Besondere Versendungsformen

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Nordlicht

    Ich habe bei Cornelius nachgeschaut, wo es auch ein Hinweiss zu Godfredsen und Haff gibt.
    Aber wenn ich Cornelius richtig deute gab es ein Tariff für Muster erst ab 1919 in Dänemark. Wenn man ein Ermässigung für Warenproben sucht musste man die Proben als Paket senden. Wenn es um Drucksachen geht war es eben Drucksachen und Geschäftspapiere die begünstigt waren und nicht die Warenproben.
    Es kann ja sein dass ich es missverstanden habe.

    die Industrialisierung in SH war eher dünn, mehr agrarisch geprägt, wie heute noch in weiten Teilen und einliegende Muster waren eh nie portobefreit.

    @Ralph: die Antwort hier verstehe ich nicht so ganz. Es war ja einen dänischer Brief und hier galt die dänische Tarife. Was hat das mit die Industrialisierung in SH zu tun?


    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,

    ja, es war egal, ob SH, oder Dänemark - es sind und waren weniger industriell geprägte Landschaften, daher sind Musterbriefe von und nach dort nicht häufig, wie ja auch nordlicht schon schrieb.

    Die dänischen Tarife kenne ich natürlich nicht, aber das braucht man auch nicht, weil es logisch ist, dass Muster in Briefen niemals eine Portomoderation erfahren konnten, sonst hätte doch jeder irgendetwas in seine Briefe gelegt, mit Muster ohne Wert drauf geschrieben und darauf gedrungen, eine Vergünstigung zu bekommen. Daher durfte ja auch, dort vermutlich auch, ein Brief nur einfach sein und nicht ganz schwer mit einem lächerlich leichten Muster, das alles konterkariert hätte, was für die Post von Belang war.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Nils,

    Aber wenn ich Cornelius richtig deute gab es ein Tariff für Muster erst ab 1919 in Dänemark

    Ja, das steht auch so im Godfredsen und Haff - mit dem Hinweis: "för 1.7.1919 takseret som korsbändsforsendelser, se under tryksager".
    Und unter "tryksager" steht ab 1.4.1851 (bis 1865): 1. Gewichtsklasse 0-60 gr = 4 sk, 2.Gewichtsklasse 60-125 gr = 8 sk.

    Vielleicht kann es noch einer unserer dänischen Sammlerfreunde genau sagen wie es zu verstehen ist.

    Viele Grüße
    nordlicht

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Nordlicht

    Cornelius schreibt s. 87
    "From 1851 it was also possible to send Småpakker (small packets) up to 8 Lod, with or without an Adressebrev and charged as a double weight letter. The service was, of course, mainly used for samples, and the charges were the same as for printed papers until 1919."

    Es war also nicht ganz wie Drucksachen mit 2 Gewichtsstufen. Und es war egal ob der die Muster anhängend oder nicht waren.

    So warum hat der Absender "einliegend Proben ohne Wirth" geschrieben wenn es eigentlich nicht notwendig war? Es macht uns ja nur verwirrt  :D


    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo,
    danke fürs Zeigen des Briefes und das Wiederbeleben des Themas.
    Auch nach über 2 Jahren sind die dänischen Gebühren für Warenproben nicht eindeutig.
    Dass auch der Versand mit der Bahn eine Rolle spielen könnte, ist ein neuer Aspekt. Das kenne ich eigentlich nur vom Paketversand.
    Der gezeigte Brief kann nicht die komplette Strecke mit der Bahn gelaufen sein und die Angabe links ("bis 8 Lod") hätte nach Godfredsen und Haff 8 Skilling erfordert.
    Viele Grüße
    nordlicht

  • Liebe Freunde,

    um auch hier mal wieder was zu zeigen:

    Eine Drucksache (Streifband) vom dänischen OPA in Hamburg nach Friedrichstadt in Schleswig von 1863.

    Frankiert mit 4 Sk., die 1. Gewichtsstufe bei DS reichte wohl bis 4 Loth.

    NB: Es gibt Hinweise, dass es sich hier möglicherweise nicht um eine DS, sondern um einen beschnittenen/umgefalteten Umschlag handelt.

    Viele Grüße

    Michael

    Mitglied im DASV - Internationale Vereinigung für Postgeschichte

    2 Mal editiert, zuletzt von Michael (8. Oktober 2023 um 17:28)

  • Lieber Hermann,

    dieser Beleg berührt ein sehr spannendes Spezialthema!
    Häufig wurden Preiskurants englischer Händler auf diese Weise verschickt. Und wie man sieht war die "Werbung" in diesem Fall sogar in dänisch. Das Marketing schlief auch damals nicht.

    In der Anfangszeit konnten die Drucksachen frankiert ab England geschickt werden, teilweise sind auch Mischfrankaturen englischer/dänischer Marken bekannt. Später war keine Vollfrankierung mehr möglich, so dass die englischen Händler die Drucksachen privat nach Hamburg oder Altona transportieren und dort aufgeben ließen, um den Empfängern Portozahlungen zu ersparen.

    Viele Grüße
    nordlicht

  • Ein herzliches Hallo miteinander,

    Folgende Beute kam heute an bei welcher ich Hilfe benötige. Frankiert mit der üblichen 4 Sk , DK Nr.7, wurde die Entwertung mit dem Nrn.Stempel 83 durchgeführt, Nebengesetzt der K1 von Garding, datiert auf den 14.juli (1861, aus dem Briefinhalt hervorgehend).

    Der Brief lief von Pappenbüll ? nach Hamburg, poste restante, also postlagernd, an einen gewissen Herrn P.J. Petersen. Informationen zu dem Empfänger sind schwer zu ermitteln, da der Name Petersen nicht gerade selten ist.

    Es könnte sich jedoch um den Inhaber einer Dampfmaschinenfabrik in Hadersleben (Nordschleswig) gehandelt haben. Wie auch immer, der Brief trägt auf der Siegelseite drei Stempel, wobei ich den Hamburger für den Schleswig-Holsteiner Oberpostamt Stempel ansehe, auch wenn vor dem OPA das SH von mir nur vermutet wird.

    Nun meine Frage: Kann irgend jemand etwas zu eventuellen Postlagergebühren mitteilen, ? Ich gehe zwar davon aus dass dieser Dienst 1861 auch in SH umsonst war, aber man weiß ja nie....

    Kann jemand den 2ten Stempel auf der Rückseite identifizieren?

    Vielen Dank

    Liebe Grüße von der Pappnase Andreas

  • Hallo Andreas,

    der Brief wurde in Poppenbüll geschrieben, das aber kein eigene Poststelle hatte.
    Das Schleswig-Holsteinische OPA in Hamburg war zu dieser Zeit bereits Geschichte, d.h. es ist der Stempel des "K.D.O.P.A. HAMBURG". Den Stempel darunter erkenne ich nicht und den in der Ecke halte ich für einen Bahnpoststempel ("SLESV...").
    Ich nehme auch an, dass "poste restante" keine Gebühren kostete, habe aber leider keine Unterlagen dazu.

    Viele Grüße
    nordlicht