe auf Einheitsschein, lasse mich aber gerne eines Besseren belehren.

    Im nächsten Rundbrief erscheint ein größerer Beitrag von mir zu Posteinlieferungsscheinen, der sich jedoch kaum mit der Übergangszeit zwischen Reichspost und Landespost befasst. Ich arbeite seit Jahren an diesem Thema, bin aber just für diesen Zeitraum nicht klüger geworden als zuvor.

    Viele Grüße aus Erding!

    Viele Grüße aus Erding!

    Achter Kontich wonen er ook mensen!

  • Liebe Freunde,

    Dietmar hat Recht - die frühen Scheine waren oft universell einsetzbar, was sie auch günstiger machte.

    Ich glaube nicht, dass je ein Paket mit der Briefpost befördert wurde - das war Fahrpostdomäne und Briefe durften ja lange Zeit nur bis 4 Loth mit der Briefpost befördert werden.

    Brief- und Fahrpostscheine wurde im Mangel manuell geändert, was nicht so häufig vorkam.

    Wenn gewünscht, kann ich meine als Scan per E-Mail an Interessierte weiterleiten.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Ralph u. Erdinger,

    vielen Dank für eure Ausführungen.
    Interessant erscheint mir zudem, dass bereits während der TT-Lehenspost in Bayern als Unterschriftszeile "Königl. Baierisches Postamt" gedruckt wurde.

    Grüsse von liball

  • Hallo Karl,

    im Büro ohne Literatur: Lindau kam doch erst später an Bayern - vlt. war es gleich eine bayer. Postanstalt und keine taxische, wie die alten.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber bayern klassisch,


    im Postscheinhandbuch von Herrn Max Joel ist ein Kaiserlicher Reichspostschein
    von Lindau aus dem Jahr 1802 abgebildet. Ein Königlich Bayerischer erst aus dem
    Jahr 1807. Am 25. Februar 1803 kam Lindau zum Fürsten von Bretzenheim (natür-
    licher Sohn des Churfürsten Karl Theodor). Im Jahr 1804 vertauschte er Lindau an
    Österreich und 1805 kam Lindau an Bayern. Am 24.12.1805 wurden die Lindauer
    Postbediensteten auf die Krone Bayerns vereidigt. Interessant sind sicherlich Post-
    scheine aus den Jahren 1803 bis 1805. Habe aber bisher noch keinen gesehen.


    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Lieber VorphilaBayern,

    vielen Dank - dann war es so, wie ich es gemutmaßt habe. Danke für die Informationen - wird schwer sein, aus der engen und bewegten Zeit was auf dem freien Markt zu finden. Aber Glückauf!

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo,

    nur noch einmal zur Klarstellung.
    Auch wenn die Postbediensteten von Lindau am 24.12.1805 auf die Krone Bayerns vereidigt wurden, ist das Postamt Lindau auf Grund des Übereinkommens vom 14.2.1806 zwischen Bayern und Taxis eine Lehenspostanstalt in taxisscher Verwaltung geworden (rückwirkend ab 1.1.1806).
    Das benachbarte Bregenz kam jedoch unmittelbar zur bayerischen Postverwaltung.
    Wie die anhängende Aufgabs-Rezepisse vom 2.9.1806 zeigt, wurde dieser Postschein noch ohne handschriftliche Abänderung der hoheitlichen Unterschriftszeile weiterverwendet. So steht dort immer noch Kaiserlich Königliches Vorder-Österreichisches Oberpostamt allda.

    Grüsse von liball